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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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melden. Vielleicht ist sie eine Geheimdienst-Agentin, die man auf uns angesetzt hat. Vielleicht sind wir irgendwie aufgefallen. Frage nach.«
    »Versuch du…«
    Abermals schüttelte der Professor den Kopf. »Ich werde es lassen. Du müßtest mich so gut kennen, um zu wissen, daß ich nicht in fremden Gedanken herumschnüffele, wenn es sich nicht um Leben und Tod handelt. Es gibt Telefone, mein lieber Balder, und du hast weitreichende Beziehungen. Immerhin erscheint es mir ein wenig seltsam, daß man sich in der Hoteletage verirrt, zumal bekannt sein dürfte, daß eben diese ganze Etage komplett abgeschlossen gemietet wurde.«
    »Sie gehören einem Geheimdienst an«, riet Liz Vanguard.
    »Machen Sie sich keine unnötigen Gedanken darüber«, empfahl Odinsson. »Je weniger Sie wissen, desto besser ist es. Immerhin drehen wir keine krummen Touren. Wir möchten nur ein wenig inkognito bleiben.«
    Die Australierin sah wieder zu den beiden Silbernen. Caan war zu Chaala getreten. Ihre Fingerspitzen berührten sich sanft, während die beiden Chibb eine stumme Zwiesprache zu halten schienen.
    »Okay«, brummte Odinsson. »Ich werde ein wenig telefonieren.« Er ließ sich vor dem Zimmertelefon nieder und begann zu wählen.
    Nicole warf Zamorra eine Kußhand zu.
    »Ich ziehe mich derweil zurück«, sagte sie. »Ich brauche eine Erfrischung. Kommst du nach?«
    Zamorra nickte.
    Nicole verließ das große, luxuriös eingerichtete Zimmer und trat hinaus auf den Gang.
    Plötzlich war es ihr, als würde sie von etwas Unsichtbarem beobachtet.
    ***
    Das Mondlicht erhellte die seltsame Szene. Die beiden Mädchen hatten sich ins Gras gesetzt und berührten sich an den Händen. Sie reagierten auf keine äußeren Einflüsse mehr. Die immer noch nackte Monica schien die Kühle der Nacht nicht zu spüren, während Jörn sich sein Hemd aus dem Zelt geholt hatte, weil er zu frieren begonnen hatte.
    Trance?
    Er schnipste mit den Fingern. Kein Lid der beiden Mädchen zuckte. Ihre Blicke überkreuzten sich. Irgendwie wirkten ihre Augen leer, als seien sie völlig in sich versunken.
    Plötzlich knisterte etwas im Gras.
    Verblüfft beobachtete Jörn, wie schwach wahrnehmbare blaue Fünkchen um die Mädchen herum im Gras tanzten, aber rasch wieder erloschen.
    »Träume ich?« murmelte er.
    Für Sekunden zuckte etwas durch seine Gedanken, das er selbst nicht gedacht haben konnte. Er sah das Bild eines großen, sportlich wirkenden Mannes in sich aufblitzen, mit dunklem Haar und grauen Augen in einem markanten Gesicht. Das Bild währte nur Augenblicke, dann erlosch es wieder, und in ihm hatte eine Frage gestanden.
    Ein suchendes Tasten und Forschen.
    Jörn schluckte. Sollte es tatsächlich von Uschi und Moni gekommen sein? War vielleicht doch etwas dran an ihren Erzählungen? Aber das war doch alles nur Spinnerei, Aberglaube, Fantasie…
    Wieder stürzte das Bild dieses Mannes durch sein Bewußtsein. Deutlicher als zuvor nahm er es jetzt wahr und auch den Namen, der dahinterstand: Professor Zamorra! Ihm wurde klar, daß die Zwillinge tatsächlich einen telepathischen Kontaktversuch machten - und ihm wurde noch etwas anderes klar.
    Nämlich, daß er in der Lage war, diesen Kontaktversuch mitzuerleben! Er nahm die suchenden Gedanken der Mädchen auf!
    War er etwa auch telepathisch begabt?
    Die Frage fand keine Antwort mehr.
    Denn im nächsten Moment geschah etwas, das ihm Furcht einflößte.
    ***
    Norgaun, der Schamane, begann Worte in einer längst vergessenen Sprache zu murmeln. Es waren Worte der Macht, die zum letzten Mal ausgesprochen worden waren, als die Ära der Drachen ihr Ende fand. Kaum jemand beherrschte diese magische Sprache noch, und Norgaun hatte sie von den Dämonen selbst gelernt.
    Die Flamme der schwarzen Kerze erleuchtete das Innere der Hütte mit ihrem Schein. Es war, als würden hundert Kerzen zugleich brennen. Norgaun legte die Hautschuppe und das rote Haar sorgfältig jeweils in die Mitte eines durchgezogenen Siebenecks. Das dunkelblonde Haar behielt er in der Hand und rieb es zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Unablässig murmelten seine Lippen die Zauberworte.
    Seine Finger fuhren in feuchte Erde, nahmen etwas heraus, begannen es zu formen. Lehm… eine annähernd menschliche Figur entstand, in die der Schamane Zamorras Haar eindrehte, Puppenzauber, ähnlich dem Voodoo der Südsee und doch völlig anders!
    Norgaun versuchte, durch Zamorras Augen zu sehen, doch es gelang ihm nicht. Etwas schirmte den Weißen Magier ab und ließ

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