0179 - Notlandung auf Beauly II
SARTAGO, als die letzte Schlacht mit den Blues ausgetragen wurde. Das genügte mir zu einer Meinungsbildung, Sir. Das Schiff, das allein mit einem terranischen Imperiumsraumer fertig wird, muß erst noch gebaut werden."
Rhodan zwang sich zu einem Lächeln. Mit fiebrigglänzenden Augen überprüfte er die Bildschirme, auf denen Beauly II immer größer wurde. Ein kleiner Mond wurde erkennbar. Er war ein toter Himmelskörper.
Kasom hätte seine Wette gewonnen. Der Zielanflug war so genau, daß Atlan die Stirn runzelte. Weshalb er es tat, konnte Kasom nicht ergründen. Er hoffte jedoch, der Lordadmiral würde die angekündigte Unterhaltung wegen des Manövers vergessen.
Wieder begann das Triebwerk der MAJORI zu arbeiten.
Flammende Impulsströme schossen entgegen der Fahrtrichtung in die Leere des Raumes. Als Kasom zur Kreisbahn einschwenkte, wanderte die rote Riesensonne auf die Bildschirme ein. Die Automatik schaltete die Filter vor die Aufnahme.
Immer noch mit hohen Werten bremsend, raste das Spezialschiff der USO auf den grünblauen Planeten zu.
Ausschnittsvergrößerungen seiner dampfenden Oberfläche wurden von der Automatik eingeblendet.
„Ein ungemütlicher Bursche", meinte Atlan. „Welten dieser Art liebe ich nicht. Man ist auf ihnen nie vor Überraschungen sicher.
Wann hast du dich zum letztenmal einer Kombinationsimpfung unterzogen, Perry?" Der Großadministrator winkte ab.
„Ich habe nicht die Absicht, zu landen. Kasom, bemerken Sie etwas vom ...!" Die Alarmanlage begann zu läuten. Masse und Energietaster sprachen gleichzeitig an. Die Leuchtanzeigen schimmerten in einem Warnenden Rot. Walzenskalen klickten. Der Datenver-arbeiter summte.
Die Energieortung war außerordentlich heftig. Die Materietaster zeigten eine ungeheure Metallmasse an.
„Die CREST!" behauptete Atlan, obwohl das Schiff„von der optischen Bilderfassung nicht eingefangen wurde. „Was, zum Donnerwetter, hat Oberst Kors Dantur bewogen, auf dieser Dschungelwelt zu landen? Er dürfte kaum abgestürzt sein, oder?"
Rhodan vergrub die Hände in den äußeren Beintaschen seines Raumanzuges. Die Alarmsignale wurden noch hektischer. Außer dem einen Objekt, das die Ortung auf der Oberfläche des zweiten Planeten ausfindig gemacht hatte, war jedoch kein zweiter Fremdkörper zu entdecken.
„Seltsam!' sagte Rhodan vor sich hin. „Äußerst seltsam! Kasom, peilen Sie die Energiequelle ein und stoßen Sie in die oberen Schichten der Lufthülle vor. Ich möchte ein gutes Bild haben."
Eine Viertelstunde später erschien der gigantische Kugelkörper des Super-schlachtschiffes auf den Schirmen. Zu dieser Zeit schwebte die MAJORI hunderttausend Kilometer über einer weiten Savanne, auf der die CREST gelandet war.
Die Zelle schien unbeschädigt zu sein. Die nachstrahlenden Energieerzeuger bewiesen, daß sie erst vor etwa drei Stunden abgestellt worden waren. Zwei Energiestationen liefen noch. Es war selbstverständlich. Die zahllosen Hilfs-aggregate des Riesen benötigten auch dann Arbeitsstrom, wenn das Schiff sich völlig passiv verhielt.
Ein Telekomanruf blieb unbeantwortet. Der zweite und dritte ebenfalls. Die Besatzung des terranischen Flottenflaggschiffes meldete sich nicht.
„Die sind wohl von allen guten Geistern verlassen!" grollte Melbar Kasom. „Es kann mir doch niemand erzählen, die CREST wäre angegriffen worden. Wollen wir uns die Sache nicht aus der Nähe ansehen, Sir?"
Rhodan nickte zögernd. Argwöhnisch überprüfte er die Kontrollen.
„Aber erst dann, wenn ich die Bordwaffen feuerbereit habe. Du gestattest?"
Atlan tippte dem Terraner auf die Schulter. Perry preßte sich gegen die Rücklehne des Pilotensitzes, und der Arkonide ließ sich hinter der Zielautomatik nieder.
Hinter dem Zentral-schott begann der Geschützreaktor zu rumoren. Der schwere Leistungsmeiler des Bordkraftwerks wurde zusätzlich hochgefahren. Vor der Mündung der Impulskanone entstand das Abstrahlungsfeld, das eine unerwünschte Ausbreitung der im Verschlußreaktor erzeugten Thermalenergien verhinderte. „Fertig. Beginnen Sie mit dem Anflug." Rhodan hielt sich an Kasoms Schultergurten fest. Die Zentrale hatte nur zwei Sitzgelegenheiten. Als die MAJORI im Schutze ihrer molekülabweisenden Prallfelder in die Atmosphäre eintauchte und rotglühende Luftmassen in den entstehenden Vakuumstrichter hineinbrausten, rief Kasom: „Sir, Sie sollten sich besser auf den Boden setzen und den Rücken an meinen Sitz lehnen. Wer weiß, was die Verrückten
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