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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er wurde schlagartig wieder ernst, als er sich im Zimmer umsah. »Der Teufel soll’s holen«, knurrte er. »Wo ist Norgaun geblieben?«
    »Der Schamane?« stieß Nicole verblüfft hervor. »Der ist doch in seinem Dorf!«
    »Er war hier«, sagte Zamorra. »Und er hat mich angegriffen. Hier geht etwas Unheimliches vor.«
    Plötzlich stand Chaala zwischen ihnen. Der ehemalige Kommandant des zerstörten Dimensionenschiffes DYBBACH berührte die beiden Menschen mit seinen schmalen, silberschuppigen Händen. Sein halbtelepathischer Geist sandte jene Bilderfolgen aus, mit denen sich die Chibb vorwiegend verständigten.
    In seiner stummen Art teilte er mit, was er beobachtet hatte. Auf diese Weise erfuhr Nicole vom Auftauchen und Angreifen Norgauns, und darüber hinaus teilte Chaala beiden mit, wie er das Materialisieren und Verschwinden des blonden Mädchens sowie die Entführung Liz Vanguards beobachtet hatte.
    »Die Blonde«, murmelte Zamorra erstaunt, nachdem er die in seinem Bewußtsein auftauchenden Bilder des Chibb verarbeitet hatte, die wie ein Film vor seinem geistigen Auge abliefen. »Nicole, wir kennen sie beide, haben sie im Land der mordenden Blumen kennengelernt. Erinnerst du dich an die telepathischen Zwillinge?«
    Nicole nickte.
    »Ursula und Monica Peters«, sagte sie. »Sie sind parabegabt, aber nur, wenn sie beide Zusammenarbeiten.«
    »Und jetzt hat man sie offenbar voneinander getrennt. Die Zwillinge haben mit mir Kontakt aufgenommen, und Norgaun kam dazwischen. Er hat eines der beiden Mädchen irgendwohin entführt.«
    »Und Liz Vanguard. Vielleicht eine Erpressung«, vermutete Nicole. »Aber warum?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Vielleicht arbeitet er mit den bösen Mächten zusammen. Dann ist es mir nur rätselhaft, warum ich es nicht sofort bemerkt habe.«
    »Du warst abgelenkt«, sagte Nicole. »Du warst darauf konzentriert, mit Caan den Hilferuf in ihre Dimension abzusenden. Und wenn er sich gut abschirmte, dann mag er sich deinem Scharfblick entzogen haben.«
    Zamorra warf einen Blick auf Odinsson. Caan, die Silberhäutige, kümmerte sich um ihn. Sie preßte ihre schlanken Finger an eine bestimmte Stelle seines Nackens. Augenblicke später erwachte der Pentagon-Colonel, der mehr Machtbefugnisse besaß als der Chef des CIA, sie aber niemals ausnutzte, weil ihm an persönlicher Macht nicht das geringste lag. Odinsson war ein Mann, der voll in seinem Beruf aufging und keine privaten Interessen besaß außer denen, hin und wieder ein gutes Essen einzunehmen.
    Caan lächelte. Ihr nichtmenschliches Gesicht wirkte in diesem Moment mütterlich weich. Zamorra sah von ihr zu Chaala. Offiziell war Caan die Stellvertreterin des Kommandanten, aber inoffiziell konnten beide Chibb nicht verbergen, daß sie sich zueinander hingezogen fühlten, und gerade das machte sie so menschlich. Es nahm ihre Fremdartigkeit völlig weg. Wenn Zamorra sie ansah, hatte er trotz ihres nichtmenschlichen Aussehens nicht das Gefühl, Artfremde vor sich zu haben. Er sah Menschen.
    Odinsson erhob sich stöhnend. »Was… was war das?« murmelte er.
    »Ein kleiner Angriff«, sagte Zamorra. »Hast du etwas über Liz Vanguard in Erfahrung bringen können?«
    Odinsson, trotz seines skandinavischen Namens waschechter Amerikaner, schüttelte den Kopf.
    »Carte blanche«, murmelte er. »Aber… wo ist sie?«
    Ein anderer wäre vielleicht irritiert aufgesprungen, ein James Bond hätte vielleicht im Reflex zur Waffe gegriffen, weil er sich durch den unerwarteten Eindruck bedroht fühlte. Odinsson reagierte kaum. Er hob lediglich die Brauen und registrierte kalt.
    »Entführt worden«, sagte Zamorra. »Von dem unbekannten Angreifer. Das heißt, so unbekannt ist er eigentlich nicht. Es war der Schamane, der uns half, den telepathischen Hilferuf in die Dimension der Chibb auszustrahlen.«
    Balder Odinsson runzelte die Stirn.
    »Und dann glaubst du«, fragte er nach einer Weile, »daß dieser Hilferuf die richtige Adresse erreicht hat?«
    ***
    »Ein Notruf«, sagte Chirra. »Ein Gefährte namens Chaala ruft für sich und seine vier Kameraden um Hilfe.«
    »Hast du Näheres aufnehmen können?« fragte Yaungar.
    »Der Notruf war verzerrt, kaum wahrnehmbar. Es war, als würde ihn etwas bereits beim Absenden verfälschen, an einen anderen Empfänger richten. Ich konnte nur erkennen, daß es sich um Überlebende des Schiffes DYBBACH handelt und daß sie sich auf dem Planeten Erde befinden.«
    »Die Welt, in der Zamorra mit

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