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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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USO-Spezialist im Einsatz ist sozusagen eine scharfe Granate, die alle Augenblicke explodieren kann. Das sollten Sie sich merken.
    Schön, vergessen Sie es.
    Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?"
    Ohntorf war erblaßt. Er schien zu begreifen, was ich hatte andeuten wollen. Hinter ihm tauchten Arando und Redgers auf.
    Das feuerrote Haar des Chemikers schien zu brennen. Ungeduldig schob er den schmächtigen Hyperphysiker zur Seite und betrachtete mich mit glitzernden Augen. Redgers schaute mich ebenfalls sehr eigenartig an.
    Arando schob die Überreste des Klapptisches mit dem Fuß zur Seite und zog sich einen Schemel heran. Umständlich ließ er sich darauf nieder. Ich fühlte die Spannung, die in den Männern herrschte.
    Ich blickte auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht, Bootszeit.
    Wir rechneten nach dem 24-Stunden-Rhythmus der Erddrehung.
    Ich hatte genau drei Stunden und zwei-undzwanzig Minuten geschlafen. „Sind Sie ganz sicher, daß Sie nicht irgendeinem Possenreißer auf den Leim gegangen sind?" sprach mich Arando unvermittelt an.
    Ich ließ mich in die Kissen zurücksinken und drehte mich dabei auf die Seite. So konnte ich die drei Männer gut sehen. Draußen standen noch mehrere Wissenschaftler, unter ihnen Isata und der Koch aus Leidenschaft, der nebenbei auch Biomediziner war. Sein Name war Kole Atrav.
    „Sind Sie betrunken, Doc?" erkundigte ich mich vorsichtig.
    „Wissen Sie, wie lange ich geschlafen habe?"
    „Das ist uninteressant, Kasom. Wir haben keine Auge zugemacht. Was haben Sie uns in dem Beutel gebracht?"
    Meine Nervosität stieg. Experten wie Arando und Redgers wecken einen müden Mann nur dann auf, wenn sie glauben, einen triftigen Grund dazu zu haben. Ich bemühte mich, ruhig und sachlich zu antworten. „Das, was Sie haben wollten, Doc.
    Die blaue Berieselungssubstanz."
    „Ich wollte von Ihnen den Stoff haben, mit dem man das Roh- Molkex flexibel machen kann. Wissen Sie, was Sie uns gebracht haben? Jemand hat Ihnen einen Streich gespielt. Wenn Blues überhaupt in unseren Sinne lachen können, so werden sie sich jetzt kugeln." Ich schob die Beine aus dem Bett und setzte mich auf. „Doc - lieber Doc, sagen Sie nur nicht, Sie wüßten schon, was ich Ihnen geliefert habe! Dann springe ich nämlich vor Freude durch die Decke. Herr - das Material ist genau das, was von den Blues verwendet wird. Ich habe es einer Sprühdusche entnommen, die in den Arbeitsprozeß eingeschaltet war wie tausend andere auch. Und es hat auf Rohmolkex eingewirkt. Niemand hat mich genasführt, begreifen Sie das, bitte!"
    Arando wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Redgörs suchte sich einen Platz. „Jetzt wird es feierlich", stellte er gelassen fest. „Kasom, Ihren sagenhaften blauen Stoff, der so ätzend riecht und ziemlich dickflüssig ist, kennt man auf der Erde seit Jahrhunderten. Wir haben ihn sogar an Bord, um damit die alte Unterwasserturbine anzutreiben. Ihr Berieselungsmaterial besteht aus fünfundachtzigprozentigem Wasserstoffperoxyd, wozu Sie auch Wasserstoffsuperoxyd, Hydroperoxyd oder meinetwegen Hydrogenium peroxydatum sagen können. Auf alle Fälle handelt es sich um H2 02, das in reiner Form eine zähflüssige, schwach bläuliche, ätzend und geringfügig sauer wirkende, leicht zersetzliche Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von - 02 Grad Celsius ist. Ich würde Ihnen allerdings nicht raten, mit H2 O2 in besagter reiner Form umzugehen. Das Zeug ist äußerst unstabil und neigt zu tückischen Reaktionen. Kasom - ich frage Sie nochmals auf Ehre und Gewissen, ob Sie sicher sind, nicht den falschen Hahn erwischt zu haben!" Redgers und Arando betrachteten mich wie Scharfrichter, die nur noch auf ihr Zeichen wagten. Ich schloß die Augen und kämpfte um meine Fassung. Innerlich jubelte ich. Das war es also! „Ich gebe Ihnen mein Wort, Doktor. Lassen Sie es sich von Lemy Danger bestätigen. Wann fliegen wir nach Hause?"
    Ein Mann, der draußen im Flur stand, begann zu lachen. Der Tonfall war aber so eigenartig trocken, daß meine innere Freude jählings verging. Etwas stimmte nicht! Arando fuhr sich mit den Fingern durch sein zerzaustes Haar. „Ich glaube Ihnen, Kasom.
    Wahrscheinlich fragen Sie sich soeben, wieso die Besatzung des Sigakreuzers nicht ebenfalls festgestellt hat, daß es sich um H2 O2 handelt. Das kann normalerweise jeder Chemiestudent im ersten Semester."
    „Genau das", rief Lemy, der wie ein Wiesel in die Kabine gerannt kam und auf mein Bett sprang. Der Kurze sah

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