Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dem Geisterschiff begeben.«
    »Armes Cullkirk«, sagte Nelson.
    »Armer Roy Cassidy«, verbesserte ich ihn.
    »Ja«, gab er zu. »Da haben Sie allerdings recht.«
    »Wir sind natürlich mit von der Partie, wenn es gilt, das Geisterschiff zu finden, Tony«, sagte Lance Selby.
    Ich lächelte ihn an. »Ich habe nicht damit gerechnet, daß du dich drückst.«
    »Sollen wir gleich zum Bürgermeister mitkommen?« fragte Frank Esslin.
    »Das ist nicht nötig. Aber haltet euch für später zur Verfügung«, antwortete ich. Ich wandte mich an Mr. Silver. »Komm, Alter.«
    Wir trabten los. Jimmy MacKenzie und Charlie le Mat begleiteten uns.
    Jimmy betrat vor uns sein Elternhaus. Er blickte mich bittend an. »Ich möchte meiner Mutter einen schlimmen Schock ersparen, Mr. Ballard. Würden Sie die Sache nach Möglichkeit abschwächen?«
    »Das hätte ich auf jeden Fall getan.«
    »Danke.«
    »Ist doch selbstverständlich.«
    Wir blieben in der Halle stehen. Jimmy begab sich in den Living room. Augenblicke später erschien er mit seiner Mutter. Er machte uns mit ihr bekannt. Sie schaute Mr. Silver verwundert an. Einen Mann mit solchen Haaren hatte sie noch nie gesehen.
    Sie fragte sich wohl, ob die echt waren.
    »Sie möchten zu meinem Mann?« fragte Ellie MacKenzie. »Er ist leider nicht zu Hause.«
    »Wissen sie, wo wir ihn finden?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Kann ich Ihnen vielleicht helfen?«
    Ich lächelte schmal. »Ich glaube nicht.«
    Ellie MacKenzies Blick pendelte zwischen Jimmy und Charlie hin und her. »Habt ihr beiden etwas angestellt?«
    »Aber nein, Ma«, sagte Jimmy und sah mich verzweifelt an.
    »Wo ist Roy?« wollte Ellie MacKenzie wissen.
    Jimmy und Charlie schwiegen. Beide warteten darauf, daß ich etwas sagte. Ich fragte. »Ist Ihnen bekannt, was Ihr Sohn und seine Freunde vorhatten, Mrs. MacKenzie?«
    »Ja, sie wollten nach dem Schatz der toten Seelen tauchen.«
    Ich nickte. »Sie haben ihn gefunden.«
    Die Frau blickte mich ungläubig an. »Das ist nicht wahr. Mein Mann und viele andere in unserem Dorf sind der Ansicht, daß es diesen Schatz nie gegeben hat.«
    »Sie werden alle bald eines Besseren belehrt werden«, sagte ich.
    »Ist es… ist es denn ein großer Schatz?« erkundigte sich Ellie MacKenzie.
    »Angeblich kann er sich sehen lassen«, gab ich zurück.
    »Dann ist Roy Cassidy wohl auf dem Meer geblieben, um auf ihn aufzupassen«, sagte die Frau des Bürgermeisters.
    Wir ließen sie in dem Glauben. Ihre Wangen röteten sich. Etwas Unglaubliches war für sie geschehen. Der Schatz der toten Seelen war gefunden worden, und ihr Sohn hatte ihn mit entdeckt.
    Jimmy war ein Held.
    Sie bat uns aufgeregt in den Living room. »Jimmy, biete den Herrschaften einen Drink an«, sagte sie mit belegter Stimme.
    Mr. Silver und ich lehnten ab. Charlie le Mat verlangte einen Scotch. Ellie MacKenzie klemmte sich ans Telefon und rief überall da an, wo ihr Mann sein konnte.
    Beim sechsten Versuch hatte sie Erfolg. Sie verriet am Telefon nichts, sondern bat Phil MacKenzie lediglich, so rasch wie möglich nach Hause zu kommen, es wäre dringend.
    Ellie MacKenzie legte den Hörer in die Gabel und richtete ihren Blick neugierig auf Jimmy. Sie wollte mehr über den Schatz erfahren, doch der Junge konnte ihr nichts erzählen. Charlie le Mat sagte, daß ihn nur Roy genau gesehen habe.
    »Meine Güte, ist das eine Sensation«, sagte Ellie MacKenzie und rieb sich begeistert die Hände. »Und dabei hatte ich so ein ungutes Gefühl, als ihr loszogt.«
    Ein Gefühl, das sie nicht getrogen hatte. Doch wir verrieten ihr das nicht. Sie würde es noch früh genug erfahren.
    Ein Glück, daß Cullkirk so ein kleines Nest war. Dadurch schaffte es Phil MacKenzie, binnen fünf Minuten zu Hause zu sein.
    Ich fing ihn mit meiner Frage gleich an der Tür ab: »Kann ich Sie kurz unter vier Augen sprechen, Mr. MacKenzie? Mein Name ist Tony Ballard.«
    Der Bürgermeister betrachtete mich einen Moment nachdenklich. Er sah seine Frau, die beiden Jungen und Mr. Silver der Reihe nach an, nickte dann und sagte: »Kommen Sie in mein Arbeitszimmer, Mr. Ballard.«
    Ich folgte ihm in einen kleinen Raum, dessen Wände von Bücherregalen verdeckt waren. Es gab einen großformatigen Schreibtisch, zwei Stühle und zwei Ledersessel.
    MacKenzie machte eine einladende Handbewegung. »Möchten Sie sich setzen, Mr. Ballard?«
    »Nein, vielen Dank.« Ich zückte meine Privatdetektivlizenz.
    Er vermutete sofort das Falsche: »Haben Jimmy und seine Freunde etwas

Weitere Kostenlose Bücher