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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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könne sich sein Körper jeden Augenblick verflüchtigen wie Gas. »Mehr brauchst du nicht zu wissen, außer, daß mir die Kraft der Hölle zur Seite steht!«
    Nicole machte ein paar Schritte nach vorn. Als sie vor eine unsichtbare Wand prallte, lachte der Verwachsene wieder höhnisch. »Du kannst nicht entkommen, die Abschirmung ist perfekt. Du bist meine Gefangene, bis es mir einfällt, dich wieder freizulassen - oder auch nicht…«
    Unwillkürlich ballte sie die Fäuste. Doch im nächsten Moment war das Objekt ihres Zornes schon wieder verschwunden, hatte sich aufgelöst auf die gleiche Weise, in der es sich aus dem fahrenden Auto entfernt und Nicole dabei mitgenommen hatte.
    Teleportation!
    Und Nicole blieb in ihrem Gefängnis zurück - in einer transparenten, magischen Glocke inmitten einer unendlichen, öden Ebene. Nichts war um sie herum bis auf glatten, nackten Boden, der sich so weit erstreckte, wie sie zu sehen vermochte.
    Sie war allein im Nichts, in einer leeren, toten Welt. Und als habe dieser Begriff etwas in ihr geweckt, entsann sie sich an das gefühlskalte Verhalten des Magiers, der nicht einmal Triumph gezeigt hatte.
    War er nicht auch - tot?
    ***
    »Hier«, sagte Zamorra plötzlich. »Hier böte sich eine Falle förmlich an.«
    Michael bremste den Wagen ab, fuhr an den Straßenrand und stieg aus. Auch der Professor schwang sich ins Freie. »Wenn ich der Unbekannte wäre«, sagte der Meister des Übersinnlichen, »würde ich hier zuschlagen. Wenn die Sänfte hier eintrifft, ist es stockzappenduster, außerdem stehen hier gerade keine Häuser… Niemand würde es bemerken, niemand rechtzeitig eingreifen können.«
    Michael Müller nickte bedächtig. »Vielleicht hast du recht«, sagte er. »Und was willst du jetzt tun?«
    »Warte es ab«, erwiderte der Professor. Seit der Unbekannte ihn und die anderen von irgendwoher, vielleicht aus einer anderen Dimension, mit Hilfe seiner Magie »abgetastet« und Zamorra Funken und Elmsfeuer auf den Hals geschickt hatte, war der Parapsychologe vorsichtig geworden. Es war durchaus möglich, daß der Gegner in der Lage war, Gedanken zu lesen, und wenn er auch bei Zamorra nicht durchkam, dann mit Sicherheit bei anderen. Deshalb brauchte Michael nicht alles zu erfahren, was Zamorra tat.
    Der Professor öffnete langsam sein Hemd und legte das Amulett frei. Es schimmerte silbrig auf, als der Parapsychologe einige der Hieroglyphen berührte. Koryphäen auf dem Gebiet der Schriftforschung hatten sich bereits daran versucht, diese Zeichen zu entziffern, und waren gescheitert. Es mußte eine Urschrift sein, die nicht auf der Erde entwickelt worden war.
    Druidenschrift?
    In diesem Moment war es Zamorra völlig egal. Seine Finger glitten über einige der Schriftzeichen. Noch barg das Amulett unzählige Rätsel, noch waren die wenigsten seiner Fähigkeiten aufgedeckt worden, aber was Zamorra wußte, genügte ihm.
    Unter dem Druck seines Fingers spürte er, wie eines der eingravierten Zeichen seine Position leicht veränderte. Und irgendwie war auf unbeschreibliche Weise plötzlich der Kontakt zwischen seinem Bewußtsein und der silbernen Scheibe, die von den nichtmenschlichen Chibb als »Medaillon der Macht«, bezeichnet worden war, vorhanden.
    Das Amulett arbeitete als Verstärker. Zamorra entsann sich alter Zauberformeln. Lautlos bewegte er die Lippen und formte die Worte in einer Sprache, die nur noch wenige Eingeweihte kannten.
    Der Glaube kann Berge versetzen!
    An dieses Sprichwort dachte Zamorra nicht und hatte auch keine Berge in ihrer Position zu verändern, aber dennoch wurden durch die verstärkende Kraft des Amuletts und die lautlos ausgesprochenen Zauberformeln der Weißen Magie seine Gedanken zur Wirklichkeit.
    Zamorra konstruierte eine magische Falle!
    Die Örtlichkeit selbst war der Köder. Wenn der unbekannte Gegner einigermaßen logisch denken konnte, mußte er diesen Platz wählen. Es gab keine geeignetere Stelle.
    Und der Professor dachte seine Falle. Der Fremde, egal, wie stark seine Magie war, mußte sich darin verfangen und damit Zamorra einen Ansatzpunkt für einen Gegenangriff bieten.
    Der Meister des Übersinnlichen lächelte, als er seine Anstrengungen einstellte und das Schriftzeichen unter seinem Fingerdruck wieder die ursprüngliche Position einnahm. Seine Arbeit war getan, und Zamorra verbarg das Amulett wieder unter seinem Hemd.
    Michael hatte kaum etwas davon mitbekommen. Er hatte begriffen, daß Zamorra ihm keine Einzelheiten mitteilen wollte,

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