Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
untertauchen!« Mit rudernden Handbewegungen versuchte sich Waxman verständlich zu machen, doch die Katastrophe schien nicht mehr abzuwenden zu sein.
    Waxman verlor fast den Verstand. Zu Hause lag ein Revolver in der Kommode. Wenn er geahnt hätte, daß es zu einem solchen Angriff kommen würde, hätte er die Waffe mitgenommen. Aber nein, was dachte er denn da? Er wäre mit dem Boot überhaupt nicht losgefahren, wenn er Kenntnis davon gehabt hätte, was ihnen bevorstand.
    Dieses verdammte schwarze Ungeheuer…
    Waxman hatte es nicht kommen sehen. Es war auf einmal dagewesen. Aber es konnte nur von Blackrock Hall heruntergekommen sein.
    War doch etwas an den vielen unheimlichen Geschichten dran, die man sich von dem Schloß und seinem Besitzer erzählte?
    Jetzt, wo die Katastrophe schon beinahe perfekt war, glaubte Hollis Waxman daran, und er schalt sich im Geist einen Idioten, weil er die Erzählungen nicht ernst genommen hatte. Das sollte sich nun furchtbar rächen.
    Der Schatten von Blackrock Hall fiel auf den dunklen See, und in diesem unheilvollen Schatten passierte es…
    Groß, mächtig und schwarz war das Ungeheuer, das hinter dem ahnungslosen blonden Mädchen aufgetaucht war. Es handelte sich um einen riesigen Geier mit gewaltigen Schwingen, mit denen er kraftvoll die Luft peitschte. Sein grausamer, gieriger Blick war auf die Wasserskifahrerin geheftet.
    Das fliegende Monstrum streckte dem Mädchen seine langen gelben Fänge entgegen. Gleich würde es zupacken.
    »Neiiin!« schrie Waxman verzweifelt.
    Endlich begriff Kate Gregory, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Hinter ihr mußte sich etwas befinden, das Onkel Hollis so sehr entsetzte. Sie wandte den Kopf – und im selben Moment drohte sie der Schlag zu treffen. Wie ein schwarzer Stein fiel der gefährliche Raubvogel vom Himmel. Kate sah die scharfen, gebogenen Krallen, die ihr entgegensausten. Sie ließ vor Schreck den Holzgriff des Schleppseils los.
    Viel früher hätte sie das schon tun sollen.
    Jetzt war es zu spät.
    Sie glitt noch einige Meter über die Wasseroberfläche. Dann erwischte der schwarze Höllengeier sie. Hart packte er zu. Weit spannten sich seine Flügel aus. Mit kräftigen Schlägen zog er hoch.
    Kate kreischte wie von Sinnen.
    Hollis Waxmans Kehle war wie zugeschnürt. Das gefiederte schwarze Untier stieg hoch und höher. Kate zuckte und zappelte.
    Die Skier rutschten von ihren Füßen und fielen in den See, während der riesige Raubvogel auf den schwarzen Felsen zuflog, auf dem Blackrock Hall stand, und wenige Augenblicke später dahinter verschwand.
    Waxman hatte Mühe, Ordnung in sein Gehirn zu bringen.
    Die Hölle hatte hier zugeschlagen. Dieser mächtige Raubvogel war ein eindeutiger Beweis dafür, daß schwarze Kräfte im Spiel waren. So große Geier gab es normalerweise nicht. Dieses Tier mußte von satanischen Kräften aufgepumpt worden sein.
    Die Geschichten stimmten also. Es lebte ein Ungeheuer auf Blackrock Hall – und es hatte sich Kate Gregory geholt!
    ***
    Großer Gott – was tun?
    Was passierte nun mit Kate? Was hatte Ammorgh mit ihr vor?
    Würde er sie töten? Bestimmt würde er das tun. Hollis Waxman schauderte bei diesem Gedanken, und sein Herz krampfte sich zusammen. Nein, Kate durfte nicht sterben. Ammorgh durfte dem Mädchen nicht das Leben nehmen. Waxmans Hemd war unter den Achseln schweißnaß. So ratlos wie in diesen schrecklichen Minuten war er noch nie gewesen.
    Er bangte furchtbar um Kates Leben. Sollte er Blackrock Hall aufsuchen und um Kate kämpfen? Mit bloßen Händen – gegen einen gefährlichen Dämon?
    Sein Boot raste auf Morglanssie zu. Er mußte telefonieren. Er brauchte Hilfe. Allein würde er Kate nicht retten können. Tamcout befand sich am anderen Ende von Loch Dombar. Es war zu weit bis nach Hause, deshalb wollte Hollis Waxman die Gefahr auf sich nehmen und hier an Land gehen, obwohl dies kein Bewohner von Tamcout je getan hätte.
    Aber vielleicht stimmte wenigstens das nicht. Vielleicht standen die Leute von Morglanssie nicht wirklich unter Ammorghs bösem Einfluß.
    Waxman mußte dieses Risiko eingehen. Es war keine Zeit zu verlieren. Jede Minute war kostbar. Es ging immerhin um Kate Gregorys Leben.
    Waxman fuhr auf einen morschen Bootssteg zu. Morglanssie, diese kleine Ansammlung von Häusern, wirkte wie ausgestorben.
    Kein Mensch war zu sehen. Waxman hatte den Eindruck, ein Geisterdorf vor sich zu haben. Er erreichte den verwitterten Steg, stellte den Motor ab, nahm die Leine auf, fing

Weitere Kostenlose Bücher