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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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wieder auf, und dann nahm ich ihn mir vor.
    »Du hast gesehen, dass Kenneth Ernst macht. Für dich gibt es überhaupt nur noch eine Chance. Du musst mit uns Zusammenarbeiten. Wahrscheinlich verlierst du dabei deine schönen Nebeneinkünfte, und hoffentlich musst du dann die Karten so weit aufdecken, dass es uns gelingt, dich endlich für ein paar Jahre hinter Gitter zu bringen, aber du bleibst wenigstens am Leben. Das ist der einzige Vorschlag, den ich dir machen kann.«
    »Ihr müsst die Bewachung verstärken«, stammelte er.
    »Eine Kompanie von Polizisten und G-men kann dich auf die Dauer nicht davor schützen, dass Kenneth dich erwischt«, antwortete ich hart. »Ihm stehen einfach alle Möglichkeiten offen. Wenn er es auf anderen Umwegen nicht schafft, 24 so wird er dir eine Giftschlange im Geschenkkarton schicken.«
    Fences Nerven hatten gelitten. Irgendwie schien ihn diese Vorstellung besonders zu erschrecken, obwohl ich meinen Satz kaum ernst gemeint hatte. Jedenfalls erschienen dicke Schweißperlen auf seiner Stirn.
    »Was soll ich tun?«, wimmerte er.
    »Du einigst dich mit Kenneth. Damit ist zunächst einmal die Gefahr beseitigt, dass er dir das Licht ausbläst. Du wirst also, genau nach seinen Wünschen, deine schmutzigen Einkünfte an ihn weitergeben, und ich glaube nicht, dass er dir einen nennenswerten Anteil daran lässt. Über alle Befehle, die Kenneth dir erteilt, unterrichtest du uns. Ich zweifle nicht daran, dass es uns dann gelingt, ihn bei einer ungesetzlichen Tat zu erwischen.«
    Fence rang die Hände. »Kenneth wird mir nicht mehr glauben, dass ich mit ihm Zusammenarbeiten will. Er weiß jetzt, dass ich mich an euch gewandt habe.«
    »Irrtum, Clark. Für Kenneth ist es ein hartes Stück Arbeit, dich zu erledigen, solange das FBI dich im Auge behält. Wenn er das Risiko vermeiden kann, wird er die Gelegenheit beim Schopf fassen. Verhandle mit ihm! Sage ihm, dass du dafür sorgen wirst, dass die G-men die Bewachung aufgeben. Jeder Bürger der USA kann den Schutz der Polizei verlangen, aber jeder Bürger kann auch die Polizisten nach Hause schicken, wenn er sich nicht mehr bedroht fühlt. Das ist deine Stärke, und auf dieser Basis müsstest du dich mit Kenneth einigen können.«
    Fence hockte vor uns wie das personifizierte Unglück. Er rang ununterbrochen die Hände und wackelte mit dem Kopf.
    »Das geht nicht gut«, jammerte er, »Das geht nicht gut.«
    »Okay«, schloss ich das Gespräch. »Überlege es dir. Ich denke, eine Galgenfrist von zwei oder drei Tagen wird Kenneth dir notgedrungen lassen müssen. Früher bekommt er keine neue Garde zusammen, und dass er die Arbeit selbst tut, halte ich für ausgeschlossen.«
    Fence riss erschrocken die Augen auf. »Lasst ihr mich ohne Schutz?«
    »Nein«, beruhigte ich ihn. »Wir werden auf deine kostbare Haut achten.«
    Ich rief die Überwachungsabteilung an.
    »Ich möchte die Überwachung für Clark Fence erneuern lassen«, sagte ich.
    »Na, hör mal«, antwortete der Kollege vom Dienst. »Die Überwachung läuft doch noch. Zwei unserer Leute stehen nach wie vor vor seiner Wohnung auf dem Broadway.«
    Ich lachte. »Und er selbst sitzt hier in meinem Büro. Okay, ich werde ihn selbst in seine Wohnung bringen, damit eure Leute nicht nur das leere Gehäuse bewachen.«
    Manchmal verknäult sich eben auch bei uns die Bürokratie.
    ***
    Ich nahm den Jaguar, um Fence in seine Wohnung zu bringen. Das war der Grund, aus dem Phil nicht mitfuhr. Der Jaguar ist ein Zweisitzer, und Phil hatte keine Lust, sich auf den Notsitz zu quetschen.
    »Ich warte«, sagte er. »Du bist ja in ein paar Minuten wieder zurück.«
    Auch in New York und auch auf dem Broadway gibt es eine Stunde, in der die Stadt und die Straße schlafen. Sie liegt so um vier Uhr morgens herum, und das war ungefähr die Zeit, zu der wir abfuhren. Mit Fence auf dem Beifahrersitz rollte ich den Broadway hinauf, vorbei an den teilweise erloschenen Lichtreklamen, den herausgestellten Mülleimern und den ersten Zeitungspaketen.
    Als ich den Jaguar vor der Kneipe stoppte, stand ein Mann in der Tür, der sich außerordentlich langweilte. Es war der FBI-Agent Harper.
    Er riss die Augen weit auf, als Fence sich aus dem Wagen wälzte.
    »Himmel, das ist doch der dicke Bursche, den wir bewachen sollen. Ich denke, er schläft friedlich in seiner Wohnung im Bett.«
    »Kleine Panne der Einsatzleitung! Sie haben euch nicht gesagt, dass wir ihn vorübergehend einkassiert haben.«
    »Bleiben die Beamten die ganze

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