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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Nacht hier?«, fragte Fence.
    »Selbstverständlich.«
    »Ich fühle mich nicht sicher, wenn ich allein in meiner Wohnung bin.«
    »Na schön, er kann mit rauf kommen. Hast du einen Platz, wo er sich hinlegen kann?«
    Fence nickte.
    »Augenblick noch«, sagte Harper. »Ich will Rogan Bescheid sagen. Er steht mit dem Wagen zweihundert Yards weiter.«
    »In Ordnung. Wir gehen schon hinauf. Die Tür lassen wir offen.«
    Während Harper den Broadway hinaufging, schloss Fence die Tür auf. Das Haus war ein alter Bau. Es gab keinen Fahrstuhl, sondern nur eine schlecht beleuchtete Treppe.
    Fence schnaufte vor mir her zur zweiten Etage hoch. Die Eingänge zu den Wohnungen lagen jeweils in einem langen, mäßig breiten Flur, in dem zwei Leute knapp nebeneinander gehen konnten.
    Clark Fence ging in den Flur der zweiten Etage hinein. Ich folgte ihm, und wir erreichten die Tür seiner Wohnung.
    Er griff in die Tasche, um den Schlüssel herauszunehmen.
    In diesem Augenblick knallte ein Schuss. Es war ein Pistolenschuss, aber in dem Gang dröhnte er, als wäre er aus einer Kanone abgefeuert worden.
    Fence schrie auf, ließ die Schlüssel fallen und griff an seine Schulter.
    Ich handelte instinktiv, warf mich gegen den dicken Mann und drückte ihn in die Türnische hinein. Zum Glück lagen die Türen einen halben Yard in der Mauer.
    Der zweite Schuss peitschte. Die Kugel fetzte ein wenig Mörtel aus der Mauerecke.
    Ich presste mich flach gegen das Türblatt und drückte Fence ebenfalls mit ausgestrecktem Arm dagegen.
    »Ich bin getroffen«, murmelte er völlig haltlos. »Sie haben mich erwischt.«
    »Wo? Los, zeige es mir!«
    »Hier!«, stöhnte er. Seine rechte Hand lag auf seiner linken Schulter.
    Ich schob seine Hand weg und tastete die Stelle ab.
    »Au!«, schrie er auf, als ich die Wunde traf, aber die Wunde saß zu hoch, um gefährlich zu sein. Im schlimmsten Fall konnte ein Schulterknochen zersplittert sein.
    »Reiß dich zusammen!«, pfiff ich ihn an. »Kann der Bursche entkommen? Gibt eseine Feuerleiter?«
    »Nein«, wimmerte er, »aber ein zweites Treppenhaus. Es führt zum Hofeingang.«
    »Bleib hier stehen und rühre dich nicht«, zischte ich.
    Ich ließ ihn probeweise los. Er wackelte zwar, aber er blieb stehen, und ich machte mich auf die Socken, um den heimtückischen Schützen möglichst noch zu erwischen.
    Ich war ganz sicher, dass der Mann sich längst aus dem Staub gemacht hatte, aber ich wurde eines Besseren belehrt, als ich die ersten drei großen Sätze den Gang entlang getan hatte. Es knallte. Die Kugel pfiff so knapp über meinen Schädel hinweg, dass sie mir gewissermaßen einen Scheitel zog. Ich verwandelte den vierten Satz in einen verzweifelten Hechtsprung und schlitterte auf dem Bauch in die Türnische der nächsten Wohnung, allerdings auf der linken Seite des Ganges. Wieder versuchte der Schütze eine Kugel anzubringen. Er hatte keinen Erfolg. Die Kugel verwandelte sich in einen Querschläger und sirrte mit dem hässlichen Geräusch einer wütenden Wespe durch den Gang.
    Ich fischte die Smith & Wesson aus dem Halfter. Vorsichtig schob ich die Nase aus der Deckung.
    ***
    Das Ende des Ganges konnte ich nicht erkennen. Dort brannte kein Licht. Vielleicht hatte der Mörder vorher die Glühbirnen herausgedreht. Er konnte in jedem Augenblick verschwinden, ohne dass ich es merkte, aber er konnte auch warten ufid jeden, der in die Dunkelheit des Ganges hineinrannte, so kaltblütig abknallen wie ein Jäger auf dem Anstand ein Wildschwein, das sich in den Kopf gesetzt hat, genau auf ihn zuzugaloppieren.
    Hinter den Türen der Wohnungen wurde es lebendig. Ich hörte aufgeregte Stimmen. Licht fiel durch die Ritzen und Schlüssellöcher.
    »Hier ist das FBI!«, rief ich. »Bleiben Sie alle in Ihren Wohnungen. Alarmieren Sie telefonisch die Polizei!«
    Ich hörte, dass jemand in Riesensprüngen die Treppe heraufkam. Es musste Harper sein.
    »Vorsicht, Harper!«, schrie ich, aber es war schon zu spät. Harpers Gestalt erschien im Schattenriss am beleuchteten Ende des Ganges.
    In der Dunkelheit blitzte es auf. Die Kugel stoppte den G-man, als habe ihn eine riesige Faust angehalten. Dann hörte ich ein Poltern, und Harper verschwand.
    Ich fuhr herum und feuerte eine ganze Serie von Schüssen in die Dunkelheit hinein. Es geschah blindlings, und nach fünf Kugeln begriff ich, dass es sinnlos war.
    »Harper?«, schrie ich. »Harper?«
    Er antwortete, und ich atmete erleichtert auf.
    »Er hat mich erwischt, aber es ist,

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