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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas für die äußere Schönheit tun. Mich lechzt nach einer Dusche. Wie wäre es, wenn du mir den Rücken einseifen würdest, Sklavin?«
    »Dich seife ich gleich komplett ein«, zischte Nicole.
    Schmunzelnd sah Odinsson ihnen nach, als sie das große Zimmer verließen, dann griff er wieder zum Telefon. Er wählte die Polizeiwache von Maryborough an.
    ***
    Sie blickte auf, als sie die Schritte hörte. Jörn kam langsam heran. Hinter seinem Rücken zeichnete sich ein heller Streifen am Horizont ab. Die Morgendämmerung brach an.
    Monica Peters versuchte, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Jörn hockte sich neben ihr nieder, zog ein weißes Taschentuch hervor und tupfte ihre Wangen trocken.
    »Du kannst hier nicht ewig Sitzenbleiben«, sagte er leise. »Komm, wir warten auf dich.«
    Er zog das Mädchen hoch. Monica sah ihn an. »Wo ist Paul?« fragte sie.
    »Beim Wagen. Komm.«
    Er bot ihr die Möglichkeit, sich auf seinen Arm zu stützen. Langsam gingen sie den Weg zurück zu den Zelten. In Monica hatte sich eine grenzenlose Leere ausgebreitet. Vor ein paar Stunden noch war alles so schön gewesen. Sie waren losgefahren, irgendwohin, hinaus aus dem grauen Dunst des Ruhrgebietes in eine Gegend, in der Gras und Bäume noch grün und das Wasser noch halbwegs klar war. Sie hatten die Zelte aufgebaut, hatten gelacht und gescherzt… und jetzt war alles zerstört. Die Macht des Bösen hatte zugeschlagen und Uschi von ihrer Seite gerissen. In diesem Augenblick erkannte Monica, daß es nicht nur die Gabe der Telepathie war, die sie aneinander band, sondern daß es weit mehr war. Die beiden Schwestern brauchten einander.
    »Hast du… habt ihr die Polizei verständigt?«
    »Wir wollten es erst«, sagte er leise. »Aber was hätten wir sagen sollen? Die Wahrheit? Man hätte uns ausgelacht. Und irgend etwas erfinden? Erstens ist uns nicht der Sinn danach, und zweitens würde man die Konstruktion wohl rasch durchschauen.«
    »Und - was machen wir jetzt?«
    »Weiß nicht.«
    Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Dann räusperte er sich. »Ich habe ein bißchen nachgedacht. Über das, was du mir erzählt hast und über das, was geschehen ist. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, würde ich es immer noch nicht glauben. Aber so… was sind das für böse Kräfte? Was weißt du darüber? Wie gefährlich sind sie wirklich?«
    »Es sind Dämonen oder dämonische Wesen«, sagte Monica. »Sie wollen das Böse, wollen die Menschen sich unterwerfen und quälen. Und es gibt nur wenige Menschen, die um diese Wesen wissen, und noch weniger Menschen, die in der Lage sind, sie zu bekämpfen. Einer von diesen Menschen ist Zamorra.«
    »Ihr habt versucht, ihn zu rufen«, sagte Jörn.
    »Ich glaube, wir hatten ganz kurz Kontakt«, erinnerte Monica sich. »Und dann kam dieses grauenhafte Ungeheuer, diese satanische Fratze mit dem magischen Nebel. Aber der Kontakt war da.«
    »Vielleicht«, sann Jörn, »hat dieser Zamorra mitbekommen, was hier geschehen ist. Das ist wie bei einer Telefonleitung. Wenn am anderen Ende eine Vase umkippt, hört man es auf dieser Seite noch klirren. Wenn er etwas gespürt hat, wird er vielleicht zu helfen versuchen.«
    »Aber er weiß nicht, wo wir uns befinden«, sagte Monica. »Viel weniger, wo sich Uschi jetzt befindet. Nicht einmal ich weiß es. Es gibt einfach keinen Kontakt mehr.«
    Jörn zog sie enger an sich. »Wenn ihr auf Anhieb Kontakt zu ihm bekommen habt, warum soll er nicht auf Anhieb ebenfalls Kontakt mit dir oder Uschi bekommen?« fragte er. »Siehst du, wir sind schon wieder bei den Zelten. Zieh dir etwas an, dann frühstücken wir erst einmal, und dann werden wir weiter sehen.«
    Monica schluckte. Sie sah Jörn an. Die aufgehende Morgensonne ließ sein Profil weich fließend hervortreten. Er war völlig anders als Paul. Paul war hart. Jörn war… irgendwie anders. Sie mochte ihn. Obwohl sie den Abend und die halbe Nacht mit Paul zugebracht hatte, verblaßte er gegen Jörn völlig.
    Dann mußte sie wieder an Uschi denken. Uschi und Jörn. Traf es ihn nicht auch sehr tief, daß Uschi verschwunden war?
    Wo in aller Welt mochte sie sein?
    ***
    Uschi Peters öffnete die Augen. Die dunklen Nebel, die im Moment der Teleportation ihr Bewußtsein gelähmt hatten, wichen. Sie stellte fest, daß sie auf hartem Boden lag. Erde, kein Gras. Die unheimliche Fratze, die sie gesehen hatte… irgendwie war auch noch der Eindruck eines Zimmers mit verschiedenen Personen dazwischen, in dem

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