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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall waren ihre Schritte kaum zu hören. Gekleidet war sie in schwarzes Leder. So sah Shao aus, wenn sie ihren Motorradanzug trug. Nur hatte die Chinesin den Reißverschluß vorn nie so weit geöffnet, daß die Ansätze der Brüste zu sehen waren. Aber die Blonde deutete an, was sie hatte, und das war schon ein anatomischer Hit.
    Im Gesicht erinnerte sie mich irgendwie an die Schauspielerin Ursula Andress in jungen Jahren. Ich war sicher, daß sie auch das gleiche Temperament besaß.
    Diese Frau war ein Vulkan – und eine Dompteuse gleichzeitig.
    Denn als sie die Wagenreihe verließ, bewegte sich auch der Wolf auf dem Autodach. Er sprang nach unten und blieb neben seiner Herrin stehen, wobei er mit seinem Fell gegen deren Beine rieb. Fehlte nur noch die Peitsche in der Hand der Blonden, ansonsten war alles perfekt.
    Ich steckte die Beretta weg, weil ich mir plötzlich lächerlich damit vorkam.
    In einer Distanz von drei Schritten blieb die Blonde vor mir stehen. Der Wolf hockte sich zu ihrer linken Seite nieder und beobachtete mich aus gletscherkalten Augen.
    Die anderen Tiere in den Käfigwagen waren unruhig geworden.
    Sie liefen nervös auf und ab und blieben immer nah bei den Stäben.
    Ich war gespannt, welche Ausrede die Blonde hatte. Da sie nichts sagte und auch nicht den Anschein machte, das Wort zu übernehmen, fragte ich sie.
    »Gehören die Tiere zu Ihnen?«
    Sie nickte.
    »Dann sind Sie die Besitzerin des Wanderzirkusses hier?«
    »Ich bin die Teilhaberin. Er gehört mir zur Hälfte. Die andere ist Eigentum von Al Astor.«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Müßte ich Ihnen meinen Namen sagen, Mister?« fragte sie spöttisch zurück.
    »Dann weiß ich wenigstens, wen ich anzeigen kann.«
    »Anzeigen?«
    »Ja, Miß. Wegen unterlassener Aufsichtspflicht. Zwei Ihrer Tiere sind ausgebrochen und zu einer Gefahr geworden. Sie hätten ohne weiteres eine Frau und ein Kind getötet.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Ich drehte mich halb und deutete auf den Kadaver. »Glauben Sie, ich hätte das Tier umsonst erschossen?«
    »Sie haben es gereizt.«
    »Das muß ich besser wissen. Außerdem finde ich es seltsam, daß der Käfig offen stand.«
    Jetzt machte sich Erstaunen auf ihrem Gesicht breit. »Der Käfig stand offen?«
    »Ja, sonst hätten die lieben Tierchen ihn ja wohl nicht verlassen können.«
    Sie dachte eine Weile nach und lächelte plötzlich. »Warum schließen wir keinen Frieden, Mister. Es ist ja nichts passiert. Vergessen wir die Sache.«
    »Eine Frau und ein Kind wären fast zu Tode gekommen. Sie glauben doch nicht, daß die Lady den Fall auf sich beruhen läßt. Dann wäre sie wirklich dumm.«
    »Vielleicht doch.«
    »Welchen Grund sollte sie haben.«
    »Wenn Sie mit ihr reden.« Die Blonde hatte wirklich eine Art, Männer anzumachen. Und das allein durch ihre Stimme, die sie in Tonlage und Nuancen verändern konnte. Mal klang sie scharf, fast rauh, dann wieder leise und schmeichelnd, wie zuletzt.
    »Ich heiße übrigens Silva«, sagte sie, »und möchte Sie wirklich bitten, alles zu vergessen.«
    »Sie verlangen viel.«
    »Das sehe ich ein. Zudem brauchten Sie es nicht umsonst zu machen, Mister…«
    Ich lächelte. »Nennen Sie mich John.«
    »Also, wie ist das? Einer der Wagen dient mir als Wohnung. Mein Partner ist im Augenblick abwesend. Bis die Fähre in Calais anlegt, haben wir noch Zeit…«
    Das Angebot war eindeutig, aber ebenso eindeutig lautete meine Absage. »Es tut mir leid. Ich bin nicht bereit, mich durch irgendwelche Dinge bestechen zu lassen.«
    »Sie machen vielleicht einen Fehler. Zudem verpassen Sie etwas.«
    »Möglich.«
    Im Hintergrund der Halle hörten wir Stimmen. Mehrere Männer bewegten sich durch die Parkreihen. Ich sah auch die Frau wieder.
    Sie mußte die Verantwortlichen alarmiert haben.
    »Überlegen Sie es sich«, sagte die Blonde.
    »Ich habe mich entschlossen.«
    »Mit anderen Worten: Sie bleiben bei Ihrer Meinung.«
    »Genau.«
    Die Blonde lächelte kalt und wandte sich um. Sie schaute den Personen entgegen, die uns inzwischen erreicht hatten. Ich erkannte den Kapitän unter ihnen. Er war mit drei Leuten gekommen, und hatte die braunhaarige Frau mitgebracht, deren Name ich ein wenig später erfuhr.
    Sie hieß Clara Gibson.
    Der Kapitän war natürlich außer sich. Er hätte die Blondine sofort festgesetzt, doch ich mischte mich ein. Auf dem Schiff hatte der Kapitän das Sagen, aber vielleicht beeindruckte ihn mein Ausweis doch.
    »Scotland Yard?« fragte er.
    Ich

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