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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschrieben.
    Ein grimmiges Lächeln zog sich durch sein faltiges Gesicht und veränderte es zu einer Teufelsfratze. In den Augen der Weißen war er zwar nur ein Primitiver, aber er kannte diesen Zamorra und wußte, welche Bedeutung dieser für die Höllenmächte besaß. Lediglich mit dieser silberhäutigen Gestalt vermochte Norgaun nichts anzufangen, aber da sie mit Zamorra gemeinsam aufgetaucht war, mußte sie auf seiner Seite stehen.
    Norgaun kicherte. Zamorra hatte nicht bemerkt, wen er vor sich hatte! Er hatte auch nicht bemerkt, daß der Schamane ihm ein Haar genommen hatte wie auch der Frau, und der Silberhäutigen eine Schuppe! Jetzt besaß Norgaun Macht über die drei, und er wollte diese Macht einsetzen. Wer Zamorra bezwang, den erwartete eine hohe Belohnung der finsteren Mächte. Norgaun war willens, sich diese Belohnung zu verdienen.
    Er war ein Ureinwohner Australiens, einer jener gedrungenen, dunkelhäutigen und faltigen Menschen, die für die Weißen nichts anderes waren als Primitivlinge, Barbaren, manchmal vielleicht Gesindel, das nur herumlungerte und keine Lust hatte, sich der Zivilisation anzupassen. Tief in Norgaun brannte etwas, das Anerkennung brauchte. Er wollte nicht länger ein Primitiver sein, der mit dem Bumerang Tiere erlegte und als Jäger, Fallensteller oder Sammler lebte wie in der Steinzeit. Er wollte in der modernen Welt akzeptiert werden -und dort Macht erringen, wie er sie unter den Ur-Australiern bereits besaß.
    Er würde Zamorra unschädlich machen - und als Belohnung vom Fürsten der Finsternis den Körper eines weißen Mannes verlangen. Dann standen ihm Türen und Tore offen. Dann würde niemand mehr ihn aufhalten können.
    Mit einem Fingerschnipsen entzündete er eine schwarze Kerze. Hell loderte die Flamme empor.
    ***
    Im gleichen Moment, in dem Caan das Hotelzimmer betrat, wurde sie wieder sichtbar, weil der Unsichtbarkeitsschirm, den das Amulett erzeugt hatte, erlosch. Hier kam kein Fremder herein, hier gab es niemanden, der über das fremdartige Aussehen der Chibb stolpern konnte…
    Hatten sie geglaubt!
    In der Vorwärtsbewegung erstarrte Caan. Die schmale Hand der Silberhäutigen glitt zur Hüfte, an der in einer Schlaufe eine merkwürdig aussehende Waffe steckte. Fast gleichzeitig schnellte Zamorras Hand vor und umschloß das Handgelenk der Chibb-Frau.
    »Nicht, Caan«, sagte er leise.
    Die Haltung der Silbernen entspannte sich. Zamorra schob Caan weiter in das Zimmer hinein. Nicole folgte und schloß die Tür hinter sich. Mit leichtem Befremden sahen sie die fremde Frau an, die auf der Bettkante saß. Neben ihr stand Balder Odinsson.
    »Hey, Zamorra«, sagte der Colonel. »Eine nette Überraschung, nicht wahr? Sie hat sich in der Etage geirrt, wohl im Lift in der Eile aufs falsche Knöpfchen gedrückt. Und nun ist sie hier.«
    Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole. Die sechsundzwanzigjährige Französin hob ratlos die Schultern. »Was machen wir jetzt mit ihr?« fragte sie.
    »Hierbleiben kann sie jedenfalls nicht«, sagte Odinsson. »Und einfach laufenlassen können wir sie auch nicht. Wenn sie etwas erzählt, haben wir zehn Minuten später eine Hundertschaft Reporter hier und drei Stunden später zwei Leute vom Geheimdienst.« Er grinste freudlos. »Ich hatte gehofft, du hättest eine Idee, Zamorra.«
    Der Professor streifte das durchgeschwitzte Hemd ab und schleuderte es irgendwohin. »Verlange nicht, daß ich bei diesem Klima auch noch denken soll«, brummte er. Das Amulett auf seiner Brust blinkte hell auf. »Vor einer Dusche und drei Tassen Kaffee spielt sich bei mir nichts mehr ab, darauf kannst du Gift nehmen.«
    Der Rollkragenpullover-Fan, Exekutiv-Agent des Pentagon und Geheimnisträger Ersten Grades der Nato, der darüber hinaus fast weiterreichende Vollmachten besaß als der Präsident der Vereinigten Staaten, schlug mit der geballten Faust in die Handfläche der Linken. »Hattet ihr wenigstens Erfolg?« fragte er.
    Nicole antwortete an Zamorras Stelle. »Der Ruf muß durchgekommen sein. Jetzt brauchen wir nur noch zu warten.«
    »Darf ich fragen, was hier eigentlich gespielt wird?« erkundigte sich Liz Vanguard leise.
    Zamorra legte die Stirn in Falten.
    »Balder, hast du nachprüfen lassen, wer sie ist? Vielleicht hat man sie uns geschickt, um…«
    »Wann denn?« fragte Odinsson. »Ich hatte noch keine Zeit. Willst du nicht versuchen, sie auszuloten?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wenn sie schwarzes Blut hätte, würde sich das Amulett

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