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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein wird. Der Tod ist nie ein angenehmes Erlebnis.«
    »Sie werden uns umbringen?«
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit«, sagte Zamorra. »Sie sind alle von einem bösen Geist besessen. Wir hatten vor Beginn dieser Aktion einen kurzen Rapport; Sie, Ihre Schwester und ich. Dann griff der Schamane an. Was war los?«
    Uschi Peters schluckte. Der direkte Themawechsel überraschte sie. Gerade noch war von ihrem bevorstehenden Tod die Rede gewesen, und nun…
    »Jemand rief um Hilfe. Wesen, gestrandet auf der Erde… wir dachten, Sie könnten helfen…«
    »Oh, nein«, murmelte der Professor. »Das darf nicht wahr sein…«
    »Was ist denn los? Haben wir etwas falsch gemacht?« fragte die Blonde.
    Zamorra atmete tief durch.
    »So ziemlich alles, was man falsch machen konnte«, sagte er dumpf. »Aber es ist nicht Ihre Schuld. Ich dachte nicht, daß der Ruf eine derartige Streuwirkung erzielen würde. Ich war selbst mit dabei, als der Ruf ausgesandt wurde. - Sie befanden sich in Deutschland, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Uschi betroffen. »Und ich nehme an, daß Moni noch immer dort ist.«
    Zamorra nickte leicht. Er fühlte, daß wieder ein Feld um zumindest ihn herum aufgebaut worden war. Obgleich der Schamane sich jetzt über rund fünfzig Menschen verteilt hatte, war seine Macht dadurch nicht geringer geworden. Selbst wenn es Zamorra gelang, sich von dem Pfahl und den Fesseln zu befreien, würde er nicht fliehen können. Er konnte die Barriere aus magischer Energie, die Norgaun errichtet hatte, nicht durchbrechen.
    Während er diese Überlegungen anstellte, bemerkte er, daß es ihm schwer fiel, sich daran zu gewöhnen, daß Norgaun keine Einzelperson mehr war, sondern das Dorf.
    »Wir sitzen hier fest«, sagte er. »Es besteht nur die Möglichkeit, Hilfe von außen zu holen.«
    »Und wie«, fragte Uschi, »stellen Sie sich das vor?«
    Zamorra verfolgte die Bewegungen der Ur-Australier. Die dunkelhäutigen Menschen eilten geschäftig hin und her, von einem bösen Wesen angetrieben und gesteuert. Was sie taten, begriff der Parapsychologe nicht. Die einzelnen Handlungen ergaben für ihn keinen Sinn.
    »Sie sind Telepathin«, sagte er.
    »Ja, aber nur in direktem Kontakt mit meiner Schwester«, schränkte Uschi ein.
    Zamorra grinste trotz der fatalen Lage, in der sie sich befanden.
    »Ich werde mit meinen eigenen Kräften und dem Amulett eingreifen und Sie verstärken«, sagte er. »Versuchen Sie, Kontakt mit Ihrer Schwester zu bekommen. Es wird gelingen, ich weiß es. Sie soll eine Telefonnummer anrufen, die ich Ihnen gleich nenne. Es ist das Hotel, in dem wir abgestiegen sind. Balder Odinsson muß eingreifen.«
    »Ich versuche es«, versprach Uschi.
    Zamorra selbst war gar nicht so sicher, wie er sich gab. Die Parapsychologie gehorchte eigenen, weitgehend unerforschten Gesetzen und wartete ständig mit neuen Überraschungen auf. Er konnte nur hoffen, daß es ihm gelang. Monica Peters zu ersetzen und mit ihr Kontakt zu bekommen. Es war die einzige Möglichkeit, die er sah.
    Die Rettung mußte von außen kommen.
    Und Zamorra setzte alles auf eine Karte.
    Auf die Karte Odinsson!
    Er konzentrierte sich auf die Kräfte des Amuletts. Merlins Stern, die Kraft einer entarteten Sonne, begann zu wirken und Uschis telepathische Versuche zu verstärken. Zamorra griff voll ein.
    Gemeinsam strahlten sie den gedanklichen Ruf aus.
    Sie versanken in ihrer Konzentration.
    Und sahen nicht, was um sie herum geschah.
    Ein riesiger, schwarzer Schatten, dunkler noch als die Nacht, senkte sich über das Dorf. Düster und bedrohlich.
    Der Spider, das Dimensionenschiff der Meeghs, war da!
    ***
    Die Aura des Bösen breitete sich aus. Mensch und Tier spürten sie. Von Unruhe erfüllt, griff ein Farmer zu seinem Gewehr und trat ins Freie. Doch niemand war zu sehen, der sich unbefugt auf seinem Grund und Boden zu schaffen machte. Der Farmer warf einen Blick zum Himmel empor. Die Wolken jagten dahin, verdeckten hin und wieder die bleiche Scheibe des Mondes, der in diesen Augenblicken den Eindruck eines Totenschädels machte.
    Die Pferde im Stallbau rumorten nervös. Gewärtig, jeden Augenblick auf ein Rudel Dingos zu stoßen, sah der Farmer nach dem Rechten. Doch kein einziger der roten Wolfshunde war zu sehen.
    Dennoch fand der Mann keine Ruhe. Wachsam blieb er im Freien. Die Schwingen des Bösen berührten seinen Geist, ohne daß er zu erkennen vermochte, was wirklich dahinter steckte.
    Irgendwo wurde eine Schafherde unruhig. Die Tiere erwachten,

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