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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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preisgibt.« Ich nahm eine Zigarette und steckte sie an.
    Wilmerson hatte aufmerksam zugehört, fragte jetzt aber: »Sagen Sie mal, Cotton, was hat das eigentlich mit meinen beiden Mordfällen zu tun?«
    »Da gibt es einen Zusammenhang«, erklärte ich. »Zunächst konnten wir das freilich nicht wissen. Da ein Junge aus Connecticut ermordet wurde, trat das FBI auf den Plan. Mr. High hat uns auch diesen Fall übertragen. Nun wollen wir klarstellen, daß es vor diesem Mord schon einen ganz ähnlichen an derselben Stelle gegeben hatte. Auch ein junger Mann. Übrigens, Wilmerson, was hatten denn die beiden Burschen für einen Beruf?«
    Der Leutnant kratzte sich am Kinn. »Beruf? McMahone war Elektriker und - Donnerwetter! Conder auch! Sie waren beide Elektriker!«
    Ich nickte: »Eben. Das fiel mir auf, als wir bei Ihnen die Unterlagen des ersten Falles durchsahen und mit denen des zweiten Falles verglichen. Beide Jungen hatten also den gleichen Beruf, beide wurden mit einem Schnappmesser getötet, beide auf dem Blumenbeet im Berry Park liegengelassen - und beide hatten noch etwas anders gemeinsam.«
    »Nämlich?« fragte Wilmerson.
    »Beide waren vor ihrer Ermordung in der Spielhalle gewesen. Beweis für den ersten: Er hatte ein Päckchen Kaugummi bei sich, auf dem sich die Fingerabdrücke des Aufsehers der Spielhalle befanden. Außerdem sahen ihn ein paar Mädchen, als er aus der Spielhalle herauskam. Beweis für den zweiten: Er hatte eine hübsche Menge Silberdollars bei sich. Wir wissen alle, daß der Silberdollar ziemlich selten ist. Er ist zu schwer und zu groß, als daß man mehrere davon bequem in der Hosentasche tragen könnte. Ein-Dollar-Noten sind in dieser Hinsicht viel praktischer. Und außerdem, wie gesagt, viel häufiger. Ich glaube zum Beispiel nicht, daß es möglich ist, in einem Geschäft zehn Silberdollar zu erhalten. Zehn Einer-Noten, ja. Aber kaum zehn Einer-Münzen. Also fragte ich mich, woher der Junge die Silberdollars haben könnte. Natürlich von einer Bank. Aber wozu sollte er sich da Münzen eintauschen? Dann gab es nur noch eine andere Möglichkeit: in der Spielhalle steht ein Automat, bei dem man einen Silberdollar einwerfen muß. Dafür ist der angebliche Höchstgewinn auch gleich 50 Dollar. Außerdem gibt es kleinere Gewinne von zwei, fünf und zehn Dollar. Da der Junge in der unmittelbaren Nähe der Spielhalle ermordet wurde und da er außerdem eine auffällige Menge von Dollarmünzen bei sich hatte, ergab sich doch zwangsläufig die Folgerung, daß er diese Münzen durch den großen Automaten in der Spielhalle erhalten hatte. Folglich wären also beide Opfer des geheimnisvollen Mörders unmittelbar vor ihrem Tode in der Spielhalle gewesen. Hing dieser Umstand zusammen mit ihrer Ermordung?«
    Meine Kehle war vom vielen Erzählen trocken geworden, so daß ich erst einmal am Whisky nippte, bevor ich fortfuhr: »Wenn man diese Frage bejaht, ergibt sich ein überraschender Gesichtspunkt: beide Jungen waren Elektriker, und die Spielautomaten laufen elektrisch!«
    Wilmerson fuhr in die Höhe: »Ich werd’ verrückt, Cotton!« schrie er.- »Die Automaten sind falsch eingestellt, he? Sie werfen die großen Gewinne nicht aus, was?«
    Ich zuckte die Achseln: »Das werden unsere Techniker noch genau prüfen müssen, aber ich bin überzeugt, daß es so etwas ist. Vor allem wahrscheinlich der teure Apparat, der die Dollars frißt. Die beiden Jungen merkten das. Sie stellten den Aufseher zur Rede. Dabei gerieten seine Fingerabdrücke auf die Kaugummipackung des ersten. Der Aufseher rief den Boß an. Der Boß kam. Und mit ihm der Mörder. Denn entweder bezahlt der Boß der Spielhalle den Mörder - oder er ist es selbst. Nun, und wem gehört die Spielhalle? Wer ist reich geworden, obgleich ein paar Vermittlungen für Unterweltgeschäfte doch nicht gleich Millionäre erzeugen?«
    Einen Augenblick war es totenstill. Dann sagte Joe leise: »Stainley…«
    »Ja«, sagte ich hart. »Stainley! Der Mann, den wir uns jetzt holen werden!«
    ***
    Im ersten Wagen saßen Phil und ich. Es war mein Jaguar. Hinter uns kamen Mr. High, Wilmerson, Joe und zwei G-men in einem großen Dienstwagen. Dazu kamen noch die beiden Kollegen von der Überwachungsabteilung, die ohnehin in der Nähe von Stainleys Haus waren. Mehr Aufwand schien uns nicht nötig.
    Das war beinahe der schwerste Irrtum in diesem an Irrtümern so reichen Fall.
    Es war mittlerweile spät geworden. Die Abenddämmerung hing über dem Land, und in den

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