0175 - Wettlauf gegen die Zeit
Terranias Raumhafen liegen. Ihren Presseausweis halte ich zurück, und jetzt rühren Sie sich nicht von der Stelle, bis Sie durch ..."
Bis Sie durchsucht worden sind, wollte er sagen.
Verblüfft verstummte er. Er stand damit einem unlösbaren Problem gegenüber. Wer sollte diese junge Frau nach Waffen durchsuchen? Er konnte es nicht, niemand an Bord konnte es, die BABOTA war ein Kriegsraumer und kein Explorerschiff, auf dem es nichts Ungewöhnliches war, daß auch Frauen zur Besatzung gehörten.
Evyn Moll hatte verstanden, was der Major anordnen wollte. Sie versuchte, ihn aus dieser prekären Lage zu befreien. „Major, ich versichere ehrenwörtlich, daß ich keine Waffen bei mir habe!"
Sie konnte nicht feststellen, ob er ihr glaubte.
„Wo haben Sie Ihr Gepäck?"
Sie besaß keins.
Was mache ich nur mit dieser Person, überlegte Etele verzweifelt. Sein Auftrag erlaubte ihm nicht, zur Erde zurückzufliegen; die Zeitnot, unter der der gesamte Einsatz stand, verbot ihm auch einen Umweg zu machen und die Auffangflotte aufzusuchen, um diese Journalistin einem anderen Schiff zu übergeben. Aber Etele war nicht bereit, Evyn Moll mit in die Hieße-Ballung zu nehmen.
„Kommen Sie mit!" sagte er verärgert.
Sie folgte ihm wortlos zum Antigravlift.
„Aussteigen!" befahl er, als sie das zweite Deck erreicht hatten. Die dritte Kabine wurde auf der BABOTA stets für unerwarteten hohen Besuch freigehalten. Der Kommandant stieß die Tür auf.
„Bitte!"
Evyn Moll betrat die Kabine. Er blieb an der Tür stehen. „Diesen Raum verlassen Sie nicht, bis über Sie entschieden ist."
Er schloß die Tür, betätigte an der Außenseite die positronische Sperre und ging zu der Funkzentrale.
Daß sich an Bord eine Frau befand, hatte sich schon herumgesprochen. Daß diese Frau jung und schön war, dunkle, mandelförmige Augen besaß und Journalistin der Terrania-Post war, hatte Sergeant Ullong bereits über den Interkom der Besatzung mitgeteilt.
Die fragenden Blicke in der Funkzentrale ignorierte Etele.
„Verbindung mit Terrania, den Großadministrator", verlangte er. „Der wird sich so freuen, wie ich mich gefreut habe! Verbindung über seine Welle!"
Sie durfte nur in Notfällen benutzt werden.
Die Hyperkomgeräte bekamen Energie. Der Frequenzwähler stellte sich auf die Spezialwelle ein.
Terrania meldete sich mit dem Bescheid, die Verbindung zum Chef durchzuschalten.
Auf der Bildscheibe waren nur die bizarren Hyperkom-Amplituden zu sehen.
Etele wartete. Er ahnte nicht, daß einige Decks tiefer ein Leutnant namens Bill Ramsey in seiner Kabine herumlief und die Hände rang.
„Du blamierst mich bis auf die Knochen!" rief er.
„Hätte ich Narr doch nur nicht den Mund so voll genommen! Von wegen Spezialauftrag vom Chef persönlich! Evyn, Mädchen ... Himmel, Bomben und Boliden, nimmt die Pechsträhne denn gar kein Ende?"
Im Gegensatz zu ihm glaubte Eyko Etele, daß die Pechsträhne der BABOTA gerade ihren Anfang genommen hätte. Er wartete immer noch, um mit Perry Rhodan sprechen zu können.
Endlich wurde dessen Gesicht auf der Bildscheibe sichtbar.
Major Etele meldete sich, wie er es bei Vorgesetzten gewohnt war. Mit einem Satz gab er Zweck des Fluges an.
Rhodan nickte und gab zu erkennen, informiert zu sein.
„Sir, wir haben vor wenigen Minuten einen blinden Passagier an Bord entdeckt! Eine Frau, Sir!"
Wie er diese Meldung vortrug, war bezeichnend.
Aber dann verschwand sein berechtigter Zorn, denn der Chef fragte: „Eine Frau an Bord Ihres Schiffes, Major? Doch nicht Miß Evyn Moll von der Terrania-Post?"
In diesem Augenblick war Etele bereit zu schwören, der Chef wäre Hellseher. „Doch, Chef! Ja, die!" Es kam ihm nicht zu Bewußtsein, wie unmöglich er sich ausgedrückt hatte.
„So, so ...", sagte Rhodan; mehr nicht. Er wartete darauf, daß Etele weitere Angaben machte.
„Sir, ich habe sie in eine Offizierskabine gesperrt.
Aber was soll ich mit dieser Person an Bord? Sie will nicht sagen, wie sie ins Schiff gekommen ist. Das allein ist mir ein Rätsel. Grund meines Anrufes: Darf ich einen Raumer aus der Auffangflotte heranrufen, damit ich die Person übergeben kann?"
Der Chef überlegte. „Das kostet alles Zeit, gleichgültig, was in diesem Fall auch unternommen wird. So ... die Dame will nicht verraten, wie sie an Bord gekommen ist? Haben Sie deswegen schon einmal Leutnant Ramsey gefragt, Major?"
„Wen, Sir? Wen soll ich gefragt haben? Leutnant Ramsey?" Eteles Verwirrung konnte gar nicht
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