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0175 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 0175 - Wettlauf gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachricht, die jenes Imperiumsschiff von Tombstone über ausschlüpfende Hornschrecken auf Brulab-1 zur Erde gebracht hatte, war mit regelrechter Begeisterung aufgenommen worden.
    Und auf Grund dieser Meldung war der Flug der BABOTA in die Hieße-Ballung angeordnet worden.
    Der schwarze Kolonialterraner Etele war felsenfest überzeugt, mit einer gewaltigen Molkex-Ladung nach Terra zurückzukommen. Er war ein wenig abergläubisch: Solange ich, so sagte er sich insgeheim immer wieder, in der Lotterie nichts gewinne, kann mir und der BABOTA nichts passieren! Nur war Etele so vorsichtig, seine Gedanken keinem anderen mitzuteilen.
    Er hatte wenig zu tun. Sein eingespieltes Offiziersteam erledigte die routinemäßigen Vorgänge. Etele stand neben seinem Ersten Offizier und beobachtete einige Instrumente, die ihm verrieten, daß die Überlichtbeschleunigung seines Kugelraumers von Minute zu Minute im gewohnten Rahmen stieg, als die Verständigung bekanntgab: „Major, wir haben einen Blinden an Bord!"
    Etele war für einen Augenblick bestürzt, dann lachte er schallend.
    Es war unmöglich, daß sich ein blinder Passagier an Bord eines Imperiumsschiffes schleichen konnte.
    Die Kontrollen an den Schleusen waren narrensicher.
    Aber Sekunden später verstummte sein Lachen. Er war jederzeit für einen Witz zu haben, aber dann mußte die Situation auch dazu angetan sein. Wütend brüllte er ins Mikrophon des Interkoms: „Hier Kommandant! Was hat dieser unangebrachte Scherz zu bedeuten? Wer hat das durchgegeben?"
    „Sergeant Ullong spricht, Major. Ullong aus Depot dreizehn. Habe gerade den Blinden entdeckt. Eine Frau ..."
    Etele wußte, daß er in diesem Moment das dümmste Gesicht seines Lebens aufgesetzt hatte. Es war ihm gleichgültig. Er kam nicht darüber hinweg, daß er an Bord seines Schiffes wirklich einen blinden Passagier haben sollte - und dazu noch eine Frau!
    Wenn das kein böses Omen ist, dachte er. Völlig verwirrt blickte er seinen Ersten Offizier an.
    Der schaute auch nicht gerade intelligent aus. „Eine Frau?" stotterte er. „Wir haben eine Frau an Bord?"
    Der Pilot blieb auch nicht stumm. „Eine Frau an Bord, und wir fliegen zur Hieße-Ballung? Gute Nacht, liebe Mutter Erde, dich sehen wir nie ..."
    In dieser Sekunde wurde sich Eyko Etele seiner Stellung als Kommandant bewußt. Blitzartig erkannte er, welche Gefahren sich hinter solchen impulsiven Redensarten verbargen.
    Mit Stentorstimme brüllte er den Piloten an: „Halten Sie Ihr Mundwerk!"
    Dann drehte er sich wieder zu seinem Ersten um. „Übernehmen! Ich sehe mir mal unseren Blinden an.
    Auch das noch ..." Der Rest war nicht zu verstehen.
    Hastig verließ Etele die Zentrale. Mit dem Antigravlift fuhr er zu Depot 13. Dort sah er schon Sergeant Ullong, der ihn erwartete.
    „Wo ist sie, Sergeant?"
    „Eingesperrt, Major! Ich wußte mir nicht zu helfen. Ich glaubte, mich hätte der Schlag getroffen!"
    „Ich leide jetzt noch darunter!" erwiderte Etele bissig. Vor der Tür zu einer Materialkammer waren er und der Sergeant stehengeblieben.
    „Hier drin!" Ullong schloß auf. „Rauskommen, Miß!" rief er wütend.
    Sie lacht auch noch, dachte Etele erbost, und über mich lacht bald die ganze Flotte! Zum Teufel, warum muß ausgerechnet mir das passieren?
    „Wer sind Sie?" fragte er streng.
    Wortlos reichte sie ihm einen Ausweis.
    Ihm drohten die Augen aus dem Kopf zu fallen.
    „Auch das noch!" rief er entsetzt. Der blinde Passagier der BABOTA war nicht nur eine Frau, sondern diese Frau war auch noch Journalistin! Er musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Hübsch ist sie auch noch, dachte er, aber auf ihn, den eingefleischten Junggesellen, machte ihre Schönheit keinen Eindruck.
    Sie blickte beide Männer gelassen an. Ihre grimmigen Gesichter ließen sie nicht unsicher werden.
    „Wie sind Sie ins Schiff gekommen, Miß Moll?"
    begann Etele sie zu verhören.
    „Muß ich darüber Auskunft geben, Major?" fragte sie ruhig.
    „Sie können es halten, wie Sie wollen, Miß. Sie bestimmen, wie Sie an Bord behandelt werden.
    Damit Sie von vornherein Bescheid wissen: Sie befinden sich auf einem Kampfraumschiff der Flotte, das zu einem Himmelfahrtskommando unterwegs ist ..."
    „Ich weiß", antwortete sie ruhig. „Hieße-Ballung, Brulab-1, Molkex-Beschaffung!"
    Etele stutzte. „Sie sind ja ausgezeichnet informiert.
    Aber das garantiere ich Ihnen: Ihr Einsatz macht sich nicht bezahlt. Die Kabine, die ich Ihnen anweisen werde, wird Ihr Zuhause sein, bis wir wieder auf

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