Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kopf!«
    Ernie hob die Schultern, beugte sich etwas nach vorn und schaute in das Gesicht aus Stein. »Was ist mit den Augen?«
    »Sie haben sich bewegt.«
    Ernie zuckte hoch und lachte, doch es klang unsicher.
    »Wirklich, Ernie, sie haben sich bewegt!«
    »Unsinn!« Ernie nahm die Lampe und leuchtete den Kopf jetzt direkt an.
    »Nichts«, sagte er. »Wirklich nichts.« Er fühlte mit dem Finger nach.
    »Das sind keine normalen Augen, Sandy, die bestehen aus Stein, du hast dir da etwas eingebildet.«
    »Nein.«
    Ernie richtete sich wieder auf. »Laß uns weitergehen, Kleines«, schlug er vor.
    Da kam er bei Sandy an die richtige Adresse. »Es tut mir leid, aber ich gehe keinen Schritt mehr vor. Wenn ich überhaupt gehe, dann nur noch zurück. Wir nehmen ein Souvenir mit, und damit hat es sich.«
    »Hast du die Hosen voll?«
    »Nenn es, wie du willst, aber mich kriegst du nicht noch tiefer in das komische Museum hinein.«
    Wenn Sandy so sprach, dann ließ sie sich auch nicht mehr umstimmen.
    Ernie kannte seine Freundin lange genug. Im Prinzip war er ja selbst froh, daß es so lief, denn so ganz wohl hatte auch er sich nicht gefühlt.
    Er wollte es nur nicht zugeben.
    »Okay«, sagte er, »ich tue dir den Gefallen. Dann gehen wir eben zurück.«
    »Das wurde auch Zeit.« Sandy hatte sich bereits gedreht, doch in der Bewegung stockte sie.
    Sie hatte ein Geräusch gehört.
    Schritte!
    Auch der junge Mann hatte sie vernommen, das war seiner geduckten Haltung anzumerken. Wie eine gespannte Bogensehne stand er dort und lauschte.
    »Da ist jemand«, wisperte Sandy.
    Ernie nickte nur. Sprechen konnte er nicht. Seine Kehle war zugeschnürt. Nervös glitt seine Zungenspitze über die Lippen. Er zwinkerte mit den Augen, weil Schweiß hineingelaufen war. In seinem Magen breitete sich ein drückendes Gefühl aus, es stieg langsam höher bis zur Kehle. Das gleiche Gefühl überfiel ihn immer, wenn eine Prüfung dicht bevorstand, doch das hier war anders. Hier spürte er die Gefahr, die irgendwo vor ihm im Dunkeln lauerte.
    »Wir müssen uns verstecken!« Sandy faßte sich als erste ein Herz.
    »Komm, weg!«
    Damit war auch Ernie einverstanden. Beide drehten sich um und erlebten den nächsten Schock.
    Die Figuren lebten!
    Zuerst war es nur der Kopf, dessen Augen grünlich schillerten, als hätte sie jemand mit einer entsprechenden Flüssigkeit gefüllt. In der grünen Farbe war deutlich die helle Pupille zu erkennen, ein weißes Etwas, das die jungen Menschen starr fixierte.
    Wie hypnotisiert schaute Sandy die Augen an, während Ernie seinen Kopf drehte und den Figuren einen Blick zuwarf. Diese grauen, monströsen Gestalten auf den Sockeln, die allesamt ein menschliches Aussehen besaßen, hatten ihre Arme vorgestreckt, und die Hände öffneten und schlossen sich krampfhaft.
    Sie sahen so aus, als würden sie jeden Augenblick von ihren Sockeln steigen.
    Schrecklich…
    Ernie hatte seine erste Angst überwunden. Er packte Sandy an der Schulter, zog sie an sich und lief mit ihr die ersten zwei Schritte. Weiter kam er auch nicht, denn hinter ihm fiel ein steinerner Arm nach unten.
    Das Monster hielt noch etwas in der Hand. Es war ein Stab, schwer, und hatte die Form eines Meißels.
    Der junge Mann vernahm zwar noch ein Knirschen, mehr allerdings auch nicht.
    Dann traf ihn der Schlag.
    Es war ein wuchtiger Hieb, der ungebremst gegen seinen Hinterkopf knallte. Ernie kippte nach vorn, riß Sandy dabei noch mit, fühlte die Schwäche in den Beinen und schaffte es nicht mehr, sich zu halten.
    Bäuchlings fiel er zu Boden und blieb auf dem Gesicht liegen.
    Sandy wußte im ersten Augenblick nicht, was sie davon halten sollte. Sie war unfähig, auch nur einen Ton hervorzubringen, sondern starrte nur auf ihren Freund, der vor ihren Füßen lag.
    »Ernie!« hauchte sie. »Mein Gott, Ernie.« Ihr Gesicht verzerrte sich, denn sie hatte die dunkle Flüssigkeit gesehen, die zwischen den Haaren am Hinterkopf hervorquoll.
    Die Panik schoß in ihr hoch. Das Gesicht verzerrte sich, sie öffnete den Mund um zu schreien, doch so weit sollte es nicht mehr kommen.
    Plötzlich war da der andere, und der helle Strahl einer Lampe traf aus kurzer Entfernung ihr Gesicht und blendete sie.
    Sandy Field riß beide Arme hoch, spreizte die Hände und hielt sie vors Gesicht.
    Jemand lachte leise und bösartig. Einen Herzschlag später hörte sie die zischende Stimme.
    »Wer ist mir denn da ins Netz gegangen?«
    ***
    Der Strahl stach ins Leere. Das heißt, er traf nur

Weitere Kostenlose Bücher