Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich zerknirscht. „Das habe ich nicht voraussehen können. Ich gebe zu, daß die Zerstörungen etwas zu umfangreich ausgefallen sind."
    „Denke nicht über Schuld oder Unschuld nach. Ich kann mich an keinen Einsatz erinnern, der genauso abgelaufen wäre, wie wir ihn geplant hatten. Ich schätze, daß die Blues etwa vierundzwanzig Stunden benötigen, um einwandfrei feststellen zu können, weshalb das Getriebe auseinandergeflogen ist."
    „Rechne mit achtzehn Stunden."
    „Gut, also achtzehn Stunden. Wenn man anschließend weiß, was geschehen ist, wird man sich die Frage stellen, wer dafür verantwortlich gemacht werden kann. Wird man uns in Verdacht haben?" Ich überlegte. Die Sonne war vor einer Viertelstunde aufgegangen. Der lange Tag des fünften Verth- Planeten war angebrochen. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr so sicher wie in der vergangenen Nacht. Die Erde war 68 319 Lichtjahre von Gatas entfernt. Zwischen ihr und dem Verth-System erstreckte sich das Milchstraßenzentrum. Ein Rückzug war nur mit Hilfe der Transmitter-station ESS-1 möglich.
    Noch wollte ich nicht den Rückzug erwägen, wenigstens nicht eher, als bis die letzten Rätsel gelöst waren. „Wird man an ein terranisches Einsatzkommando denken?" erinnerte Melbar mich an das Problem. „Wahrscheinlich nicht. Deine Flucht aus dem Gefängnis des Geheimdienstes dürfte mit der Explosion nicht mehr in Zusammenhang gebracht werden. Viel wahrscheinlicher ist es, daß sich die Herren der „Neunzehnten Vorsicht' daran erinnern, auf wie schwankenden Beinen ihr riesiges Sternenreich steht.
    Sämtliche abhängigen Völker warten nur auf den Augenblick, wo sie über Gatas herfallen können. Man wird die eigenen Leute verdächtigen."
    „Hast du auch an deine Spezialsäure gedacht?
    Angenommen, sie wird bei der kommenden Analyse als so fremdartig erkannt, daß sie unmöglich von einem Bluesplaneten stammen kann?" - Ich erschrak. Kasoms Einwand war stichhaltig. „Junge, Junge!" rief Koko aus. „Ich sehe schwarz. Wir sollten losfliegen. In einigen Stunden werden wir vielleicht doch geortet.
    Wer weiß, welche Geräte herbeigeschafft werden. Wenn man erst einmal argwöhnisch geworden ist, möchte ich nicht mehr über der Stadt herumkreuzen."
    „Richtig. Fangen wir an", drängte der Ertruser. „Soll ich besser hier auf euch warten? Meine Geräte strahlen tausendmal stärker als eure Miniaturaggregate. Ich richte mich nach deinen Befehlen, Major Lemy."
    „Zu gütig, Herr Oberleutnant. Ich brauche dich als Gepäckträger. Sonst könntest du hierbleiben." Kasom schnaufte empört, und ich lächelte - amüsiert. Anschließend starteten wir.
    Kasoms Deflektorschirm war erstklassig. Er zeigte auch dann keine Flimmerspuren, als Antigrav und Pulsatortriebwerk eingeschaltet wurden. Wir stiegen so hoch, bis ich einen Teil der obergatasisch angelegten Stadt übersehen konnte.
    Koko meldete den Empfang von Ortungsimpulsen. Die Eigenstrahlung von Kasoms Geräten konnte sicherlich nicht ausgemacht werden, aber es war denkbar, daß man durch einen Zufall ein Direktecho von uns erhielt.
    Ich rief dem Großen eine Warnung zu. Ohne ein Wort zu verlieren, glitt er steil nach unten und tauchte zwischen die Häuserschluchten des „Blocks der fünften Wachsamkeit" ein.
    Hier bewegten wir uns vorsichtig über die typischen Hochstraßen hinweg. Die Soldaten des Geheimdienstes waren überall anzutreffen. Immer wieder wurden Bewohner angehalten und kontrolliert. „Sie tippen doch auf Attentäter aus dem eigenen Volk", meinte Melbar. „Vielleicht haben sie noch nicht einmal entdeckt, daß eine geplante Zerstörung vorliegt."
    „Behalte deinen Optimismus. Vorsicht, da kommt wieder eine Hochstraße. In diesem Turmbau ist ein Ministerium untergebracht. Hier sagt man .Elfte Weisheit' dazu."
    „Wo ist die Klinik?"
    „Geradeaus weiter.
    Sie liegt nahe dem Zentrum."
    Kasom richtete sich nach meinen Kursanweisungen. Koko hatte die Aufgabe erhalten, den Funkverkehr abzuhören und auftreffende Ortungsimpulse zu registrieren. Zwischen den Bauten waren wir aber verhältnismäßig sicher.
    Wir bogen nach Süden ab. Der Gitterturm der Klinik war bereits deutlich zu sehen. Mehrere Kugelantennen und Richtstrahler wiesen darauf hin, daß man dort eine Großfunkstation betrieb. Ich fragte mich, wozu eine Klinik derartige Einrichtungen benötigte.
    Kasom schwenkte plötzlich die Pulsatordüse herum und stoppte den Flug so heftig, daß ich von seiner Schulter geschleudert wurde. Ich konnte mich

Weitere Kostenlose Bücher