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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kopf, um zu horchen. Ihr Gesicht nahm einen verwirrten Ausdruck an. „Was ist?" fragte Griffin alarmiert.
    „Oh... nichts", antwortete Tea nach ein paar Sekunden. „Ich dachte, ich hörte etwas. Die nächste Maschine ist also in drei Tagen fällig. Wir werden morgen früh hier aufbrechen, um rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein. Morgen früh wird die Suche nach Ihnen in Artrot und Umgebung auf vollen Touren laufen. Aber das macht uns nichts aus. Die Polizei des Südreichs ist so einfältig, daß wir sie hinters Licht führen können." In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Unter der Öffnung stand Rima Kim. Er strahlte übers ganze Gesicht.
    „Nun, so ungeheuerlich dumm", sagte er selbstgefällig, „sind wir nun auch wieder nicht." - Die Maschinenpistole in seiner Armbeuge war nicht zu übersehen.
     
    *
     
    Die Terraner verhielten sich ruhig. Tea dagegen sprang auf.
    Ihre Augen sprühten vor Zorn, und Griffin fürchtete eine Zeitlang, sie würde sich Kim entgegenstürzen und in seine Geschoßgarbe laufen. Sie beherrschte sich im letzten Augenblick. Die Fäuste allein verrieten, in welcher Erregung sie sich befand.
    Kim verneigte sich ironisch vor Griffin.
    „Ich danke Ihnen, daß Sie mir ermöglicht haben, dieses Vergnügens teilhaftig zu werden. Ich glaube, nun wird es keine Schwierigkeiten mehr geben, den Hohen Rat davon zu überzeugen, daß Sie mit dem Nordbund konspirieren, wenn Sie nicht sogar selber nördliche Reaktionäre sind."
    „Reaktionäre...!" knurrte Tea aus tiefster Kehle.
    „Man wird natürlich darauf entscheiden, Sie zu erschießen", fuhr Kim ungerührt fort. „Ein ehrenhafter Tod für Spione, muß ich sagen." Er sah sich im Raum um, entdeckte das Bild Tharrons über dem Kamin und hob die Waffe. Eine kurze knatternde Salve riß die Leinwand in Fetzen. Tharrons materialisches Antlitz schwebte herab auf den Boden. Mit den vielen Löchern und Rissen sah es ziemlich lächerlich aus. „Es lebe Pelkam, der Mächtige!" rief Kim, und zum Gruß stieg seine linke Hand senkrecht in die Höhe, als wollte sie durch die Decke stoßen. Die Decke nahm ihm das übel. Sie knisterte eine Sekunde lang, dann stürzte sie ein. Griffin fielen ein paar derbe Mörtelbrocken auf die Schultern, aber er ließ sich davon nicht ablenken. Das trockene Mauerwerk erzeugte wirbelnde Schwaden dichten Staubs. Er sah Kims Umrisse unter der Tür. Kim beugte sich vornüber und hustete. Der Einsturz der Decke hatte ihn ebenso überraschend getroffen wie jeden anderen.
    Mit drei, vier langen Schritten setzte Griffin über die staubenden Trümmerhaufen hinweg und riß Kim die Maschinenpistole aus der Hand. Er packte ihn am Kragen und zerrte ihn in das Zimmer hinein. Kim stolperte und fiel zu Boden. Griffin sprang über ihn hinweg und schloß die Tür.
    Dann erst fing er an, sich um die Gefährten zu kümmern.
    Frankie kauerte hinter einem Sessel. Sie sah Griffin aus großen, ängstlichen Augen an, aber es schien ihr nichts passiert zu sein. Er faßte sie um die Schultern und zog sie aus dem Versteck hervor. Er spürte deutlich, wie sie zitterte. Ihr dunkles Haar war weiß von Staub.
    Tea war weniger glimpflich davongekommen. Sie stand mitten in einem Haufen Mörtel und Trümmerstücke und rieb sich mit der rechten Hand die Schulter. Die linke hatte sie immer noch zur Faust geballt. Griffin führte sie zu ihrem Sessel und drückte sie in die Polster. Ter lag auf dem Boden und stöhnte. Blut rann ihm übers Gesicht. Ein Brocken hatte ihn an der Stirn getroffen. Als Griffin ihm zu Hilfe kam, war er gerade dabei, sich wieder aufzurichten. „Der Teufel soll's holen", knurrte er.
    „Hast du wenigstens den Alten erwischt?"
    „Dank deiner tatkräftigen Mithilfe", spottete Griffin. Ter klopfte sich den Staub von der Montur. „Jemand, der mir noch fünf Solar schuldet, sollte nicht so ein unverschämtes Mundwerk haben." Griffin schlug ihm derb auf die Schulter. „Halt keine Reden! Wir müssen hier fort. Paß auf Kim auf, ich seh mich auf der Straße um."
    Er sprang zum Fenster. Er sah einzelne, erleuchtete Fenster.
    Die Straße war leer, und nirgendwo gab es Anzeichen größerer Beunruhigung. Der merkwürdige Effekt, der die Decke des Zimmers zum Einsturz gebracht hatte, schien sich auf Teas Haus allein zu beschränken.
    Griffin wandte sich in den Raum zurück. Die Lage hatte sich inzwischen konsolidiert. Die beiden Frauen standen in der Nähe der Tür. Frankie beschäftigte sich damit, Teas Schulter zu massieren. Ter hatte den

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