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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und war von Leonardo de Montagne, dem wohl bekanntesten, leider auch berüchtigtsten Vorfahren Zamorras, für böse Zwecke mißbraucht worden. Doch Leonardo war längst tot. Der Teufel hatte ihn geholt. Und in der Hand Zamorras hatte das Amulett zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgefunden und war zur mächtigsten Waffe gegen die Mächte des Bösen geworden. Zamorra war sicher, ohne die Unterstützung dieser silbernen, handtellergroßen Scheibe längst tot zu sein. Sie schützte und verstärkte.
    Der Meister des Übersinnlichen nahm die tastenden Impulse des Fremden in sich auf. Es mußte sich um ein ziemlich mächtiges Wesen mit enormen magischen Kräften handeln. Ein Zauberer vielleicht…
    Zamorra konzentrierte sich auf das Unbekannte, versuchte, den tastenden Geistfühlern zu ihrem Ausgangspunkt zu folgen. Wer bist du? sandte er dabei seine lautlose, nur gedanklich formulierte Frage aus.
    Doch er erreichte sein Ziel nicht.
    Der Unbekannte hatte seinen Versuch bemerkt, blockte ab und schlug unvermittelt zu!
    ***
    Übergangslos löste sich Zamorras Erstarrung, aber auf eine Weise, die ungewöhnlich war.
    Seine Hand vollzog endlich die begonnene Bewegung und brachte das Mikrofon in die Halterung. Im gleichen Moment, in welchem seine Hand das Metall des Wagens berührte, sprühten Funken auf. Ein greller Energieschauer überlief seinen Körper. Rolf auf der Metallpritsche im Wagenheck wurde förmlich von seinem Sitz gehoben. Das Knistern der Funken übertönte das ersterbende Motorengeräusch. Von einem Moment zum anderen setzte die Maschine aus. Blaue Flämmchen tanzten über das metallene Armaturenbrett und krochen über das Kunststoff-Lenkrad auf den Fahrer zu. Gleichzeitig waberte ein Feuerkranz über die Frontscheibe und nahm Michael für Sekunden die Sicht.
    Er reagierte blitzartig. Seinen Privatwagen fuhr er auch ziemlich sportlich und war daher darauf trainiert, im Bruchteil von Sekunden auf überraschend auftauchende Gefahren zu reagieren. Er sah den Straßenverlauf für die nächsten fünfzig Meter noch vor seinem geistigen Auge, verzichtete auf ein Notbrems-Manöver und riß statt dessen die Schiebetür auf, ohne dabei das Lenkrad zu bewegen. Dann beugte er sich zur Seite, sah an der Frontscheibe vorbei und ließ den Wagen bedächtig ausrollen. Dann aber zuckten seine Hände zurück, als die blauen Elmsflämmchen das Lenkrad umkränzten.
    Unendlich langsam, wie in Zeitlupe, bewegte sich Zamorra, der noch immer Funken versprühte. Kein Laut kam über seine Lippen, während er auf der rechten Wagenseite die zweite Tür zurückschob und sich dann einfach aus dem stehengebliebenen Wagen fallen ließ.
    Im gleichen Augenblick, in dem er den Körperkontakt mit dem Fahrzeug verlor, hörte die Erscheinung auf. Die Funken und Flämmchen erstarben.
    Gleichzeitig aber setzte der Motor wieder ein - und der Wagen machte einen Ruck nach vorn, bevor die Maschine ruhig und im Schrittempo weiterlief. Michael wurde nach vorn geschleudert. Knapp gelang es ihm, sich abzufangen. Dann brachte er den Wagen wieder zum Stehen.
    »Was war das?« ächzte er.
    Rolf schwang sich an ihm vorbei ins Freie.
    »Teufelswerk«, stieß er dabei hervor.
    ***
    Im gleichen Augenblick, in dem Zamorra den Wagen verlassen hatte, konnte er den fremden Einfluß nicht mehr spüren. Es war, als habe sich die unheimliche Macht schlagartig zurückgezogen.
    Langsam richtete er sich auf. Er hatte keinen Schaden davongetragen. Irgendwie mußte das Amulett die zerstörerischen Energien von ihm abgeleitet haben, daß sie nur auf seiner Körperoberfläche oder an seiner Kleidung abglitten.
    Die silberne Scheibe, in deren Zentrum sich ein von den zwölf Tierkreiszeichen und einem Silberband mit Hieroglyphen einer erdfremden Sprache umgebener Drudenfuß befand, hatte sich wieder abgekühlt, deutliches Zeichen dafür, daß sich der Dämon, Magier, oder was auch immer es gewesen sein mochte, zurückgezogen hatte.
    Dennoch blieb Zamorra vorsichtig. Mit den Kreaturen der Finsternis hatte er schon die eigentümlichsten Überraschungen erlebt…
    Rolf Michael stürmte aus dem Wagen heraus. »Was…?« begann er.
    Der Meister des Übersinnlichen winkte ab. Er schob Rolf einfach zur Seite und ging auf den Wagen zu. Immer noch keine Reaktion des Amuletts! Jede Nervenfaser in Zamorra war angespannt. Er rechnete in jeder Sekunde mit einem erneuten Angriff aus dem Bereich des Übersinnlichen. Doch erst als er den Wagen berührte und immer noch nichts geschah, atmete

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