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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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wirklich keine Angst zu haben«, sagte Zamorra beruhigend. »Ich werde Ihnen nur ein paar Fragen stellen. Weiter nichts. Können wir uns irgendwo unterhalten?«
    Der Alte zögerte einen Moment, dann nickte er. »Gehen wir in meine Wohnung.«
    »Ist sonst noch jemand im Haus?« wollte Perkins wissen.
    »Nein. Die anderen sind alle zur Arbeit gegangen.« Der Alte drehte sich um und schlurfte mit gebückten Schultern zu seiner Wohnungstür.
    Perkins, Zamorra und Bill folgten ihm.
    Die Wohnung war klein und einfach eingerichtet, aber sauber. Der Alte deutete auf den wackeligen Tisch, der unter dem Fenster stand. »Setzen Sie sich.«
    »Wie heißen Sie?« fragte Zamorra, als sie um den Tisch herum Platz genommen hatten.
    »Clive«, sagte der Alte. »Clive Smallbread.«
    »Sie wohnen schon lange hier?«
    »Zwanzig Jahre.«
    »Sie kennen alle Menschen hier, nicht?«
    Smallbread spielte nervös mit den Fingern. Er nickte. »Ja. Ich… aber ich habe den Polizisten schon gesagt, daß ich nichts gesehen habe. Ich habe geschlafen…«
    Zamorra lächelte beruhigend und zog einen vergoldeten Kugelschreiber aus seinem Jackett.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Mr. Smallbread. Schauen Sie auf diesen Stift.«
    »Ich…« Smallbread fuhr sich nervös mit der Hand übers Gesicht, tat aber, was Zamorra verlangte.
    Zamorra bewegte den Stift langsam hin und her. »Folgen Sie meinen Bewegungen, Smallbread«, sagte er leise. »Sie sind müde. Ihre Augen werden schwer…« Seine Stimme nahm einen tiefen, einschläfernden Ton an, während er leise und eindringlich weitersprach.
    Eigentlich hätte es dieser Vorbereitungen nicht bedurft. Zamorras parapsychologische Fähigkeiten reichten aus, einen so schwachen Willen wie den des Alten auch ohne äußere Hilfsmittel zu übernehmen, aber er führte das ganze Theater hauptsächlich auf, um Perkins zu beruhigen. Vorgänge wie Hypnose mochten gerade noch im Begriffsvermögen des Inspektors liegen. Hätte Zamorra den Geist des Alten ohne Vorbereitungen übernommen, hätte er Perkins Mißtrauen noch weiter geschürt.
    Nach einer Weile wurden Smallbreads Blicke stumpf. Seine Hände, die sich vorher nervös bewegt hatten, lagen jetzt ruhig auf der Tischplatte.
    »Hören Sie mich?« fragte Zamorra.
    »Ja.«
    »Sie werden jede meiner Fragen genau beantworten.«
    »Ich werde jede Ihrer Fragen genau beantworten.«
    Zamorra nickte zufrieden. »Vielleicht erfahren wir jetzt, was wirklich passiert ist.« Er sah Perkins einen Augenblick nachdenklich an, dann lächelte er flüchtig und wandte sich erneut an Smallbread.
    »Was geschah in der vorletzten Nacht?«
    »Sie… Sie haben ihn überfallen«, sagte Smallbread.
    »Sie?«
    Smallbread nickte. »Die Rocker. Sie haben ihn angehalten und überfallen.«
    »Wen?« fragte Perkins aufgeregt.
    »Den Mann.«
    »Den Mann? Einen einzelnen Mann?«
    »Ja. Ich - ich habe es genau gesehen. Es - es war schrecklich. Ich wollte ihm helfen, aber ich konnte doch nicht. Sie… Sie müssen mir glauben, daß ich es nicht konnte. Sie waren so viele, und ich bin nur ein alter Mann. Ich…«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Zamorra. »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf. Wir wollen nur wissen, was passiert ist. Erzählen Sie alles der Reihe nach.«
    Smallbread nickte. Sein Gesicht bedeckte sich mit Schweiß, er atmete schwer. Selbst in Trance schien es ihm schwerzufallen, das Gesehene wiederzugeben.
    »Sie hatten ihn eingekreist, drüben an der Wand. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber sie lachten, laut und böse. Ich sah, wie er einen zu Boden stieß und wegrannte, aber er kam nicht weit. Sie holten ihn ein und schlugen und traten ihn…«
    »Wer war er?« mischte sich Perkins ein. »Wie sah er aus?«
    »Ein Mann…« sagte Smallbread. »Er war groß und kräftig. Trug einen teuren Anzug, einen Smoking, glaube ich. Nicht aus dieser Gegend.«
    »Was geschah weiter?« fragte Perkins.
    »Sie schlugen ihn zu Boden und traten ihn. Lange. Ich glaube, fünf Minuten oder länger. Ich dachte, er wäre tot. Er mußte tot sein, so, wie sie ihn geschlagen hatten. Aber dann… dann stand er wieder auf… und… und griff sie an.«
    »Was?« rief Perkins.
    Smallbread schluckte. »Er… erstand einfach auf und brachte sie um. Einfach so. Er griff sich einen nach dem anderen und tötete ihn. Sie haben sich gewehrt und ihn wieder geschlagen, aber es schien ihm nichts auszumachen. Einer… einer wollte fliehen, aber er holte ihn ein, riß ihn von der Maschine…« Smallbread stockte. Sein Atem

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