0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
alten Kim beim Kragen gepackt und schnitt eine drohende Grimasse.
„Das ist unsere letzte Chance", erklärte Griffin auf akonisch, damit ihn auch Tea verstand. „Wir haben Rima Kim als Geisel.
Beim Verlassen des Hauses werden wir irgendwo auf seine Leute stoßen. Wir müssen ihnen nur rasch genug klarmachen, daß wir Kim töten, wenn sie etwas gegen uns unternehmen. Tea, ist der Wagen noch da?" Tea erwachte aus der Benommenheit.
„Ja, natürlich. Er steht neben dem Haus. Und im übrigen müssen meine vier Leute noch dasein, die..." Griffin winkte ab.
„Machen Sie sich deswegen keine Hoffnung", unterbrach er sie.
„Ich nehme an, daß Kim einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat, bevor er hier hereinkam." Tea schwieg. Grifin entging nicht, daß Kim ihn halb verwundert, halb anerkennend ansah.
Frankie öffnete die Tür. Der Gang draußen war leer. Ter hatte seinen Blaster zur Hand genommen. Griffin hatte den Gefangenen vor sich und hielt ein Auge auf ihn. Ter stellte sich neben die Tür, drehte den Griff und gab der Füllung einen Fußtritt. Die Tür sprang auf, und von draußen fragte eine barsche Stimme: „Halt! Wer ist das?"
„Das sind wir, die Fremden", knurrte Ter. „Wir haben euren Oberpolizisten bei uns, Rima Kim. Stellt euch vor der Tür auf, wir wollen euch sehen. Und macht keine Dummheiten!"
Eine Zeitlang herrschte draußen tiefe Stille. Dann gellte eine verzweifelte Stimme: „Rima Kim, Meister, ist das wahr?"
Griffin schob den Alten bis zur Tür. „Ja, das ist wahr", brummte Kim. „Tut, was sie euch sagen!" Im Lichtschein, der durch die Tür fiel, erschienen zögernd drei Gestalten. Sie trugen Maschinenpistolen, aber sie ließen sie lose nach unten baumeln. Ter befahl ihnen, die Waffen gänzlich niederzulegen, und sie gehorchten, nachdem Kim den Befehl bestätigt hatte.
Griffin nickte Tea zu. „Den Wagen", flüsterte er. „Nehmen Sie Ter mit sich und bringen Sie ihm bei, wie die Steuerung funktioniert." Ter und das Mädchen traten in die Dunkelheit hinaus.
Ein paar Minuten vergingen, während deren sich die drei Polizisten nicht von der Stelle rührten. Dann knatterte ein Benzinmotor auf.
Aus der Finsternis glitt ein Schatten heran, und im nächsten Augenblick hielt der Wagen seitlich von der Tür. Ter war klug genug, um das Fahrzeug nicht zwischen Griffin und die Polizisten zu bringen.
Der Gefangene wurde hineingeschoben. Er sträubte sich nicht, tat aber auch keinen einzigen Schritt von sich aus. Frankie zwängte sich neben Ter auf den Vordersitz. Neben ihr saß Tea.
Griffin hatte inzwischen die erbeutete Maschinenpistole mit seinem Blaster vertauscht und wachte über den Gefangenen.
„Los!" befahl er.
Im Dunkel des Gartens hatte er die Umrisse vier regloser Gestalten erkannt, die auf dem Rasen lagen. Kim und seine Leute hatten ganze Arbeit geleistet. Von Teas Begleitern war kein einziger mehr am Leben. Der Angriff mußte sie völlig überrascht haben. Das Auto schoß auf die Straße hinaus.
„Wir wollen zur Nordküste", erklärte Griffin. „Laß dir von Tea erklären, Ter, wie wir am besten dorthin kommen."
Frankie wandte den Kopf zur Seite und sah ihn über die Schulter hinweg an. „Du glaubst also auch ...", begann sie zu fragen. Maschinenpistolensalven knatterten durch die Nacht. Glas splitterte. Griffin bekam einen harten Schlag gegen die Wange. Er wischte sich mit der Hand übers Gesicht und fühlte die Nässe des Blutes. Ter sank blitzschnell nach vorn. Der Wagen „begann zu schlingern. Kreischend fegten die Reifen über den Asphalt. Griffin langte über die Lehne des Vordersitzes hinweg, um das Steuer festzuhalten. Aber Ters rechte Hand kam zu einer abwehrenden Geste aus der Tiefe hervor.
„Alles in Ordnung!" rief Ter. „Bin nur in Deckung gegangen.
Haltet die Köpfe unten!"
Kims Polizisten hatten schnell reagiert. Im Grunde genommen bewunderte Griffin ihre Haltung, nur war sie ihm im Augenblick äußerst unbequem. Ein Hagel von Geschoßgarben schoß hinter dem Wagen her. Griffin hatte sich quer auf den Sitz geworfen und den Gefangenen halb unter sich begraben. Er hatte nicht die geringste Aussicht, das Feuer zu erwidern. In dem Augenblick, in dem er den Schädel bis in die Höhe der Fenster hob, hatte er ein paar Geschosse darinstecken.
Ter nahm die nächste Seitenstraße. Er hatte nie ein Fahrzeug wie dieses gelenkt, aber er handhabte das Steuer, als hätte er zeit seines Lebens nichts anderes getan.
Sie befanden sich jetzt auf einer der
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