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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Hoogan zu ermorden hätten.«
    Er sagte diese Ungeheuerlichkeit so selbstverständlich dahin, als teilte er einem neu eingestellten Diener mit, dass er jeden Morgen zwei Eier zum Frühstück wünsche.
    Ich gab den Versuch auf, mit Carel Kenneth zu reden. Brüsk schob ich den Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich sagte Ihnen, Kenneth, dass ich Sie auf den elektrischen Stuhl bringen werde«, entgegnete ich. »Es bleibt dabei.«
    Er steckte das Geldbündel ein.
    »Wollen Sie mich nicht festnehmen?«, fragte er. »Immerhin habe ich einen Bestechungsversuch unternommen und Ihnen einen Mord vorgeschlagen.«
    Ich antwortete ihm nicht mehr. Er wusste so gut wie ich, dass es sinnlos war, ihn festzunehmen. Niemand kann wegen ein paar Sätzen verhaftet werden, die er vor Gericht ableugnen oder im schlimmsten Fall als dummes Gerede hinstellen kann.
    Ich verließ den Drugstore. Den Kaffee hatte ich nicht angerührt. In meinem Büro begann ich zu überlegen, was Kenneth mit seinem Angebot bezweckte. War es einfach Eitelkeit? Wollte er mir zeigen, was alles ein Kenneth sich erlauben konnte, eine Handlung, die jener Neigung zum Größenwahnsinn entsprang, die schon sein Bruder Gregor an den Tag gelegt hatte? Oder hatte er ernsthaft geglaubt, er könne mich dazu benutzen, ihm Cool Hoogan in die Hand zu spielen oder den Bowery-König gar selbst zu erschießen?
    Es war klar, dass es ihm nicht leicht fallen würde, einen Mann wie Cool Hoogan, nachdem der erste Angriff fehlgeschlagen war, zu fassen. Hoogan war selbstvorsichtig wie ein Fuchs, und außerdem passte noch ein Aufgebot von FBI-Beamten auf ihn auf.
    Von der City Police wurde mir die Liste der Leute geschickt, die an der großen Schlacht beteiligt waren und nicht ständig in der Bowery hausten. Alles in allem waren es nur acht Männer, ein Beweis mehr dafür, wie glänzend die Sache organisiert worden war.
    Ich fuhr zum Polizeigefängnis und ließ mir die Knaben vorführen. Sechs von den acht Gefassten waren Halbwüchsige, Burschen zwischen sechzehn und achtzehn Jahren. Sie kamen aus der Bronx und aus Brooklyn, auch zwei Harlem-Neger befanden sich darunter. Alle hatten sie die gleiche Antwort bereit.
    »Wir sind dazwischengeraten! Wir haben nur einen Bummel durch die Bowery gemacht. Dann ging es plötzlich los, und wir standen in dem Rummel. Wir haben keine Hand gegen einen Cop erhoben, aber die Polizisten benahmen sich wie wild.«
    Kein Wort mehr war aus ihnen herauszubekommen. Dennoch stellten wir über die Reviere fest, dass sie zu kleinen Gangs in ihren Stadtteilen gehörten.
    ***
    Eine Woche, zehn Tage, vierzehn Tage vergingen, ohne dass sich etwas Besonderes ereignet hätte. Die Leute, die in der Riesenstadt ihrer Arbeit nachgingen, merkten nichts von der knisternden Spannung in der Luft. Sie ging das nichts an, was sich unter der Oberfläche von Geschäftigkeit, Vergnügen und normalem Leben abspielte. Sie würden von dem Unterweltkampf erst etwas merken, wenn es Carel Kenneth wirklich gelang, der alleinige Gangsterchef von New York zu werden.
    Wir behielten sie alle im Auge. Keinen Schritt konnte Kenneth tun, ohne von FBI-Beamten überwacht zu werden. Täglich flatterten die Meldungen auf meinen Schreibtisch. Ich wusste, wo er hingegangen war, wo er gegessen, mit wem er gesprochen hatte. Und nichts erschreckte mich mehr als die Tatsache, dass Carel Kenneth nicht den geringsten Versuch machte, auch nur einmal seine Bewacher abzuschütteln.
    Cool Hoogan hingegen beschwerte sich heftig darüber, dass immer noch Polizisten Tag und Nacht vor seinem Haus standen.
    »Ich will Ihre Leute nicht mehr sehen«, brüllte er mich per Telefon an.
    »Ganz einfach, Cool«, antwortete ich. »Blicken Sie nicht mehr aus dem Fenster.«
    »Ich stolpere über die Kerle, wenn ich ausgehe.«
    Er fauchte vor Wut wie eine Katze.
    »Aber Sie gehen doch nicht aus, Hoogan. In den Tagen seit dem Brand Ihrer Bude haben Sie Ihre Wohnung nicht einmal zum Mittagessen verlassen. Sie lassen sich alles in Ihre Wohnung schicken und benehmen sich, als säßen Sie in einer belagerten Festung.«
    »Ich verlange, dass die Bewachung zurückgezogen wird.«
    »Das kommt nicht infrage. Wir wünschen keinen Ärger mit Ihrer Leiche.«
    Schnaufend vor Wut legte er auf, aber am Nachmittag und am nächsten Tag rief er wieder an. Er bat, drohte, beschwor, und der Tenor seiner Rederei war: »Schluss mit der Bewachung.«
    Er musste einen bestimmten Grund haben. Cool Hoogan plante irgendetwas, bei dem ihm die Polizisten vor

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