0169 - Museum der Monster
flüsterte er.
»Wer?«
»Die Steinmonster.«
Ich lachte. »Die sind harmlos. Viel zu langsam. Nein, Halifax, es ist vorbei.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe sie aus einem Museum gestohlen. Denn ich wollte eine Verbindung zwischen Mugur und ihnen schaffen. Es ist mir gelungen, und sie werden mich nicht enttäuschen. Mugur und sie werden meine Pläne vollenden.«
Ich hatte genug gehört. Erst einmal vollendete ich meinen Job. Dazu nahm ich den Regenschirm. Zum erstenmal in seinem Leben machte Peter Halifax wohl mit der Krücke unliebsame Bekanntschaft. Ich schlug damit gegen seine Stirn.
Der Mörder verdrehte die Augen, sackte ineinander und blieb liegen. Ihn hatte ich geschafft.
Blieb nur noch Mugur.
Genau schaute ich mir die Figur an. Dann zog ich die Pistole und feuerte eine Silberkugel gegen sie ab. Wirkungslos. Die Kugel sirrte nur als Querschläger davon.
So bekam ich Mugur nicht klein. Ich mußte es auf eine andere Art und Weise versuchen. Aber später. Zuerst einmal wollte ich Sandy von dem Ort des Schreckens hier wegschaffen.
Ich lud mir den Bewußtlosen auf die Schulter und nahm Sandy an der Hand.
Unangefochten verließen wir das Zelt, um draußen die frische Nachtluft einzuatmen.
Peter. Halifax bekam Handschellen verpaßt. Als menschliches Paket legte ich ihn auf dem Rücksitz meines Wagens.
Auf der Fahrt zur Polizei erzählte mir Sandy Field, wie alles gekommen war.
Für das Mädchen war ein Alptraum Wirklichkeit geworden. Ich drückte ihr beide Daumen, daß sie je wieder darüber hinwegkam.
***
Eine Dreiviertel Stunde später befand ich mich wieder auf dem Weg zum Zelt.
Ich hatte mit den zuständigen Leuten geredet. Die Mordkommission war längst eingetroffen. Man hatte sich meinen knappen Bericht angehört und vor allen Dingen Halifax in eine Zelle gesteckt. Der Mörder war noch immer bewußtlos.
Um Sandy kümmerten sich ihre Eltern. Sie wollten Ernie Taggarts Eltern den Tod ihres Sohnes so schonend wie möglich beibringen. Mit den Rockern aber würde noch später abgerechnet. Sie waren in diesen Augenblicken nur Randfiguren.
Mich interessierte Mugur. Noch existierte er. Lange hatte ich überlegt, wie ich ihn vernichten konnte, bis mir die Sprengstoff-Idee kam. Er war durch Sprengstoff erweckt worden, nun sollte er durch Sprengstoff sterben.
Der Polizei von Gilwich war es tatsächlich gelungen, Dynamitstangen aufzutreiben. Und diese hochbrisante Ladung lag nun neben mir. Fünf Stangen, die mußten reichen.
Kaum hatte ich das Dorf verlassen, schienen vor mir auf der Fahrbahn Explosionen stattzufinden. Grelles Licht blendete mich. Dann vernahm ich das Donnern schwerer Maschinen, und im nächsten Augenblick huschten sie wie Schatten am Bentley vorbei.
Es waren die Rocker. Sie mußten sich auf dem Rückweg befinden. Die Geschwindigkeit, mit der sie fuhren, erinnerte mich schon an eine Flucht.
Nur - wovor flohen sie? Vor Mugur vielleicht? Hatte sich das Monster eventuell in Bewegung gesetzt?
Meine Kehle wurde plötzlich eng.
Sollte dies tatsächlich der Fall sein, mußte ich mich noch mehr beeilen.
Ich fuhr schneller.
Insekten tanzten in den breiten Lichtbahnen der Scheinwerfer. Sie waren die einzigen Lebewesen, die ich zu Gesicht bekam.
Dann mußte ich von der Straße ab.
Ich kurbelte am Lenkrad, damit ich den Bentley in die enge Kurve bekam, und die Lichtlanzen wanderten mit. Sie fielen bis auf den Eingang des Zelts, der zerstört war, denn das Monster hatte seine Behausung verlassen.
Ich bremste.
Der Bentley schlingerte auf dem Boden ein Stück weiter und stand.
Hastig stieß ich den Wagenschlag auf, schnappte mir die Dynamitstangen und rannte los.
Während ich lief, nahm ich das Bild auf, das sich meinen Augen bot.
Mugur hatte das Zelt tatsächlich verlassen. Dieses Steinmonster hatte kurzerhand die Plane zerrissen und war getürmt. Nahe dem Eingang waren nur noch Fetzen vorhanden.
Es wankte auf mich zu.
Plötzlich kam ich mir klein vor, und ich fragte mich, ob ich es überhaupt schaffen konnte.
Es war schwer, die Nerven unter Kontrolle zu halten. Mein Blick war starr auf das Maul Mugurs gerichtet, denn dort hinein wollte ich die Dynamitstangen schleudern.
Gar nicht mal leicht zu treffen. Ich bin wirklich kein Artist oder guter Zielwerfer, zudem mußte das übergroße Steinmonster sehr nahe an mich heran, wobei ich in Gefahr geriet, von ihm zerquetscht zu werden.
Da fiel mir etwas anderes ein. Die Idee setzte ich sofort in die Tat um.
Ich schätzte genau die
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