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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entsetzt. Es war wie ein Alptraum. Das Wesen, das sich jetzt aus dem Sessel erhob, war kein Mensch. So superschlank konnte kein Mensch sein.
    Menschen besaßen auch keine silberne Schuppenhaut, die völlig haarlos war. Sie besaßen auch keine kindhaft großen, grün schimmernden Telleraugen oder flache Nasen. Lippenlos war der Mund, und der schmale Kopf besaß keine Ohrmuscheln.
    Im ersten Augenblick glaubte die Australierin, das Wesen sei nackt. Dann erst erkannte sie den silbernen Overall, der sich nicht von der Farbe der Schuppenhaut abhob.
    Im gleichen Moment legte sich von hinten eine Hand über ihre Schulter und vor den Mund und brachte ihren langanhaltenden Entsetzensschrei zum Verstummen. Sie versuchte, wild um sich zu schlagen, doch der Angreifer war stärker und ließ ihr keine Chance. Er zerrte sie zu dem breiten Bett und schleuderte sie darauf. Dann erst ließ er los. »Ruhig«, befahl er hart.
    Sie schrie nicht mehr. Langsam drehte sie sich auf den Rücken. Ein hochgewachsener, athletischer Mann in Jeans und Rollkragenpullover starrte sie aus eisgrauen Augen an. »Wer sind Sie?« fragte er kalt. »Was wollen Sie hier?«
    Liz sah ihn an, dann wandte sie leicht den Blick. Der Silberhäutige stand ruhig neben seinem Sessel und bewegte sich nicht. Allmählich schwand das Grauen, das die Frau gepackt hatte. Es mochte mit der irgendwie beruhigenden Erscheinung des Mannes Zusammenhängen.
    »Was machen Sie in meinem Zimmer?« fragte sie leise.
    Der Fremde, der trotz der australischen Wärme Rollkragenpullover trug und dennoch nicht schwitzte, schüttelte langsam den Kopf. Erst jetzt sah sie, daß er eine flache Pistole in der Hand trug. Er drehte den Kopf dem Silberhäutigen zu. »Chaala, schließ bitte die Tür«, sagte er.
    Dann sah er wieder Liz Vanguard an. »Sie irren«, sagte er. »Dies ist nicht Ihr Zimmer. Wir haben diese Etage gemietet.«
    Er betonte das Wir besonders. Liz begann sich zu fragen, was das alles bedeutete. Sie sah sich um. Einige persönliche Gegenstände, die sie in ihrem Zimmer verteilt hatte, fehlten. Dieses Zimmer strahlte eine fremdartige Kälte aus, die jedoch nicht unsympathisch wirkte. Sollte sie sich in der Etage geirrt haben?
    »Vielleicht haben Sie im Lift den falschen Knopf gedrückt«, sagte der Grauäugige. »Wie heißen Sie?«
    Sie stellte sich vor. »Und Sie?«
    Der Mann lächelte und steckte die Pistole ein »Balder Odinsson«, sagte er. Mit lautlosen, irgendwie gleitenden Schritten tauchte der Silberhäutige neben ihm auf, der die Zimmertür geschlossen hatte. Er sah den Pullovermann aus seinen grünen Telleraugen an.
    »Wir warten, bis der Professor zurückkommt«, sagte Odinsson, als beantworte er eine Frage. »Er soll entscheiden. In der Zwischenzeit bleibt diese Dame bei uns. Keine Angst, Miß Vanguard. Chaala beißt nicht. Er ist ein Geschöpf wie Sie und ich.«
    »Das… das glaube ich nicht«, stieß sie hervor. Ihre Augen flackerten, als sie den Fremden betrachtete. »Warum - warum sieht er so seltsam aus?«
    Odinsson lächelte fein.
    »Weil er nicht von der Erde stammt«, sagte er trocken.
    ***
    »Komm«, sagte Uschi. »Wir müssen ihn anrufen.« Ihre Hand tastete nach der ihrer Zwillingsschwester und wollte sie mit sich ziehen. Doch jetzt wurde es Jörn ein wenig zu bunt. Seine Hand legte sich auf die Schulter des Mädchens. »Warte«, sagte er. »Ich will jetzt eine Antwort. Was ist das für ein Spiel?«
    Durch Uschi ging ein jäher Ruck. Ihr schlanker Körper straffte sich. Sie schien aus einer Art Trance zu erwachen und sah Jörn mit leicht geweiteten Augen an. »Was… was ist?«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« fragte Jörn und strich sich mit der Linken durch das kurzgeschnittene blonde Haar. Er sah von Uschi zu Monica. Monica legte wie schützend ihren Arm um die Schultern der Schwester. »Es ist schwer erklärbar«, sagte sie leise. »Uschi, bist du jetzt wach?«
    Das blonde Mädchen fuhr sich durch das verschlafen wirre Haar. »Ich glaube, ja«, erwiderte sie. »Da war ein Ruf, nicht, wahr? Einsame Wesen, die Hilfe benötigen und in ihre Heimat zurückwollen. Wir müssen ihnen helfen.«
    »Du hast etwas von einem Professor Zamorra gefaselt«, warf Jörn ein. »Was ist das für ein Knabe?«
    Uschi schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Sie löste sich aus Monicas Umarmung, beugte sich auf Zehenspitzen leicht vor und küßte Jörn. »Niemand, auf den du eifersüchtig zu sein brauchst«, sagte sie. »Ein Parapsychologe.«
    »Ein Spinner

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