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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkle Wolke aus dem Auspuff, danach sah ich den Wagen nicht mehr.
    Ich machte mir auch keine Gedanken darüber, nur das Mädchen ging mir nicht aus dem Kopf. Es war eine Schönheit gewesen, doch im Bezug auf schöne Frauen war ich vorsichtig geworden.
    In den Ort brauchte ich nicht erst zu fahren. Am Beginn entdeckte ich ein Schild, auf dem der Name der Schule stand. Ich war schon daran vorbei, denn der Weg war wirklich sehr schmal, in den ich einbiegen mußte.
    Ich fuhr wieder zurück. Der Bentley war so breit wie der Weg.
    Auf Kopfsteinpflaster ging es in die Höhe. Links von mir wuchs eine efeuumrankte Mauer in die Höhe, rechts standen Laubbäume.
    Ich brauchte nicht weit zu fahren. Auf einem Hügel stand das Internat. Es war ein alter Backsteinbau, aufgeteilt in zwei Trakte. Die Schule sah so richtig nach einer Lehranstalt aus, wie man sie von früher her kennt. Das merkte ich auch, als ich sie betrat. Da roch es nach Bohnerwachs. Ich sah die großen Fenster in den Wänden, die hohen Decken und dicken Säulen, die die Decken stützten.
    Und auch einen Portier gab es. Er hockte in seinem Kabuff, das zwar nicht schön, aber zweckmäßig angelegt war. Von dieser Stelle aus konnte er die Treppe als auch den Eingang im Auge behalten.
    Er sah mich und streckte seinen Kopf vor wie ein Geier. Sein Gesicht erinnerte mich zudem auch an diesen Vogel. Nur trugen Geier keine Brillen.
    »Was wünschen Sie, Monsieur?« krächzte er, wobei seine Stimme kaum zu verstehen war.
    »Ich möchte zum Direktor.«
    Er kicherte. »Da wollen viele hin, Monsieur. Sind Sie überhaupt angemeldet?«
    »Ja, ich heiße John Sinclair und…«
    »Der Mann aus London?«
    »Genau.«
    »Dann gehen Sie mal rauf. Der Rektor erwartet Sie schon. Viel Spaß.« Der Alte rieb sich die Hände.
    Ich mußte grinsen. Ein lustiger Vogel, wirklich. Ich nahm die Treppe. Breite Stufen, aus stabilem Stein gefertigt, ein ebenso stabiles Geländer mit einem Handlauf, den auch die Schüler kaum zerstören konnten, aber hier wurden sowieso nur Mädchen unterrichtet.
    Mir fiel die Ruhe auf. In anderen Schulen herrscht immer Krach, aber hier war es still. Kaum eine Stimme, kein Radiogedudel, man kam sich vor wie auf einem Friedhof. Zwar war Nachmittag und die Schule längst vorbei, aber etwas hören mußte man schon.
    Ich fand das Büro des Direktors und auch das Vorzimmer. Dort arbeitete jemand. Das Klappern der Schreibmaschine war ein direkt menschliches Geräusch.
    Ich klopfte nicht, sondern trat gleich ein. Die Frau mußte am Luftzug gemerkt haben, daß die Tür geöffnet wurde, sie stellte ihr Klappern ein, setzte die Brille auf und wandte sich um.
    So habe ich mir immer einen Hausdrachen vorgestellt. Mit der konnte man wirklich kleine Kinder erschrecken. Sie schaute mich an wie einen Delinquenten, und auch ihre Stimme klang tief wie die eines Mannes.
    »Die Sprechstunde ist vorbei«, begrüßte sie mich.
    Ich hatte heute meinen lustigen Tag. »Aber nicht für mich, Süße.«
    Das letzte Wort hatte sie besonders gut vernommen, denn sie holte tief Luft. Ihr Busen nahm an Umfang zu und hob sich.
    »Toll«, sagte ich und deutete auf ihre Oberweite.
    Da wußte der Drachen nicht mehr, was er sagen sollte. Zum Glück wurde die Tür zum Nebenraum geöffnet und ein Mann erschien.
    Es mußte der Rektor sein. Etwas konsterniert schaute er sich um.
    »Was ist denn hier geschehen, Helene? Sie sehen ja so seltsam blaß und rot zur gleichen Zeit aus.«
    »Dieser Mann hier…« Sie deutete auf mich. »Also dieser Mann hier … das ist …«
    »Ich bin John Sinclair.«
    »Der Kollege aus London!« rief der Franzose und breitete die Arme aus. »Willkommen bei uns, Monsieur.« Er drückte mich tatsächlich an seine Brust.
    Ja, die Herzlichkeit der Franzosen. Der Vorzimmerdrachen stand da und bekam große Augen.
    »Gehen wir in mein Zimmer, Monsieur Sinclair«, sagte der Rektor und hielt mir die Tür offen.
    Ich folgte ihm. Bevor ich ganz verschwand, warf ich der Vorzimmerpalme noch einen Handkuß zu. Ihre Hand zuckte schon zum Locher, dann überlegte sie es sich anders.
    Das Büro war ziemlich einfach ausgestattet. Wir nahmen auf Stühlen Platz, die mit grünem Stoff bezogen waren. Zwischen uns stand ein viereckiger Tisch, durch zwei Fenster fiel Licht. Zwischen den Fenstern stand der Schreibtisch des Mannes, aus dem er jetzt eine Flasche und zwei Gläser holte.
    »Calvados«, sagte er. »Über 12 Jahre alt. Er wird Ihnen munden.«
    Ich wartete, bis er eingeschenkt hatte und hob das

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