Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Doch er wagte nicht mehr, um Hilfe zu rufen.
    Sonst gellte hinterher noch mal ein Todesschrei auf. Jemand lief durch den Kanalstollen.
    Vermutlich erreichte er in diesem Augenblick gerade jene Stelle, wo vor wenigen Augenblicken erst ein Mensch auf eine bestimmt recht grauenvolle Weise sein Leben verloren hatte.
    Die Schritte verhallten. Der Mann war stehengeblieben. Alle, die sich in der »Vorratskammer« des Kraken befanden, lauschten angestrengt.
    Nicht einmal zu atmen wagten sie.
    Wenn sie sich bemerkbar machten, fiel das Ungeheuer auch über diesen Mann her. Riefen sie aber nicht, so hatte der andere keine Kenntnis davon, dass sie hier gefangen gehalten wurden. Ihre Situation war verrückt.
    »Suko!« Der Ruf zitterte durch den Stollen.
    Bill Conollys Herz trommelte sofort wie verrückt gegen die Rippen. Hatte er tatsächlich diesen Namen gehört? War Suko in der Nähe? Wenn ja, dann war auch John Sinclair nicht weit.
    Zeichnete sich für Bill und die anderen ein Hoffnungsschimmer ab?
    Sollte der Reporter die Freunde rufen? Er hatte Angst, sie damit in den Tod zu locken. Wenn sie seine Stimme hörten, würden sie losstürmen, und dem Kraken in seine ausgebreiteten Fangarme laufen. Nein, er durfte sie zu keiner überstürzten Handlung verleiten.
    Eine zweite Person näherte sich im Laufschritt.
    Das konnte John Sinclair sein.
    Bill Conolly glaubte an eine Rettung. Wenn Suko und John so nahe waren, konnte ihm nichts mehr passieren. Sie würden ihm helfen, würden ihn aus diesem ekeligen Morast herausholen, würden auch Edgar Coy, Lloyd Miles und Joel Wallace retten.
    Kampflärm war plötzlich zu hören. Und dann vernahm Bill Conolly das Wort Topar. Jetzt war es für ihn gewiss, dass Suko und John Sinclair gegen den Kraken kämpften.
    Schüsse fielen.
    Und dann kam es zur Katastrophe. Das Ungeheuer brachte in seiner Wut den Kanalstollen zum Einsturz. Bill Conolly und die anderen Gefangenen spürten, wie alles bebte. Schutt prasselte zwischen dem Kraken und John Sinclair herab. Ein Hindernis, das der Geisterjäger nicht überwinden konnte.
    Bill hatte das Gefühl, jemand hätte ihn mit Eiswasser übergossen. Die große Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase. Das war schlimm. Das zerrte an seinen strapazierten Nerven. Die Rettung war ausgesperrt.
    Die Opfer waren wieder allein mit dem Kraken.
    Und er kam.
    Die Wut schien ihn hungrig gemach zu haben.
    Aus der Dunkelheit schob sich der Köpfen, die aus dem Schlamm ragten ein widerlicher Tentakel entgegen. Ei kroch über die Oberfläche des Morastes, hielt kurz inne und strebte dann auf Edgar Coy zu. Der Mann war sehr entsetzt, dass ihm die Stimme versagte.
    Er wollte seine Todesangst herausschreien, riss den Mund auf, blieb aber stumm. Namenlose Verzweiflung verzerrte sein Gesicht. Alle mussten mit ansehen, was mit ihm passierte.
    Der Fangarm schlang sich um den Hals des Opfers. Die Saugnäpfe bissen sich sofort fest. Coy wurde mit einem kraftvollen Ruck aus dem Schlamm gehoben und auf das Maul des Ungeheuers zugerissen.
    Der Mann starb, ohne einen Laut von sich zu geben. Das scheußliche Papageienmaul des Kraken biss mehrmals zu. Dann ließ das Untier den Leichnam achtlos fallen und zog sich zurück.
    Bill Conolly hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. An Edgar Coy hatte er gesehen, welches Ende ihm bevorstand, und das machte ihn nervlich ziemlich fertig.
    ***
    Da standen wir nun vor diesem riesigen Schuttberg und konnten nicht weiter. Jenseits dieses Hindernisses riefen Männer, und einer davon war vermutlich unser Freund Bill Conolly. Er befand sich in der Gewalt des Kraken. Er lebte zwar noch, aber niemand konnte sagen, wie lange noch. Dem Ungeheuer konnte es jederzeit einfallen, ihn zu töten, und wir hatten keine Möglichkeit, dies zu verhindern.
    Inspektor Hodges und seine Truppe erreichten uns. Er hatte einen Plan des Kanalsystems bei sich. »Das Biest hat sich hinter diesen Wall zurückgezogen«, knirschte ich.
    »Haben Sie mit ihm gekämpft?« fragte Hodges.
    »Ja. Um ein Haar hätte es mir den Hals umgedreht.«
    »Ach, du meine Güte.«
    »Jenseits dieses Walls befinden sich Menschen. Gefangene des Kraken«, sagte ich.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir hörten vorhin ihre Stimmen.«
    »Mein Gott, das wird ja immer komplizierter. Wie sollen wir denn gegen den Kraken vorgehen, wenn er gewissermaßen Geiseln besitzt?«
    »Er ist ein Tier. Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Intelligenz so weit ausreicht, um uns damit unter Druck zu

Weitere Kostenlose Bücher