017 - Das Fest auf dem Teufelshügel
Villar und Gunnar Elfström hatten versucht, die Tür aufzubrechen, doch als ein flammendes Kreuz auf der Tür erschien, zogen sie sich schreiend zurück. Olivaro, d'Arcy und Jong, die das Schloß durchsuchten, hatten ebenfalls die Gedankenströme aufgefangen, aber als sie vor dem Zimmer eintrafen, waren Winkler und Danet bereits tot.
»Der Mörder hat sich zwei weitere Opfer geholt«, sagte Nora Manning. Sie zitterte am ganzen Leib. Deutlich hatte sie den Todeskampf der beiden gespürt, die Schmerzen und das Entsetzen der Sterbenden so gefühlt, als wäre sie selbst verbrannt.
»Jetzt reicht es aber«, zischte Gunnar Elfström. Sein Schnurrbart sträubte sich.
»Das Zimmer war eine Falle«, sagte Jong. »Sie konnten nicht fliehen und mußten hilflos verbrennen.« Er kratzte sich am Kinn. »Diese Falle muß schon bei der Planung des Zimmers eingebaut worden sein. Und das würde bedeuten, daß sie noch von Asmodi stammt.«
»Das kann durchaus möglich sein«, sagte d'Arcy erregt. »Dieses Schloß war Asmodis Zufluchtstätte. Und es wäre nur zu wahrscheinlich, daß er einige Fallen errichtet hat. Möglicherweise gibt es auch Geheimgänge. Irgend jemand hat Asmodis Aufzeichnungen gefunden und nutzt nun sein Wissen gegen uns aus.«
»Ihre Vermutung hat etwas für sich«, sagte Olivaro. »Ich werde Creeper befragen. Er …«
»Creeper!« brüllte Jong. »Möglicherweise steckt er mit dem unsichtbaren Mörder unter einer Decke.«
»Wenn wir mit unseren Vermutungen recht haben, dann müßte uns Creeper weiterhelfen können«, sagte Dennis Abey.
Olivaro drehte sich um, als er Schritte hörte. Der Inspektor und der Sergeant kamen langsam näher. Mit Winklers und Danets Tod war der magische Schlafzustand aufgehoben.
»Stuart Carter ist geflohen!« rief der Inspektor.
»Wie war das möglich?« fragte d'Arcy.
Jones hob die Schultern. »Das kann ich mir eben nicht erklären. Easton und ich sind plötzlich eingeschlafen. Als wir erwachten, lagen die Handschellen auf dem Boden und von Stuart Carter war nichts mehr zu sehen.« Er hob den Kopf und blähte die Nasenflügel. »Es riecht verbrannt …«
»Kommen Sie mit, Jong!« sagte Olivaro. »Die anderen warten hier auf uns. Wir sehen nach, ob der Mörder zu Coco gegangen ist.«
Olivaro und Jong verschwanden. Als sie außer Hörweite der Polizisten waren, blieben sie stehen.
»Irgend jemand von uns hat den Mörder befreit«, sagte Olivaro. »Da gibt es keinen Zweifel. Und ich kann mir denken, aus welchem Grund. Wahrscheinlich wurde Carter beeinflußt, Coco zu töten.«
Jong nickte grimmig.
Sie gingen weiter und blieben vor Cocos Zimmer stehen. Die Tür war aufgebrochen. Sie traten ein. Vor dem Kamin fanden sie den toten Stuart Carter.
»Coco ist verschwunden«, sagte Olivaro. »Wir werden einen Blick in die Vergangenheit werfen.«
Die beiden konzentrierten sich. Sie sahen, wie Carter ins Zimmer stürmte und Coco würgte. Dann erschien der Unsichtbare und kam Coco zu Hilfe.
»Er ist mit ihr durch diese Wand verschwunden«, sagte Jong. Er streckte beide Hände aus und tastete die Wand ab. »Helfen Sie mir!«
Olivaro stellte sich neben ihn. Sie konzentrierten sich beide. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da hatten sie den Mechanismus entdeckt, mit dem die Wand zu bewegen war. Doch bevor sie ihn noch betätigen könnten, erschien ein glühendes Kreuz auf der Wand, dem ein Bannspruch folgte.
Olivaro und Jong verließen hastig das Zimmer. Im Korridor blieben sie stehen.
»D'Arcy hatte mit seiner Vermutung recht, daß es Geheimgänge gibt«, sagte Jong. »Aber dieses Wissen hilft uns auch nicht weiter, wenn wir nicht den Bannspruch überwinden können. Und ich bin sicher, daß jeder Geheimgang durch Kreuze und Bannsprüche abgesichert ist.«
»Kehren wir zu den anderen zurück. Wir müssen die Polizisten ausschalten.«
»Das übernehme ich. Ich werde ihnen falsche Erinnerungen einpflanzen. Sie werden vergessen, daß sie das Schloß je betreten haben. Und den Mörder haben sie auch nicht gefunden. Stuart Carter bleibt spurlos verschwunden. Ist Ihnen das recht, Olivaro?«
»Sicher.«
Brandgeruch und Rauchschwaden hingen in der Luft.
»Coco ist verschwunden«, sagte Jong.
»Und was ist mit Stuart Carter?« fragte Inspektor Jones.
Jong blickte ihm in die Augen, und Jones erstarrte mitten in der Bewegung. Dann blickte Jong rasch den Sergeanten an und lähmte auch ihn.
»Barry Jones und Robert Easton«, sagte er laut. »Sie kehren in Ihr Zimmer zurück und bleiben
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