017 - Das Fest auf dem Teufelshügel
drang.
Vorsichtig drückte er das rechte Ohr gegen das Holz, doch er konnte kein Wort verstehen. Er trat einen Schritt zurück und überlegte. Es hatte wenig Sinn, wie ein Verrückter die Tür aufzureißen. Er wußte nicht, was ihn erwarten würde.
Angeblich sollten sich doch überall im Schloß Luken befinden. Er leuchtete die Wand in Kopfhöhe ab. Nach zwanzig Metern entdeckte er eine Klappe und löschte die Taschenlampe. Langsam zog er die Klappe zurück und drückte das rechte Auge an die winzige Öffnung. Er sah einen Mann, dessen rotblondes Haar stark gelichtet war. Das muß Jong sein. Er kehrte ihm den Rücken zu. In der linken Hand hielt er einen Knochen, den er gegen die Wand drückte. Steine fielen aus der Wand.
Hunter versuchte mehr zu erkennen. Er beugte sich weiter vor und sah Coco, die auf einem Streckbrett gefesselt war.
Er trat einen Schritt zurück und tastete die Luke mit der rechten Hand ab. Ein leises Klicken ertönte, und die Luke weitete sich; sie war jetzt faustgroß.
Der Dämonenkiller nahm das Schnellfeuergewehr zur Hand. Aus der rechten Jackentasche holte er eine schwere Patrone, ein geweihtes Geschoß, hochexplosiv und aus Silber gefertigt. Er schob die Patrone in die Kammer.
Immer mehr Steine fielen zu Boden. Jongs Beschwörungen hatten den Höhepunkt erreicht. Krachend stürzte ein Teil der Wand ein. Staubfontänen stiegen auf. Der Hexer trat einige Schritte zurück.
Eine mumifizierte Gestalt kam aus der Wand. Sie war schaurig anzusehen. Der Tote mußte entsetzlich gefoltert worden sein. Sein Rückgrat war gebrochen, das Stirnbein zerschmettert, die Oberschenkel und Wadenbeinknochen waren zersplittert. Das Skelett bewegte sich unsicher. Immer wieder ging es in die Knie.
Andere Skelette folgten. Einige waren schädellos, anderen fehlten verschiedene Knochen. Es war eine unheimliche Prozession, die aus der Wand quoll. Mehr als ein Dutzend Skelette umringten Jong.
Der Hexer hob die Arme. »Ich danke dir, o Bogomils, der du meiner Beschwörung gut gesonnen warst«, sagte er leise. Mit dem Knochen in seiner Linken wies er auf Coco, dann auf Creeper. »Die beiden gehören euch. Nehmt Rache an ihnen! Ihr könnt mit ihnen tun, was ihr wollt.«
Die Skelette steuerten auf die Wände zu und griffen nach den Folterwerkzeugen. Einige packten Zangen und hielten sie in das hochlodernde Feuer, bis sie glühten.
Ein Skelett blieb vor Creeper stehen und streckte die glühende Zange aus, ein anderes Skelett wankte zu Coco. In der Knochenhand hielt es eine Folterbirne. Die Hand griff nach Cocos Gesicht, die einen Schrei ausstieß.
Jong grinste zufrieden. Die zum Leben erwachten Skelette würden Coco und Creeper unmenschlich foltern. Alles, was man ihnen einst angetan hatte, würden sie jetzt den beiden zufügen. Er wandte sich den drei Dämonen zu, die neben dem offenen Kamin standen. Achtlos warf er den Knochen zu Boden. Für einige Augenblicke entspannte er sich – und das war sein Verhängnis.
Hunter hatte seinen Kopf genau im Visier. Vorsichtig drückte er ab. Die geweihte Kugel bohrte sich in Jongs Stirn und explodierte. Sein Schädel zerplatzte wie eine reife Melone.
Mit seinem Tod fiel die Erstarrung von Creeper ab. Das Monster bäumte sich auf, und sein Blick fiel auf Coco. Asmodis Geschöpf stieß einen tierischen Schrei aus. Seine gewaltigen Muskeln spannten sich an. Mit einem Ruck riß er die Ketten aus der Verankerung und sprang auf. Das Skelett, das ihn mit der glühenden Zange angriff, zerschmetterte er. Mit einigen gewaltigen Sprüngen hatte er die Folterkammer durchquert. Er packte das Skelett, das neben Coco stand und sich in ihren Haaren verkrallt hatte, und schlug gegen den Halswirbel. Der Totenschädel flog zu Boden. Creeper hob das Skelett auf und schleuderte es durch das Gewölbe.
Der Dämonenkiller riß die Tür auf, die in die Folterkammer führte. Das Gewehr hatte er auf Dauerfeuer gestellt.
Creeper war eben dabei, Cocos Fesseln zu lösen. Immer wieder drangen Skelette auf ihn ein, die er wie lästige Fliegen verscheuchte.
Der Dämonenkiller sah die drei Dämonen, die neben dem Kamin standen. Er hob die Waffe und zog durch. Xavier Villar bekam vier Kugeln in die Brust. Er fiel laut schreiend ins Feuer. Gunnar Elfström ließ sich zu Boden fallen; er wurde nicht getroffen, und Dennis Abey trafen drei Kugeln in den Bauch, die ihm nichts anhaben konnten; er spürte zwar den Schmerz, doch sein Körper schied die Kugeln nach wenigen Sekunden wieder aus, und die Wunden
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