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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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der Brieftasche und hielt es ihm vor die Nase.
    »Wie heißt dieser Mann?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Haben Sie ihn schon mal gesehen?«
    »No.«
    Ich holte tief Luft. In meinen Fingerspitzen juckte es ganz ungemein. Aber wir waren G-men. Keine Gangster.
    »Dieser Mann war vor ein paar Stunden hier!«, sagte ich gedehnt.
    »Kann sein. Ich kann mich nicht erinnern. Zu mir kommen täglich allerhand Leute. Ich habe nämlich ein öffentliches Lokal.«
    »Haben alle Ihre Gäste die Angewohnheit zu schießen?«, fauchte ich ihn an.
    Er stutzte einen Augenblick, dann grinste er frech.
    »Ach, Sie meinen den Kerl, der heute früh eine Kugel drüben in den Bilderrahmen gejagt hat? Der war zum ersten Mal hier.«
    Ganz ruhig bleiben, dachte ich. Bis zwanzig zählen. Es war doch verdammt schade, wenn du deine Laufbahn beim FBI nur deshalb aufs Spiel setzen würdest, weil du dir an dieser Kröte die Finger dreckig gemacht hast.
    »Wir haben eine Aussage vorliegen von einem Ihrer Stammgäste, der meinte, dass dieser Mann hier schon oft gewesen sei!«
    »So? Dann ist es mir nicht aufgefallen. Ich kann mir doch nicht jedes Gesicht merken!«
    Ich gab Phil einen Wink. Er ließ ihn los. Es hatte keinen Zweck. Man kann einem Mann nicht gerichtskräftig beweisen, dass er ein besseres Gedächtnis haben muss, als er vorgibt.
    »Jackie«, sagte ich sehr freundlich, »ich danke dir für deine Hilfe. Das FBI wird sich zu gegebener Zeit revanchieren, darauf kannst du dich verlassen!«
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften und bellte: »Soll das eine Drohung sein?«
    Phil und ich marschierten zur Tür. Auf der Schwelle drehte ich mich noch einmal um. Ganz freundlich erklärte ich: »Im Gegenteil, Jackie! Ein Versprechen!«
    Sein verdattertes Gesicht wurde von der Tür verdeckt, die hinter uns zuklappte. Ich kletterte in den Jaguar, nachdem ich vorher etwas in meinem Notizbuch nachgesehen hatte. Phil fragte: »Suchst du was Besonderes?«
    Ich startete.
    »Nur die Adresse vom nächsten Revier.«
    »Warum? Meinst du, die wissen vielleicht was von Gigolo?«
    »Wir können es immerhin versuchen. Aber in der Hauptsache will ich erfahren, ob sie irgendetwas über dieses Musterexemplar eines Gastwirtes wissen. Ich weiß, dass auch wir beide diesen Patron nicht mehr zu einem loyalen Staatsbürger machen können. Aber er soll sich auch nicht in dem Glauben wiegen dürfen, dass er mit so einem Benehmen durchkommen kann. Wenn Mantelli heute oder morgen den nächsten Menschen umlegt, weil der Wirt uns nicht hilft, ihn zu finden, dann hat er sich indirekt mitschuldig an diesem Mord gemacht. Es gibt ein altes Wort, das vielleicht nicht immer, aber wenigstens in diesem Falle seine Gültigkeit hat: Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Ich werde Jack beibringen, dass er es nicht ungestraft unterlassen kann.«
    Ich hätte diesem widerlichen Kerl tatsächlich jede Kleinigkeit gern angehängt, die wir nur eben hätten ausgraben können. Aber leider erwies sich unsere Nachfrage beim nächsten Revier als ergebnislos. Man kannte Jack natürlich, man wusste, dass er wegen Hehlerei ein paar Mal vorbestraft war, aber im Augenblick lag nicht das Geringste gegen ihn vor.
    »Es ist wie verhext!«, schimpfte ich, als wir wieder in den Jaguar stiegen. »Alles, was mit diesem Mantelli auch nur um sechs Ecken zusammenhängt, das ist unantastbar! Ganz eigenartig! Man rennt mit seinem Kopf gegen Gummiwände, die einfach zurückweichen. Ich bin mit meinem Latein am Ende.«
    ***
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Liste der Personen zur Hand zu nehmen, die wir nach den Gerichtsakten angefertigt hatten. Jeder Name, der einmal im Zusammenhang mit Mantelli erwähnt worden war, wurde nun von uns unter die Lupe genommen. Die meisten Leute davon wohnten oben in der Bronx, in unmittelbarer Nähe oder direkt in der Summit Avenue, wo Gigolo ja vor seiner letzten Verurteilung gewohnt hatte. Ein Teil der Leute waren biedere Menschen, die nie etwas mit Gangster zu tun gehabt hatten, es sei denn, dass sie zufällig neben ihm gewohnt hatten.
    Andere dagegen gehörten zu jener Bande, die damals gestellt und verurteilt worden war. Vier von ihnen saßen noch hinter Gittern. Drei waren entlassen und blieben unauffindbar. Weitere neun fanden wir mit großen Mühen in den nächsten vierzehn Tagen, aber keiner von ihnen wollte Gigolo in den letzten Monaten seit seiner Entlassung gesehen haben. Wir konnten ihnen das Gegenteil nicht beweisen und gaben uns geschlagen.
    Es schien, als würden

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