0173 - Zombie-Fieber
Häuser sind auch die Menschen. Alt, verschlossen und stumm. Wir vergeuden nur unsere Zeit.«
Zamorra schwieg dazu. Er war ungewöhnlich schweigsam an diesem Morgen, wie immer, wenn er nervös war. Er hatte in der vergangenen Nacht kaum geschlafen. Dabei konnte er sich den Grund für seine Unruhe selbst kaum erklären. Irgend etwas Gräßliches, Gefährliches ging in dieser Stadt vor, und Zamorra hatte das bestimmte Gefühl, daß sie erst am Anfang einer Entwicklung standen, die sie alle, nicht nur Bill und Perkins und ihn, sondern alle Menschen in dieser Stadt, vielleicht im ganzen Land, in Gefahr bringen konnte.
»Ich frage mich schon seit gestern«, sagte Perkins, an Zamorra gewandt, »warum Sie sich überhaupt so sehr für diesen Fall interessieren. Kannten Sie einen der Toten, oder hatten Sie mit ihm zu tun?«
Zamorra schüttelte den Kopf. Er hatte sich Perkins gegenüber nur mit seinem Namen vorgestellt, und er hatte auch bei Perkins Vorgesetzten darauf gedrungen, daß niemand erfuhr, wer er wirklich war. Natürlich gab es eine Menge Leute - eigentlich, wie Zamorra meinte, viel zu viele - die beim Klang seines Namens sofort wußten, wen sie vor sich hatten, aber Perkins gehörte offensichtlich nicht zu dem Menschenschlag, der sich für Parapsychologie interessierte.
»Ich interessiere mich aus rein berufsmäßigen Gründen dafür«, sagte er ausweichend. »Ich bin Wissenschaftler.« Er drehte den Kopf und sah demonstrativ aus dem Fenster.
Perkins runzelte abermals die Stirn, zündete sich eine neue Zigarette an und schwieg für den Rest der Fahrt. Er schien begriffen zu haben, daß Zamorra ihm keine weiteren Informationen geben wollte. Allerdings gab er sich kaum Mühe, seinen Ärger über diese Tatsachen zu verbergen.
Der Streifenwagen hielt schließlich vor einem dreistöckigen Wohngebäude. »Wir sind da«, sagte Perkins.
»Hier war es?«
Perkins schüttelte den Kopf. »Nicht genau hier. Dort drüben - sehen Sie die Markierungen auf der Straße? Dort wurden die Leichen gefunden. Aber das hier ist das einzige Wohnhaus in der näheren Umgebung. Wenn jemand etwas gesehen hat, dann von hier aus.«
Sie stiegen aus. Die kalte, regendurchsetzte Luft sprang sie an wie ein wütendes Raubtier, und Zamorra, Bill und Perkins beeilten sich, die wenigen Schritte bis zur Haustür im Laufschritt zu überwinden.
Die Tür war verschlossen.
Perkins drückte erfolglos auf die beiden unteren Klingelknöpfe, schlug anschließend wüternd gegen die geschlossenen Fensterläden der Parterrewohnung und fluchte ungehemmt.
»Scheint keiner zu Hause zu sein«, sagte Bill.
Perkins knurrte. »Natürlich sind sie da«, sagte er dumpf. »Sie machen bloß nicht auf. Wahrscheinlich haben sie den Streifenwagen gesehen.«
Er hämmerte erneut gegen den Fensterladen, ging dann zur Tür zurück und preßte den Daumen auf den Klingelknopf. »Mal sehen, wer die besseren Nerven hat«, knurrte er.
Es dauerte fast eine Minute, bis seine Taktik Erfolg hatte. Die Tür wurde zaghaft spaltbreit geöffnet, und ein altes, ängstliches Gesicht musterte sie durch den Schlitz.
»Ja?«
»Polizei«, schnauzte Perkins.
»Was wollen Sie? Ich habe…«
»Machen Sie auf!«
Die Tür wurde wieder zugeschoben. Sie hörten den Mann drinnen mit der Kette hantieren, dann öffnete er die Tür und trat beiseite, um Perkins vorbeizulassen.
»Was wollen Sie?« fragte er erneut.
»Nur ein paar Auskünfte«, antwortete Perkins. »Dürfen wir reinkommen?«
»Ich habe schon alles gesagt. Ihre Kollegen waren schon hier. Ich weiß nichts.«
Perkins musterte ihn feindselig.
»Ich habe Ihren Kollegen doch schon alles erzählt«, sagte der Alte. Zamorra musterte ihn eindringlich. Es war ein altes, dünnes Männchen, kaum einen Meter fünfzig groß und so dünn, daß er sich hinter dem nicht gerade breitschultrig gebauten Perkins hätte verstecken können. Sein Gesicht wirkte schlaff und blutleer, und in seinen Augen flackerte Angst.
Zamorra war Menschenkenner genug, um sofort zu spüren, daß dieser Mann log.
Perkins deutete auf Zamorra und Bill Fleming. »Diese Gentlemen möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.«
»Ich weiß nichts!«
Perkins lächelte humorlos. »Vielleicht erzählen Sie das den beiden Herren«, sagte er. »Obwohl ich nicht glaube, daß sie sich damit zufriedengeben werden.«
Über das Gesicht des Alten huschte ein Anflug von Panik, und für einen Moment sah er so aus, als wolle er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen.
»Sie brauchen
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