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0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Karten nur nicht aufdecken wollen. [3]
    »Und was plant Merlin?« fragte Nicole.
    Ansu Tanaar machte eine abweisende Handbewegung. Ihr Glitzeranzug schien mehr zu sein, als er aussah. Er reflektierte das durch das Fenster kommende Sonnenlicht und schien in gleißendes Feuer getaucht zu sein.
    »Du kennst Lemuria«, sagte sie.
    Nicole und Bill nickten gleichzeitig.
    »Du weißt, daß die Lemurer vor Äonen mit ihrer Magie das Weltall beherrschten und fremde Planeten besiedelten«, fuhr Ansu Tanaar fort. »Bis jene Dämonenrasse kam, mit der unsere frevelnden Schamanen einen Pakt eingingen, der letztendlich dazu führte, daß Lemuria in den Fluten versank und das interstellare Reich verging.«
    Wieder nickte Nicole, diesmal allein. Golaux lauschte verständnislos. Er begann zu fürchten, in einen Club von Science-fiction-Freaks geraten zu sein und glaubte nicht mehr daran, daß es von dieser Seite Hilfe für Marie Delaque gab.
    »Auf einer der Welten ist das Böse erwacht. Seit Äonen tot, lauert etwas auf das Leben und greift nach der Ursprungswelt. Zamorra soll es verhindern. Durch ein Weltentor soll er jenen Planeten erreichen und das Böse besiegen.«
    »Was ist dieses Böse?« fragte Nicole.
    »Merlin weiß es selbst nicht«, erwiderte die Lemurerin. »Ich sollte den Meister des Übersinnlichen begleiten, weil ich dort, an Ort und Stelle, vielleicht mit meinem Wissen helfen könnte.«
    Nicoles Zunge glitt blitzschnell über die spröde gewordenen Lippen.
    »Ich glaube«, sagte sie gedehnt, »das Böse von jener fernen Welt ist Merlin und dir zuvorgekommen. Es hat den einzigen Gegner, den es gibt, aus der Welt entfernt.«
    ***
    Je weiter sie in die Stadt vordrangen, desto trostloser erschien sie den Menschen. Sie war auf eine furchtbare Weise leer. In Geisterstädten, wie es sie auch auf der Erde gab, beispielsweise jenen verlassenen Goldgräberstädten im »Wilden Westen«, gab es wenigstens noch wucherndes Unkraut und hin und wieder Ratten oder ähnliche Tiere, die sich in den verlassenen Bauten einquartiert hatten. Aber hier gab es das alles nicht. Nicht einmal Fäulnis- und Modergeruch war wahrzunehmen. Die Stadt war so tot, wie es toter nicht mehr ging, war steriler als das Forschungslabor einer Universitätsklinik oder die Brennkammer eines Atomkraftwerks. Kein Vogel am Himmel, kein Insekt im Sand, keine Spinne in den leeren, unverglasten Fensterhöhlen. Nur sandige, breite Straßen und schmale Seitengassen. Und vom Himmel die brennende Sonne…
    Zamorra glich seinen Schritt den beiden Mädchen an. »Versucht, irgendwelche Gedanken festzustellen«, bat er sie.
    Unwillkürlich glitt Uschis Hand zu der Blume in ihrem langen blonden Haar. Zamorra fühlte den dolchartigen Blick, den ihm Marie Delaque zuwarf, weil er mit den beiden sündigen Weibspersonen sprach. »Wir werden es versuchen«, sagte das hübsche Mädchen.
    Die Gruppe war stehengeblieben. Rolf Kaiser starrte Zamorra finster an und senkte den Blick, als der Professor es bemerkte. Zamorra begann, sich seine Gedanken zu machen. Rolf war übergangslos mit dem Phänomen der Magie konfrontiert worden, und offensichtlich hatte er den beiden Mädchen positive Gefühle entgegengebracht. Daß Zamorra auf Anhieb so vertraut mit ihnen war, stieß ihm auf, zumal Zamorra ebenfalls nicht unbewandert in Sachen Magie war. Offensichtlich unterlag Rolf einem Fehlschluß und brachte die Zwillinge mit Zamorra in eine intimere Gedankenverbindung, als diesem lieb sein konnte. Eifersucht!
    Dazu kam, daß Zamorra die Führungsrolle für sich beansprucht hatte. Dadurch wurde Rolf zur direkten Opposition, zum Gegner nicht nur im privaten, sondern auch im öffentlichen Bereich. Ihre Gegnerschaft war nicht zu trennen.
    Ich werde ein Auge auf ihn halten müssen, überlegte der Parapsychologe.
    Die Zwillinge waren in Halbtrance versunken. Gemeinsam forschten sie nach anderen Gedanken. Zamorra hätte es auch selbst versuchen können, aber er war sich nicht sicher, ob er mit seinen schwachen Parakräften etwas hätte feststellen können. Denn sein Amulett, das seine Kräfte bis ins Unfaßbare zu verstärken in der Lage war, lag wohlverwahrt im Safe im Château Montagne!
    Wenn die beiden neunzehnjährigen Mädchen dagegen sich zusammenschlossen, waren sie auf dem Para-Sektor unglaublich stark. Deshalb hatte Zamorra es für besser erachtet, nicht selbst zu tasten, sondern diese Aufgabe den Zwillingen zu überlassen.
    Das Amulett!
    Es brachte ihn auf andere Überlegungen.
    Wenn er sich

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