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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Waxman…« sagte Peckinpah gedehnt.
    »Verdammt, es eilt!«
    »Das glaube ich Ihnen gern, aber es gibt da ein Problem, Mr. Waxman.«
    »Um Himmels Willen, ich kann kein zusätzliches Problem gebrauchen, Mr. Peckinpah!« stöhnte Hollis Waxman.
    »Tony Ballard befindet sich zur Zeit nicht in London.«
    »Herrje, wo ist er denn?«
    »In Deutschland. Gelsenkirchen.«
    Für Waxman brach eine Welt zusammen. Erschüttert sagte er:
    »Dann ist Kate verloren.«
    »Lassen Sie den Kopf nicht hängen«, redete ihm Tucker Peckinpah zu. »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann.«
    ***
    Sechzig Jahre, rundlich, vital, immer die Zigarre im Mund, das war Tucker Peckinpah. Sein Haupthaar war stark gelichtet. Er gab eine nette Vaterfigur ab. Doch er konnte nicht nur freundlich und umgänglich sein. Wenn es erforderlich war, konnte er auch hart und energisch durchgreifen. Seine seltenen – dafür aber umso wirksameren – Wutausbrüche waren allerorts gefürchtet.
    Er legte den Telefonhörer in die Gabel. Ganz kurz schweiften seine Gedanken ab. Er war mal glücklich verheiratet gewesen. Mit Rosalind. Wie lange war das nun schon wieder her. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Sie wollten damals Urlaub an der Costa Brava machen – an der wilden Küste Spaniens. Wie so oft, hatten Peckinpah dringende Geschäfte zurückgehalten, und so hatte er seiner Frau geraten, schon vorauszufliegen.
    Sie hatte es getan – und war ein Opfer von Paco Benitez, dem Blutgeier von Castell Montgri, geworden. [1]
    Er spürte heute noch ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust, wenn er daran dachte. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Doch diese Wunde war noch nicht ganz vernarbt.
    Tony Ballard hatte damals Kopf und Kragen riskiert, um den Blutgeier zu vernichten. Rosalind hatte er leider nicht retten können.
    Nach diesem Abenteuer hatten sich Peckinpah und Ballard zusammengetan.
    Peckinpahs Geld und Ballards Mut hatten der schwarzen Macht seither unzählige Niederlagen bereitet, und der reiche Industrielle hoffte, daß diese Erfolgsserie noch lange anhalten würde.
    Ein Höllengeier in den schottischen Grampian Mountains.
    Er hatte Peckinpahs Gedanken einfach zum Abschweifen bringen müssen. Der schwarze Geier von Blackrock Hall – und der Blutgeier von Castell Montgri. Bittere Erinnerungen riefen diese Parallelen wach.
    Der Industrielle nahm seine Zigarre aus dem Mund und drückte auf einen Knopf seiner Sprechanlage. Seine Sekretärin meldete sich sofort. »Ja, Mr. Peckinpah?«
    »Ich brauch Tony Ballard. Ganz schnell. Es ist mir egal, wie sie ihn erreichen. Setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung.«
    »Okay, Mr. Peckinpah.«
    Der Industrielle erhob sich und ging unruhig in seinem großen Büro auf und ab. Das Ballard-Team hatte zur Zeit ein ernstzunehmendes Problem am Hals: Mr. Silver, der Ex-Dämon, hatte seine übernatürlichen Fähigkeiten eingebüßt, als er an der Seite von Tony Ballard gegen Mago, den Schwarzmagier, und dessen Schergen kämpfte. [2]
    Es wäre sehr wichtig gewesen, daß Mr. Silver diese außergewöhnlichen Fähigkeiten so rasch wie möglich wiedererlangt hätte, aber das war nicht so einfach.
    Angeblich existierte irgendwo zwischen den Welten – in einer Dimensionsfalte – der Tunnel der Kraft. In ihm konnten Dämonen und Ex-Dämonen, die aus irgendeinem Grund ihre übernatürlichen Fähigkeiten verloren hatten, wiedererstarken.
    Aber vorher wurde eine brutale Auslese getroffen. Nur die Tapfersten und Mutigsten erreichten ihr Ziel, die anderen blieben auf der Strecke, denn der Weg dorthin war mit vielerlei Gefahren gespickt.
    Tucker Peckinpah traute Mr. Silver zu, daß er sich seine Kräfte wiederholte, aber es würde ihm verdammt nicht leicht gemacht werden, das stand fest.
    Die Gegensprechanlage summte. Tucker Peckinpah stürzte sich auf den Apparat.
    »Ja?«
    »Tony Ballard befindet sich auf dem Rückflug nach London, Mr. Peckinpah«, sagte die Sekretärin.
    »Großartig. Wann trifft er auf dem Heathrow Airport ein?«
    »In einer halben Stunde.«
    Peckinpah atmete erleichtert auf.
    ***
    Die Stewardeß, ein dunkelhaariges, glutäugiges Mädchen, lächelte mich freundlich an. »Haben Sie einen Wunsch, Mr. Ballard?«
    »Nein, vielen Dank.« Ich hätte mit ihr flirten können. Sie wäre nicht abgeneigt gewesen, doch ich war dafür nicht im Stimmung.
    Mir steckte das, was ich in Gelsenkirchen erlebt hatte, noch tief in den Knochen. Ich hatte Freundschaft geschlossen mit einem Frankfurter Kollegen, also einem Privatdetektiv.

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