017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel
Kommissar Montand!
Der andere Mann in seiner
Begleitung war Gareth Porn, der Neuguinea-Forscher.
»Ich wurde vorhin vom Büro aus
angerufen«, erklärte Montand atemlos, während er auf die Feuersbrunst starrte.
»Monsieur Porn war eingetroffen. Ihre Zentrale in New York machte mich übrigens
darauf aufmerksam, sofort nach Ihnen zu sehen. Irgend etwas müsse nicht mit
rechten Dingen zugehen. Sie befänden sich in äußerster Gefahr !«
Larry zuckte zusammen. Der Ring, schoss
es ihm durch den Kopf. Während er an seinen Fesseln hantierte, musste er an den
winzigen Knopf gekommen sein, der die Miniatursendeanlage in Betrieb setzte!
»Wir werden später über alles
reden«, sagte Larry schnell, und er sah auch den dürren Porn an, ein Mann, an
dem wahrhaftig kein Gramm Fett zuviel war. »Ich danke Ihnen, dass Sie gleich
mitgekommen, sind, Mister Porn. Doch ich fürchte, dass unser Gespräch an den Dingen,
wie sie jetzt liegen, nichts mehr ändern wird. Seit zwei Stunden ist hier alles
drunter und drüber gegangen. - Und nun entschuldigen Sie mich. Dieses Mädchen
hier muss sofort in ärztliche Behandlung. Ich bin gleich wieder zurück .«
Als er auf der Straße in Richtung
St. Remy raste, kam ihm die Feuerwehr entgegen. Der Feuerschein war bereits aus
weiter Ferne zu sehen. X-RAY-3 brachte die kranke Monique Lecomme sofort ins
Krankenhaus. Der sie untersuchende Arzt machte ein bedenkliches Gesicht und
führte Larry dann hinaus, während sich Schwestern um die Französin kümmerten.
»Es sieht nicht gut aus, Monsieur.
Herzkammerflimmern. Ich fürchte, wir kriegen sie nicht durch .«
●
Als Larry zu der Brandstelle
zurückkam, hatte die Feuerwehr noch immer zu tun, den Brand unter Kontrolle zu
bringen. Man wollte verhindern, dass die anderen Gebäude des Anwesens ein Raub
der Flammen wurden. Und das schafften die Männer.
In der Morgendämmerung standen
Montand, Porn und Larry Brent vor den rauchenden Trümmern des Haupthauses.
X-RAY-3 hatte ausführlich Bericht erstattet. Gareth Porn war ebenso wie Montand
ein aufmerksamer Zuhörer gewesen.
»Eine dreiäugige Dschungelhexe«,
murmelte der Forscher benommen, und er fuhr sich mit der Hand über sein
schweißnasses Gesicht. Die Steine und Trümmer strahlten noch immer eine enorme
Hitze aus. »Als heute Morgen gegen drei Uhr - unmittelbar nach meiner Ankunft
im Kommissariat - der Name Duval fiel, da hielt es mich nicht mehr länger.
Obwohl ich von der Reise müde war, bestand ich darauf, von Kommissar Montand
mitgenommen zu werden. Ich glaube, ich kann einiges erklären...«
Die fragenden Blicke Larry Brents,
die auf Montand gerichtet waren, sagten mehr als Worte. Der Kommissar fühlte
sich veranlasst, auf Grund der Bemerkungen Porns folgendes zu sagen: »Dass wir
auf einen Mann namens Duval stießen - das haben wir einem meiner fleißigsten
Beamten zu verdanken. Der junge Mann ließ keine Ruhe, bis er herausgefunden hatte,
wer wirklich auf dem Frachter >Napoleon< mitgefahren war. Wir erhielten
durch den Kapitän des Schiffes eine ziemlich genaue Beschreibung des
Passagiers. Wie er jedoch hieß, dass wusste niemand. Auf Grund der
Beschreibung, die wir hatten, behauptete Monsieur Porn, dass dieser Mann nur
ein gewisser Maurice Duval sein könnte. Wir suchten alles durch und fanden in
der Tat hier in der Nähe einen Mann namens Emile Duval, dessen Bruder vor über
dreißig Jahren das Land verlassen hatte .«
Die Männer stocherten mit langen
Stangen in den rauchenden Trümmern herum. »Es ist keiner davongekommen«,
murmelte Larry. »Weder Duval noch Orungu; aber ...«, und hier unterbrach er
sich. Ein heißer, dampfender Stein rollte zur Seite. Und darunter, in einem
Loch, lag ein verkohlter Schädel, der kaum etwas Menschliches mehr an sich
hatte.
Porn und Brent sahen sich an, und
Montand griff sich an den Kragen, als würde ihm plötzlich die Luft knapp.
»Orungu«, murmelte Porn. Er
nickte, als er den Schädel völlig freilegte. Außer den beiden normal sitzenden
Augen gab es ein drittes Auge, genau auf der Stirn. Das rundum verkohlte
Fleisch hatte es freigelegt.
●
Morgens um sieben kamen die drei
Männer erschöpft in Marseille an. Porn hatte im Büro des Kommissars sein
gesamtes Gepäck zurückgelassen. Darunter befand sich auch eine Filmspule.
»Die habe ich bisher nur einem
auserwählten Personenkreis gezeigt«, erklärte der Neuguinea-Forscher. »Es ist
unmöglich, solche Szenen in der Öffentlichkeit vorzuführen. Die meisten
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