0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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hatten dabei aber ein geradezu teuflisches Talent entwickelt und waren stärker geworden. Aberder Überraschungsschlag würde den Sieg bringen. Yaungar, der Kommandant, war sich dessen sicher.
    Niemand sah das Dimensionenschiff. Es hatte sich in einen Unsichtbarkeitsschirm gehüllt, außerdem begünstigte die Dunkelheit der Nacht den lautlosen und schnellen Flug. Es gab nicht einmal eine Druckluftschleppe, irgendwie sorgte die Durchdringungsmagie des Schirmes dafür, daß nichts auf die Anwesenheit des Chibb-Kreuzers hinwies.
    Zwischen den feinen Linien des Allsichtschirms tauchte der bösartige, drohende Schatten auf, der der Meegh-Spider war. Wie ein Ungeheuer lag er über dem Dorf der Menschen.
    Yaungars Gedanken rasten und konzentrierten sich auf den Impuls für den Feuerschlag.
    »Abschuß!«
    ***
    »Scheinwerfer aus!« kommandierte Balder Odinsson. Während der silbergraue Vauxhall die Straße entlangraste und Bill Fleming mit Bleifuß fuhr, hatte der Colonel berichtet, was ihm am Telefon gesagt worden war.
    »Umständlicher ging’s wohl nicht mehr?« hatte Bill grimmig lachend gefragt. »Von Australien per Telepathie nach Germany, von dort per Telefon wieder zurück nach Australien… und das alles für ein paar Meilen Distanz…«
    »Hauptsache ist doch wohl, daß wir jetzt definitiv wissen, was in dem Dorf los ist«, knurrte Odinsson. »Wie hättest du es denn angestellt, uns zu unterrichten?«
    Bill sah zu Chaala, der auf dem Beifahrersitz kauerte und versuchte, seinen endlos langen, dürren Körper auf dem Sitz zu halten. »Die Chibb sind doch halbe Telepathen! Zamorra hätte sie direkt ansprechen können und…«
    »Und wäre zufällig von den Meeghs abgehört worden, weil die auf einer ähnlichen Alpha-Rhythmus-Frequenz arbeiten!« konterte Odinsson.
    »Woher willst du das denn wissen?« schrie Bill. »Weißt du etwa neuerdings mehr über die Ungeheuer als wir?«
    »Nein, aber ich kann zwei und zwei zusammenzählen. Und hin und wieder kann ich auch zuhören, wenn andere berichten oder spekulieren. Der Schluß liegt äußerst nahe.«
    Inzwischen waren die Scheinwerfer des Wagens erloschen. Wie ein dunkles Tier kroch er immer langsamer werdend auf das Eingeborenendorf zu. Bill ließ den Wagen ausrollen, der Motor war erstorben. Das verdächtige Brummen hätte verräterisch werden können.
    »Was mir nicht in den Kopf geht, ist diese Aufteilung des Schamanen«, murmelte Odinsson. »Der muß doch in sich selbst rammdösig werden, wenn er plötzlich durch fünfzig Augenpaare gleichzeitig sieht…«
    Der Vauxhall kam zum Stehen. Bill zog die Handbremse an. Odinsson und Chaala schnellten sich bereits ins Freie, Bill folgte etwas später. In ihren Händen schimmerten die seltsamen Chibb-Waffen. Odinsson überprüfte die Einstellung und drehte auf minimale Energieabgabe zurück. Er wollte versuchen, wenigstens einen der Meeghs lebend in die Hände zu bekommen.
    Lautlos huschten sie auf die Hütten zu. Und schon von weitem sahen sie das Schwarze, das sich deutlich von der Schwärze der Nacht abhob. Es war wie ein gähnendes Loch in der Welt, das alles zu verschlingen drohte…
    Odinsson atmete heftiger. Er konnte jetzt sehen, daß sich in der Dorfmitte alle Eingeborenen versammelt hatten.
    Ein Feuer loderte empor, und an vier Pfählen waren die Gefangenen gefesselt. Und insgesamt sieben Meeghs, sieben schwarze Schatten, glitten lautlos auf die Gefangenen zu.
    Und da war noch irgend etwas.
    Odinsson ahnte es mehr, als daß er es bewußt wahrnahm. Gleichzeitig ging ein jäher Ruck durch Chaala. Der Silberhäutige blieb stehen.
    »Einer unserer Kreuzer!« brachte er überrascht hervor.
    Im gleichen Moment brach die Hölle los.
    ***
    Zamorra sah dem Tod entgegen. Gleich siebenfach war er gekommen. Sieben Meeghs, unheimlich und geisterhaft in ihrer absoluten, konturlosen Schwärze.
    Uschi Peters schwieg. Sie hatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht wirkte im Schein des kleinen Feuers wächsern.
    Ein Blick weiter verriet Zamorra, daß auch Nicole erwacht war. Aus aufgerissenen Augen starrte die Französin die Meeghs an. Ihre Lippen waren halb geöffnet, aber sie brachte keinen Ton hervor.
    Zamorra überlegte. Blieb noch Zeit, das FLAMMENSCHWERT zu aktivieren? Es war die einzige Chance, die sich noch bot. Aber die Initiative dazu mußte von Nicole ausgehen. Sie mußte mit dem Amulett verschmelzen, zum FLAMMENSCHWERT werden, das dann stark genug war, die Meeghs zurückzuwerfen.
    Warum das so war, hatte niemand jemals zu