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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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paar blubbernde Geräusche von sich und starb. Das Auto stand wieder. Red-Gun verschwand hinter dem Armaturenbrett, die uns abgewandte Tür des Wagens flog auf. Das Glas ihres Fensters prasselte auf die Straße. Ich sah ein wenig von dem Körper des Chicagoer Gangsters hinter der Motorhaube auftauchen und schoss gezielt. Das Blech dröhnte. Gunney duckte sich tiefer.
    Was sich an Passanten in der 15. Straße herumgetrieben hatte, war in Hausflure geflüchtet. Ich stand in der Türnische, dem Wagen von Gunney genau gegenüber, und es war eine schlechte Deckung, wenn ich nicht die Tür selbst zwischen seine Pistole und mich brachte. Leider war die Tür ins Schloss gefallen. Wenn nicht jemand auf den Gedanken kam, den elektrischen Öffner zu betätigen, konnte Gunney mich erwischen. Mit der flachen Hand drückte ich gegen sämtliche Klingelknöpfe. Niemand von den Leuten im Haus kam auf den Gedanken, den Öffner zu betätigen.
    Gunneys Hand und seine Nase zuckten hinter der Motorhaube hoch, aber Phil, der in einer anderen Toreinfahrt stand, war schneller. Seine Kugel fetzte über die Haube und riss einen langen Streifen aus dem Lack. Red-Gun feuerte zwar, duckte sich aber gleichzeitig. Seine Kugel traf nicht einmal die Nische, in der ich stand.
    »Nimm die Pfoten hoch!«, brüllte ich.
    Er tauchte noch einmal über der Motorhaube auf. Wieder bellte Phils Waffe auf. Gunney nahm den Kopf zurück, ohne geschossen zu haben.
    Ich trat einen Schritt aus der Türnische, die ja ohnedies keine rechte Deckung bot, heraus. So konnte ich die Straße übersehen. Auf der anderen Seite, nur zwanzig Yards von dem Wagen, hinter dem Gunney lauerte, entfernt, drückte sich eine Frau mit verzerrtem Gesicht in einen Hauseingang. Sie trug ein Mädchen von zwei oder drei Jahren auf den Armen. Das Kind weinte laut. Sein Weinen war das einzige Geräusch in diesem Augenblick.
    Gunneys Hand und seine Nasenspitze erschienen vor dem Kühler. Hier war er aus Phils Schussfeld, und ich stand praktisch frei vor ihm.
    Ich schoss vor ihm. Die Kugel schrammte am Kühler entlang, aber auch Gunney schoss. Ich hörte das Pfeifen seiner Kugel. Mit einem trockenen Geräusch schlug sie hinter mir in das Holz der Tür. Ich feuerte noch einmal. Jetzt etwas tiefer. Red-Guns Hand und seine Nasenspitze zuckten zurück.
    Kurzerhand warf ich mich flach auf die Straße. Hinter den Reifen sah ich die Schuhe und ein Stück von Gunneys Hosenbeinen.
    Ich zielte sorgfältig, trotzdem berührte die erste Kugel den Asphalt der Straße und zischte als Querschläger durch die Gegend. Die zweite schlug unmittelbar vor Gunneys Fußspitzen ein.
    Er verlor die Nerven und brach aus. Er schoss hinter dem Wagen hervor, das verzerrte Gesicht uns zugewandt, die Pistole hochgerissen.
    Er feuerte blindlings in die Gegend. Dann warf er sich herum und rannte. Er rannte auf den Hauseingang zu, in dem die Frau mit dem Kind stand.
    Ich warf mich auf den Rücken und zielte im Liegen. Noch zehn, fünf Yards trennten ihn von der Frau und dem Kind. Ich habe mehr als einmal erlebt, dass Gangster eine Frau oder gar ein Kind als Schutzschild benutzten. Gunney durfte den Hauseingang nicht erreichen.
    Ich berührte den Abzug. Praktisch gleichzeitig bellte Phils Smith & Wesson.
    Gunneys Laut ging in ein Stolpern über, das ihn bis vor den Hauseingang trug. Er drehte sich halb um seine Achse, verlor die Übersicht und stand so, dass er sein Gesicht und die Waffe in seiner Hand auf die Frau gerichtet hatte.
    Die Frau schrie gellend auf. Ich zog durch, und jetzt hatte ich genau gezielt.
    Wie ein gefällter Baum fiel er nach vorn. Sein Schädel schlug vor den Füßen der Frau auf die unterste Stufe des Eingangs.
    Phil spurtete über die Straße. Er rannte dorthin, wo Gunney lag. Ich sprang auf die Füße. Genug, wenn einer sich um den Erschossenen kümmerte. Ich rannte auf die Tür zu Hoogans Haus zu.
    Sie war ins Schloss gefallen. Wir hatten sie in jener Nacht schon einmal gesprengt, aber Hoogan musste sie repariert haben lassen. Ich probierte meine Kräfte an dem Schloss. Drei, vier wuchtige Fußtritte, aber diesmal gab das Schloss nicht nach.
    Ich suchte mir ein Brett der Füllung aus. Endlich brach es. Ich griff durch, zog das Zugschloss zurück und rannte die Treppe hinauf.
    Die Wohnungstür in der zweiten Etage stand offen.
    »Hoogan!«, schrie ich.
    Er saß im Wohnzimmer in einem der komischen Plüschsessel. Er saß aufrecht, die Augen weit aufgerissen. In dem Hosenbund steckte die Pistole, und unter

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