Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0178 - Stadt der toten Seelen

0178 - Stadt der toten Seelen

Titel: 0178 - Stadt der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
im Schloß aufhielt, trug er es nicht, weil um das Château eine magische Sphäre lag, eine Schutzzone, die den Mächten des Bösen den Zugang verwehrte.
    Und dennoch hatte das sich spontan bildende Weltentor ihn erwischt!
    Etwas stimmte nicht. Offenbar war der Schutz, der um Château Montagne lag, doch nicht so optimal…
    Sein Blick ging in die Runde. Vor ihnen öffnete sich die Straße auf einen größeren Platz. Und dort war der Sand scheinbar nicht mehr ganz so unberührt.
    Waren es nicht Striche im Sand?
    Eine Zeichnung?
    Der Meister des Übersinnlichen wollte sich in Bewegung setzen, als Monicas Stimme ihn erstarren ließ.
    »Da ist etwas«, hauchte sie.
    ***
    Zamorra fuhr herum. »Was?« stieß er hervor. »Was ist da?«
    Doch weder Monica noch ihre Schwester antworteten. Stocksteif standen sie da wie Statuen aus dem alten Griechenland. Zamorra trat auf sie zu. Seine Hand berührte sie.
    Hart wie Stein waren die Körper!
    Ihre Augen waren wie aus Glas. Der Lidreflex blieb aus. Zamorra atmete tief durch. Etwas stimmte nicht. Gefahr war im Verzug und griff nach den Telepathinnen.
    Plötzlich überlief ein heftiges Zittern ihre schlanken Körper. Seltsame Laute drangen aus ihren halb geöffneten Lippen.
    Zamorra glaubte den Schatten zu fühlen, der über sie sank.
    Er mußte eingreifen! Und er griff ein. Seine Fingerspitzen berührten die Schläfen der beiden Mädchen. Zamorra führte etwas Ähnliches wie einen Kurzschluß herbei.
    Augenblicklich wich die Starre von den Zwillingen. Überrascht sahen sie Zamorra an.
    »He, was war los?« fragte das Mädchen mit der Blüte im Haar. »Wir waren plötzlich weg!«
    Zamorra sah sie an, sah ihren warmen, nackten Körper und dachte an seine Nicole. Was mochte sie in diesem Augenblick tun? Gab es eine Möglichkeit, von ihrer Seite aus ein Weitentor zu schaffen und die Entführten zurückzuholen? Wenn es diese Möglichkeit gab, würde Nicole sie ergreifen, dessen war Zamorra sich sicher.
    »Richtig«, sagte er. »Ihr wart plötzlich weg. Direkt davor hattet ihr aber Kontakt zu irgend etwas. Was war es?«
    Uschi sah Monica an.
    »Etwas Böses«, sagte Monica. »Wir fühlten, daß es lebensfeindlich ist. Und wir sahen einen Turm.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Einen Turm hier in der Stadt. Das ist alles.«
    Boris Goranin wog die Flinte in beiden Händen. »Wo soll denn hier ein Turm stehen?« fragte er. »Ich glaube…«
    »Da!« sagte Marie Delaque in diesem Augenblick. Ihre Stimme klang merkwürdig ruhig.
    Zamorra fuhr herum. Er sah in die Richtung, die der ausgestreckte Arm der Bäuerin wies.
    Er wunderte sich, warum ihnen das Bauwerk bisher noch nicht aufgefallen war. Aber vielleicht lag es daran, daß sich ihrer aller Aufmerksamkeit nicht auf die Dächer, sondern auf die Seitengassen und Hauseingänge konzentriert hatte. Denn wer konnte sagen, ob nicht trotz der sterilen Öde etwas in den verlassenen Häusern lauerte, das gefährlich war?
    Es mochten vielleicht zwei Kilometer sein, ein Zeichen, daß die tote Stadt wohl doch größer war, als Zamorra bisher angenommen hatte. Denn es war sicher, daß dieses Gebilde im Zentrum der Stadt stand.
    Ein riesiger Turm, an dessen Spitze etwas seltsam im Sonnenlicht funkelte!
    ***
    »Wie hoch mag er sein?« brummte Rolf nachdenklich. »Fünfzig Meter?«
    »Weniger«, brummte Boris. »Die Entfernung täuscht. Die Häuser sind alle höchstens zwei Etagen hoch. Demzufolge kann der Turm keine fünfzig Meter aufragen.«
    »Was ist das, was da oben blitzt?« fragte Marie Delaque aufgeregt. »Professor, nun sagen Sie doch auch etwas!«
    »Grumpf!« sagte Zamorra trocken.
    »Bitte?« hakte die Bäuerin nach.
    »Ich sollte doch etwas sagen«, erwiderte er trocken. »Nun, und ich habe ›Grumpf‹ gesagt.«
    »Und was heißt das?« forschte die Bäuerin wißbegierig. »Ist das ein Zauberspruch?«
    Wie auf Verabredung begannen Monica und Uschi gleichzeitig zu kichern.
    Madame Delaque fuhr herum. »Ihr jungen Gänse habt es gerade nötig, eine alte Frau zu verspotten! Schämen solltet ihr euch, so herumzulaufen, so unmoralisch…«
    Uschi lächelte spitzbübisch. »Was denn, ich bin doch gar nicht so nackt. Ich trage doch immerhin eine Blume im Haar…«
    »Ach, laßt mich doch in Ruhe!« keifte Marie. »Professor, ich verstehe nicht, daß Sie so etwas zulassen!«
    »Ich habe andere Sorgen, Madame«, sagte Zamorra betont schroff. »Ich…«
    »Ich weiß«, fuhr sie ihn an. »Sie sind ein Mann! Und Männer denken alle nur

Weitere Kostenlose Bücher