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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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zu sein, selbst, wenn noch vereinzelte Autos über die Straßen fuhren. Im Westen lag eine dunstige Lichtglocke über den Gebäuden der City. Dort, in den Vierteln, die den Reichen und den Touristen Vorbehalten waren, begann das Leben jetzt erst.
    Norton spürte, wie Altuuns Gier in ihm erwachte. Aber noch war es nicht so weit. Noch mußten sie im Verborgenen bleiben, um kein unnötiges Aufsehen zu erregen.
    Norton schauderte, als er auf die schlafende Stadt hinuntersah. Die Menschen dort unten hatten keine Ahnung von der ungeheuren Gefahr, die sich über ihren Köpfen zusammenbraute. Wenn er sie nur warnen könnte. Wenn es nur eine Möglichkeit gegeben hätte, sie wachzurütteln.
    Aber es gab keine.
    Er drehte sich um und ging zur Tür, ohne Licht zu machen. Norton wollte automatisch nach dem Lichtschalter greifen, aber eine unsichtbare Kraft schien seinen Arm beiseite zu schleudern, als sich seine Finger dem Schalter näherten. Einer der Zombies ging an ihm vorbei und führte die Gruppe. Die schrecklichen Wesen schienen auch im Dunkeln sehen zu können.
    Norton begann sich zu fragen, was diese Wesen nicht konnten.
    »Denken«, sagte Altuun abfällig. »Es sind hirnlose Kreaturen, die nicht fähig sind, zu denken. Aus diesem Grunde werden wir sie heute begleiten.«
    Norton dachte flüchtig an den vergangenen Abend. Altuun hatte seine Kreaturen bereits gestern Abend ausgeschickt, aber sie waren mit leeren Händen zurückgekehrt.
    »Ja«, wisperte die Stimme. »Sie haben ihre Gier befriedigt und sind mit leeren Händen zurückgekehrt. Aber heute werden wir sie lenken. Wo finden wir um diese Zeit die meisten Leute, ohne dabei zuviel Aufsehen zu erregen?«
    Vor Nortons geistigem Auge tauchte das Bild eines kleinen, abgeschiedenen Spielclubs auf, den er manchmal besuchte. An Tagen wie heute hielten sich dort manchmal bis zu fünfzig Personen auf, ohne daß man dem Haus von außen ansah, daß es mehr war als ein ganz normales Wohnhaus in der Hafengegend. Er versuchte verzweifelt, den Gedanken zu verdrängen, aber Altuun hatte das Bild im gleichen Augenblick wahrgenommen, in dem es in Nortons Geist entstanden war.
    »Vorzüglich«, sagte er. »Das ist genau das, was wir brauchen. Du wirst uns führen.«
    ***
    »Heute ist der dritte Tag«, sagte Zamorra leise. »Und wir sind noch keinen Schritt weitergekommen.«
    »Das würde ich nicht sagen«, entgegnete Perkins, aber seine Stimme klang nicht sehr überzeugt. »Immerhin wissen wir jetzt, mit wem wir es zu tun haben. Zumindest ungefähr.«
    Zamorra wandte sich vom Fenster ab und musterte den Chiefinspektor kritisch. »Glauben Sie?«
    Perkins zuckte mit den Achseln. »Die Fahndung läuft auf Hochtouren. Die Computer laufen allmählich heiß. Über kurz oder lang werden wir eine Spur finden.«
    »Ich hoffe nur, daß es dann nicht bereits zu spät ist«, murmelte Zamorra.
    Perkins machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die Presse«, sagte er. »Ich kann sie nicht mehr lange hinhalten. Es kursieren jetzt bereits die unglaublichsten Gerüchte.«
    »Aber dagegen kann man doch sicher etwas tun«, sagte Bill Fleming.
    Perkins lächelte süffisant. »Wir sind ein freies Land, Mister Fleming«, sagte er gedehnt. »Und wenn hier jemand jemanden etwas verbietet, dann höchstens die Presse der Polizei - und nicht umgekehrt. Um es einmal etwas überspitzt auszudrücken.« Er stand auf, ging zu einem niedrigen Aktenschrank und kramte einen dicken Aktenordner hervor. »Die vorläufigen Berichte der zuständigen Gerichtsmediziner«, sagte er mit einem säuerlichen Blick auf das mindestens hundert Seiten starke Schriftstück. »Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, daß wir nur eines mit Sicherheit wissen - nämlich, daß wir nichts wissen.« Er grinste flüchtig über den Kalauer und ließ sich wieder in seinen Sessel, fallen. »Die beiden… Untoten, um sie einmal so zu nennen, sind übrigens kurz nach ihrer Einlieferung hier wieder in die gleiche totenähnliche Starre verfallen, in der wir sie aufgefunden haben. Das einzige, was die Mediziner sagen können, ist, daß ihre Körper sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befinden. Normalerweise würde es Wochen dauern, bis sich eine Leiche derart verändert.«
    »Das bedeutet, daß es nicht allzu lange dauern kann, bis sie vollkommen zerfallen sind«, murmelte Bill nachdenklich.
    Perkins nickte. »Ja. Fünf, sechs Tage, vielleicht. Wenn sich nicht noch irgend etwas ändert. Aber

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