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017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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lautete die
dumpfe Antwort. »Die Toten aus den Gräbern spielen eine nicht unbedeutende
Rolle in dem Spiel, auf das ich mich eingelassen habe. Orungu ist der Schlüssel
zu dem Geheimnis, das in diesem Teil der Welt niemand kennt. - Die Toten sind
Figuren in dem Mosaik. Sie helfen mit - andere zu töten .« »Warum?« Brent starrte auf den Hageren. X-RAY-3 war überzeugt davon, dass
dieser Mann alles andere als unsinniges Geschwätz von sich gab. Er hatte es
hier nicht mit einem gefährlichen Irren und auch nicht mit einem Besessenen zu
tun. Dieser Maurice Duval hatte Einblick in eine andere Welt gehabt, und
finstere Mächte wurden wirksam, wo immer er mit seiner rätselhaften Begleiterin
auftauchte.
    »Warum?« Wie ein Echo wiederholte
Duval die Frage des Amerikaners. »Es gibt unabänderliche Dinge. Diese Frage ist
dumm. Man kann sie nicht beantworten. Wissen Sie, warum Sie atmen, warum Ihr
Herz schlägt? Es geschieht mechanisch. Diese Abläufe werden vom vegetativen
Nervensystem aus gesteuert, sie unterliegen nicht dem eigenen Willen. Und doch
kann man auch diese Abläufe unter Kontrolle bekommen. Einige Menschen können
das, ein paar wenige, besonders Auserwählte. - Es gibt Menschen, die können
Ereignisse voraussagen, und es gibt welche, die haben Verbindungen zum
Totenreich. Je differenzierter eine solche Veranlagung ist, desto riskanter
wird es auch für den Betreffenden, mit dieser Veranlagung fertig zu werden. Es
ist nicht allein seine Schuld oder sein Verdienst, dass er so ist, wie er ist. - Dämonen haben ihre Hand im Spiel. Und sie haben ihre
eigenen Ansichten über Tod und Leben. - Aber wir wollen keine Zeit mit
unnötigen Schwätzereien vergeuden. Diese Unwissenden verstehen doch nichts.
Orungu hat euren Tod bestimmt und .. .«
    »Das Ganze ist ein einziges
idiotisches Gerede«, warf Larry Brent ein, ohne den hageren Franzosen ausreden
zu lassen. Jetzt kam es darauf an, Zeit zu gewinnen. Die Fesseln lockerten
sich. Hin und her rieb er sie an der scharfen Kante der Stuhllehne. Es war nur
noch eine Frage von Minuten, bis die faserige Kordel endgültig durchbrach. »Auf
der einen Seite tötet ihr - und dann- holt ihr die Toten wieder aus dem Grab
zurück .«
    »Ich sagte bereits: es gibt
Gesetze, die ein Normalsterblicher nicht versteht. - Es werden noch viel mehr
Tote aus den Gräbern kommen. All diejenigen, die in der nächsten Zeit beerdigt werden,
kommen wieder. Orungu holt sie alle aus den Gräbern, und die Zurückgekehrten
werden mithelfen, andere Menschen zu töten - denn dies allein ist ihre Aufgabe.
Und sie selbst, die aus dem Grabe Entstiegenen - sind unbesiegbar und
unverwundbar ...«
    »Irrtum!« Larrys Stimme war hart
wie Granit. »Sie sind verwundbar. Feuer lässt das aus ihnen werden, was die
Natur vorbestimmt hat und was auch Ihre Dämonen nicht verhindern können: Asche .«
    Duval kam zwei Schritte auf den
Agenten zu. X-RAY-3 hielt sofort in der Bewegung inne. Seine Armgelenke
brannten wie Feuer. Er hatte sich die Haut aufgerieben. Noch immer begrenzten
die Fesseln seine Bewegungsfreiheit.
    »Aus Hunderten werden Tausende«,
entgegnete Duval. »Wie ein Schwarm werden sie über die Lebenden herfallen und
Tak Okwa neue Blutopfer zuführen. Und die so ums Leben Gekommenen werden wieder
von Orungu zurückgerufen, weil Tak Okwa es so will .« Duval ging gar nicht auf die letzten Bemerkungen des PSA-Agenten ein.
    Orungu trat in das Blickfeld Larry
Brents. X-RAY-3 folgte ihr mit den Blicken. Es war schwierig, diese mystische
Eingeborene altersmäßig einzustufen. Sie konnte ebensogut zwanzig wie dreißig
Jahre alt sein. Das lange, bunte Gewand lag wie eine zweite Haut um ihren
schlanken, gazellenhaften Körper, von dem sich die mädchenhaften Brüste kaum
abhoben. Ihr Gesicht war in vielen Farben angemalt, und das Haar glänzte von
einer Fettschicht.
    Die dunklen Augen der Eingeborenen
hoben sich kaum aus der Tiefe der Augenhöhlen ab. Und dennoch zwang den
Amerikaner der Blick eines Auges, die Eingeborene anzustarren. Aber es war
keines der beiden sichtbaren Augen, wie sie jeder Mensch hatte. Hinter der
schmalen, glatten Stirn war etwas, das ihn sezierte, das ihn in seinen Bann
zog! X-RAY-3 spürte, wie ein starker
    Wille sich dem seinen aufzwängte,
wie irgendetwas Fremdes, Unfassbares, Unsichtbares in sein Hirn eindrang.
    Er fühlte, dass ein Blick auf ihn
gerichtet war, der Blick eines - unsichtbaren, magischen Auges! Im gewissen
Sinne hatten alle Menschen ein drittes Auge. Es saß unterhalb

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