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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den blanken Fäusten, und das gegen gefährliche Werwölfe.
    Ich versuchte, mich in dem engen Gefängnis zu drehen. Das heißt, ich wollte meinen Körper so in Bewegung bringen, daß ich den Teppich vielleicht aufrollen konnte.
    Das ging nicht.
    James Bond hätte es vielleicht geschafft, ich war dazu nicht in der Lage.
    Also probierte ich nicht weiter, sondern blieb still liegen.
    Abermals mußte ich niesen.
    Dieser verdammte Teppich steckte voller Dreck und Staub. Als ich das zweitemal fast explodierte, sagte jemand: »Gesundheit!«
    Ich mußte grinsen. Eigentlich hätte Bill Conolly so etwas sagen können, doch die Worte stammten von Suko.
    »Danke!« Nur mühsam brachte ich das Wort hervor.
    »Du steckst im Teppich, wie?«
    »Ja, wie eine Ölsardine.«
    »Und mich hat man hier angekettet«, vernahm ich die Stimme meines Freundes.
    »Was ist mit Jane?«
    »Keine Ahnung, John. Vielleicht ist sie entwischt.«
    »Hoffentlich.« Ich pustete Staub zur Seite. »Wie sieht es hier eigentlich aus?«
    »Bescheiden. Wenn etwas über den Teppich läuft, dann sind es Ratten, John. Ansonsten sehe ich vor mir eine Leiter, die ich aber nicht erreichen kann. Dann liegt hier noch Schutt und Geröll, außerdem ist es feucht. Kommt mir vor wie eine Wartekammer für die Hinrichtung.«
    »Das ist es wahrscheinlich auch. Und wer hat dich überwältigt?« krächzte ich. Ich mußte immer laut sprechen, damit Suko auch etwas verstand.
    »Dieser Rektor.«
    »Was?« Diesmal lachte ich tatsächlich, obwohl mir danach nicht zumute war.
    »Ja, das ist ein hinterhältiger Bursche. Ich habe ja meinen von Buddha geerbten Stab, aber der Kerl hat einen elektrisch geladenen, wo er auch die Dosis regulieren kann, die er dir geben will. Mich hat es auf jeden Fall umgehauen.«
    »Danke für die Information.«
    »Glaubst du denn, daß wir damit etwas anfangen können?«
    »Das hoffe ich.«
    »Na, dann hoff mal weiter. Ich bin so gut wie nackt. Nur den Stab haben sie mir gelassen.«
    »Ist doch wenigstens etwas. Ich mußte sogar mein Kreuz in einen Pool werfen.«
    »Ehrlich.«
    »Und wie.« Dann berichtete ich Suko, wie man mich überwältigt hatte.
    »Heldenhaft hast du dich auch nicht benommen«, kommentierte mein Freund. »Ich habe das Gefühl, wir beide werden alt.«
    »Scheint mir auch so. Trotzdem müssen wir versuchen, hier rauszukommen.«
    »Aber wie?« fragte ich.
    »Laß dir etwas einfallen.«
    »Klar, ich rolle mich aus dem Teppich, stehe auf und spaziere von dannen.«
    »So ungefähr habe ich mir das vorgestellt.«
    Dann sprach keiner mehr von uns. Wir beide hatten die Schreie vernommen, die auf dem Burghof aufgeklungen waren. Als es nach einer Weile still wurde und sich meine Gänsehaut auch verflüchtigt hatte, sagte ich: »Das war bestimmt Lupina, die sich ein Opfer geholt hat.«
    »Wen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber sie wird doch ihre Macht nicht schwächen. Die stehen alle auf ihrer Seite.«
    »Das ist nicht sicher. Zumindest zwischen dieser Silva und Lupina scheint es eine stramme Rivalität zu geben, wie ich heraushören konnte.«
    »Ein Grund mehr für uns, hier aus diesem verfluchten Loch zu kommen«, schimpfte Suko.
    »Ich kann mich hier nicht aufrollen, und dich hat man angekettet.«
    »Klar, aber nicht die Beine.«
    Ich dachte nach. »Wieso? Willst du mit deinen Beinen versuchen, den Teppich aufzurollen?«
    »Wenn es geht.«
    »Okay, dann ran.«
    Am Klirren der Kettenglieder hörte ich, wie sich Suko bewegte.
    Ich drückte ihm beide Daumen. Dann stieß etwas gegen die Rolle.
    Das mußte Sukos Schuh sein.
    Ich wartete mit vibrierenden Nerven. Auf meiner Stirn lag dick der Schweiß. Er rann mir auch in die Augen, wo er salzig brannte.
    Wieder traf Suko die Rolle.
    »Und?« fragte ich.
    »Shit, ich schaffe es nicht.«
    »Mach weiter.«
    »Dann gib mir noch ein Bein, aber ein längeres, zum Henker.«
    Suko gab nicht so leicht auf, aber wenn er sagte, daß es nichts brachte, dann stimmte das.
    Ich biß vor Wut die Zähne zusammen. Wir würden weiterhin hier hilflos liegenbleiben, da war nichts mehr zu ändern.
    Wir schwiegen.
    Schließlich meinte Suko: »Irgendwann werden sie uns holen, vielleicht haben wir dann eine Chance.«
    »Oder sie killen uns hier.«
    »Mann, hör auf, John!«
    Ich hatte eine Antwort auf der Zunge, als mein Freund sagte: »Da kommt jemand.«
    »Wer?«
    »Weiß ich nicht. Aber ich habe Schritte gehört.«
    »Von einem Menschen?«
    »Genau.«
    Ich hielt den Mund und wartete mit klopfendem Herzen ab, was sich in den

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