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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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in Verdacht geraten sein.
    Das FBI würde es herauffinden.
    Ich fand mich mit dem Gedanken ab, daß mir nur der Rückzug zu den wartenden Akten auf meinem Schreibtisch übrigblieb. Irgendwann mußte Phil ja zurückkommen, und dann hatte ich wenigstens die Genugtuung, daß ich nicht allein über dem Papierkrieg schwitzen würde.
    Kaum hatte ich die Officetür hinter mir ins Schloß gedrückt, da bimmelte wieder das Telefon. Ich meldete mich schnell.
    »Seit zehn Minunten versuche ich, Sie zu erreichen«, sagte die Telefonistin, »Können Sie sich nicht wenigstens gelegentlich in Ihrem Office aufhalten?«
    »In Zukunft' will ich es versuchen«, versprach ich. »Was ist denn los?«
    »Da ruft immer wieder dieser verrückte Kerl an, der keinen Namen nennen will. Er müßte unbedingt noch einmal mit Ihnen sprechen, sagt er. Soll ich verbinden?«
    »Ja, bitte«, nickte ich, wartete und raunzte dann grob: »Glauben Sie, ich werde vom FBI für sinnlose Spaziergänge bezahlt? Mann, kommen Sie gefälligst zu mir, wenn Sie was wollen!«
    »Damit ich vor dem Eingang zum FBI-Gebäude mit sechs Kugeln aus einer Tommy Gun abserviert werde!« höhnte die verstellte, krächzende Stimme. »Ich bin doch nicht verrückt! Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich Sie am East Drive schon angesprochen, Cotton, das können Sie mir glauben!«
    »Warum war es denn nicht möglich?«
    »Weil die Lumpen hinter mir her sind! Ich hätte Ihnen noch nicht einmal ›Hallo, wie geht’s‹ sagen können, ohne daß es geknallt hätte. Die Burschen sind skrupellos, das beweist der ganze Fall Juastado. Ich habe zwanzig Minuten durch Manhattan gebraucht, Cotton, aber jetzt habe ich sie abgehängt.«
    »Sie denken wohl, wenn Sie pfeifen, spurt der ganze FBI?«
    »Ich denke, daß sich das FBI für eine so oberfaule Geschichte wie die Juastados interessieren sollte. Aber wenn Sie keine Lust haben, Cotton, können wir es natürlich lassen. Für mich ist es sowieso bequemer, wenn ich das Maul halte.«
    »Na schön«, resignierte ich. »Also ich komme in die 144. Straße. Ost oder West?«
    »West, sehr nahe an der Kreuzung mit der Lenox Avenue. Übrigens kennen Sie Manhattan schlecht.«
    »Wieso?« fragte ich verdattert.
    »Von der 144. Straße gibt es keinen östlichen Teil, schon zehn Straßen vorher hören die östlichen Straßenabschnitte auf.«
    »Auch ein G-man kann nicht dauernd den ganzen Plan von Manhattan im Kopfe haben.«
    »Verlangt ja auch keiner. Also kommen Sie ’rauf, ja? Ich sitze in einer kleinen Kneipe, genau an der Ecke Lenox Avenue/144. Straße. Sie brauchen sich nur an einen Tisch zu setzen, dann komme ich auf Sie zu. Bis nachher! Aber beeilen Sie sich ein bißchen, Cotton, bevor man mich womöglich wieder ausfindig macht.«
    »Ich fahre gleich ab«, versprach ich. Als ich die Verbindung getrennt hatte, rief ich das Hauptquartier der Stadtpolizei an. Es dauerte eine Weile, bis ich den zuständigen Mann aufgetrieben hatte. Es war ein Detectiv-Lieutenant namens Bornolt.
    »Wie steht es mit dem Fall Juastado?« fragte ich.
    »Soweit ist alles klar«, erwiderte der Lieutenant. »Aber die Vorgänge in der Wohnung, die ja schließlich dazu geführt haben müssen, daß Juastado plötzlich durchdrehte, die sind noch rätselhaft. Vor allem ist es uns noch nicht gelungen, den Mann aufzütreiben, der bei Juastados Frau gewesen sein soll, als Juastado wegen des Warnstreiks in den E-Werken überraschend früh nach Hause kam.«
    »Aber die Frau muß doch wissen, wer bei ihr war.«
    »Das sollte man annehmen. Wahrscheinlich weiß sie es auch. Aber bis jetzt war sie nicht dazu zu bewegen, uns den Namen des Mannes zu sagen. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, daß wir ihn noch finden werden.«
    »Sobald Sie ihn haben, rufen Sie mich an«, bat ich. »Mich interessiert der Ausgang der Geschichte.«
    »Dienstlich?«
    »Nicht eigentlich. Ich war dabei, als Juastado gestellt wurde. Jetzt möchte ich ganz gern wissen, wie es zu dieser Katastrophe kam.«
    »Okay, ich notiere mir Ihre Nummer, Cotton.«
    Ich sagte sie ihm durch und fragte: »Wie geht es eigentlich dem Patrolmann, den Juastado mit der leergeschossenen Pistole bearbeitet hat?«
    »Er schwebt noch in Lebensgefahr.«
    »Danke«, sagte ich. »Das wollte ich wissen. So long.«
    Ich legte 'auf. Davis Merchant befand sich noch immer in Lebensgefahr. Der Mann, der vielleicht schuld daran war, daß Juastado seelisch zerbrach, befand sich auf freiem Fuße und war der Polizei noch nicht einmal bekannt.

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