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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Minuten tun würde.
    Auch Suko war gespannt. Er hatte sich etwas bequemer hingestellt, hing nicht mehr in der Schräglage, denn seine Gelenke an den Schultern schmerzten noch immer. Den Kopf hatte er gedreht, so daß er zu der Öffnung an der Decke schauen konnte.
    Ein Mann erschien.
    Es war Al Astor.
    Dicht am Lukenrand blieb er stehen und schaute hinunter.
    »Was wollen Sie, Astor?« fragte Suko so laut, daß auch ich den Namen verstehen konnte.
    »Ich will mich nur davon überzeugen, ob ihr auch gut aufgehoben seid«, erwiderte er und lachte hämisch.
    »Danke, es geht.«
    »Bald seid ihr dran«, meinte Astor schadenfroh.
    »Und womit?« erkundigte sich Suko. Er schaute schräg nach oben. Astor hatte sich etwas vorgebeugt und rieb beide Hände gegeneinander. Sie waren ziemlich trocken. Fast hörte es sich an, als würde er mit Papier knistern.
    »Die Wölfe werden euch fressen.«
    »Welche, die echten?«
    »Nein, die Werwölfe.«
    »Noch leben wir«, sagte Suko. »Und an deiner Stelle würde ich auch hübsch vorsichtig sein, mein Freund.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das will ich dir sagen. Wir haben so unsere Erfahrungen, Al Astor. Diese Lupina ist die Königin der Wölfe, und sie läßt sich ihren Titel nicht nehmen. Auch nicht von deiner Silva. Sie wird sie umbringen, um ihr Ziel zu erreichen, denn als Königin kann sie sich keine Niederlage leisten. Wenn Silva tot ist, wird sie sich die vornehmen, die zu ihr gehalten haben. Da kommt nur einer in Frage. Eben der gewisse Al Astor.«
    »Das bildest du dir ein!« zischte der Messerheld.
    »Denk an meine Worte, wenn es soweit ist. Einen hat Lupina ja schon umgebracht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich habe die Schreie gehört.«
    Al Astor verzog sein Gesicht. »Na und?« giftete er, wobei Speichel aus seinem Mund rann. »Das macht uns gar nichts. Warum hat sich dieser Paretti auch gegen sie gestellt. Er hätte zu ihr halten können, dann wäre es nicht passiert.«
    »Auf welcher Seite stehst du denn?«
    Astor lachte. Das Geräusch schallte Suko entgegen. Astors Gesicht sah der Chinese nur als einen hellen Flecken, weil es auch hier inzwischen dunkel geworden war. »Ich stehe auf der richtigen Seite, Chinese.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Halt jetzt dein Maul oder ich stopfe es dir!«
    »Wie denn, Astor? Du kannst doch nur einen Arm gebrauchen. Den anderen hat dir ja eine Frau außer Gefecht gesetzt. Da ist nichts mehr zu machen.«
    »Reichen die Ketten nicht?« höhnte Astor.
    »Mit dir Witzfigur nehme ich es immer auf!«
    Al Astor straffte sich. Seine Gestalt schien zu wachsen, als er einatmete. »Mein Messer!« flüsterte er, »habe ich immer noch. Und links bin ich ebensogut wie rechts.«
    »Entschuldige, wenn ich das für übertrieben halte«, erwiderte Suko spöttisch.
    Das war genau ein Satz zuviel für Astor. Und der Mann tat das, was sich Suko erhofft hatte.
    »Ich komme zu dir!« zischte er, »und schnitze dir mein Monogramm in den Balg.«
    »Ja, weil ich wehrlos bin.«
    Da lachte Astor. Es war ein bösartiges Lachen, voll sadistischer Vorfreude.
    »Du kannst mir ja die Ketten aufschließen«, bemerkte Suko. »Dann kämpfen wir Mann gegen Mann.«
    »Nein, Chink, der Schlüssel bleibt in meiner Tasche. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Also doch feige.«
    Astor gab keine Antwort mehr. Er drehte sich um, und Suko dachte schon daran, daß er verschwinden würde, doch Astor wollte nur rückwärts die Leiter herunterklettern. Dabei hielt er sich mit der linken Hand an den jeweils hinter ihm liegenden Sprossen fest. Die rechte konnte er tatsächlich nicht gebrauchen.
    Die letzten beiden Stufen sprang er, kam drei Schritte von Suko und einen Schritt von der Teppichrolle entfernt auf und drehte sich um.
    In der Drehung zog er das Messer.
    Er hatte nicht übertrieben. Mit der linken Hand war er tatsächlich so schnell wie mit rechts.
    Suko beobachtete ihn genau. Er war bis an die Wand zurückgewichen. Das rauhe Gestein spürte er im Rücken.
    Astor stand geduckt vor ihm. Dabei hatte er sein Gewicht auf die Ballen verlagert und tänzelte leicht hin und her. »Na, immer noch die große Schnauze?« höhnte er.
    Suko hob die Schultern. Er schaute auf die Klinge. Sie war schmal, spitz und gefährlich. Einmal hatte sie sich dicht an Janes Kehle befunden, aber da hatte Astor nicht zugestoßen. Hier wollte er es.
    »Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du den Wölfen die Beute wegnimmst«, meinte Suko.
    Al lachte nur. »Ich werde dich doch nicht

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