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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda duBreuil
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Charakter.
    Außerdem hatte sie doch alles, was sie sich nur wünschen konnte: einen liebevollen Mann, zwei reizende Kinder und sehr viel Erfolg als Schriftstellerin. Ja, ich erinnere mich, dass Steven damals völlig außer sich war.«
    »Es war eine schlimme Zeit für ihn«, sagte Julian. »Ich nehme an, kein Mensch ist ganz bei Sinnen, wenn er einen geliebten Menschen verliert. Als Steven damals behauptete, sie hätte Selbstmord begangen, glaubte ich ihm nicht. Aber jetzt schon.«
    »Julian, wie kannst du so etwas sagen? Es ist doch alles schon viel zu lange her.«
    »Sag mir, was hältst du von Pamela?«
    »Oh, ich mag sie. Ich konnte auch Gail gut leiden und war deshalb sehr froh für Steven, dass er wieder jemanden fand, der ihn so sehr liebte, wie Pamela es offensichtlich tut. Ich finde sie intelligent, und sie hat viel Charme. Julian, worauf willst du überhaupt hinaus?«
    »Vor ein paar Monaten kam Pamela zu mir und erzählte mir eine merkwürdige Geschichte. Sitzt du gut? Ich werde sie wiederholen.«
    Er berichtete ihr alles und fügte hinzu, dass auch Steven vielleicht nur stürzte, um Pamela davon abzuhalten, nach San Diego zu fliegen.
    »Wenn ich Pamela und Eleanor nicht so gut kennen würde, hielte ich die beiden für verrückt«, murmelte Alice fassungslos.
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Julian fort. »Erinnerst du dich, dass Steven mich nach Gails Tod bat, alle ihre Sachen aus dem Haus zu schaffen und zu veräußern?«
    »Das konnte ich auch gut verstehen. Jedes Stück hätte ihn nur immer wieder an sie erinnert. Lass mich überlegen! Ihre Kleider schenkten wir der Caritas – und ihren Schreibtisch dem Museum.«
    »Stimmt, er war ein sehr kostbares altes Stück. Ich behielt jedoch ihre sämtlichen Sachbücher und unfertigen Manuskripte, weil ich mir dachte, vielleicht würde sich Steven später darüber freuen – oder auch Eleanor und Johnny.«
    »O ja, du hast alles in Kisten gepackt und auf den Speicher gebracht.«
    »Und nun habe ich die Kisten wieder ausgepackt und bin ihre Manuskripte Seite für Seite durchgegangen. Dabei habe ich einen Beweis für etwas so Unheimliches, so Unmögliches gefunden, dass ich an meinem eigenen Geisteszustand zu zweifeln begann.«
    »Was?«
    »Du erinnerst dich doch, mit welcher Nachdrücklichkeit Steven behauptet hat, Gail hätte keinen Abschiedsbrief hinterlassen? Nun, zwischen ihren Papieren und Manuskripten fand ich Gails in einzelne Seiten zerlegtes Tagebuch, in dem sie schreibt, sie würde Steven in einem Brief den Grund ihres geplanten Selbstmords erklären. Ich bin überzeugt, dass sie es auch getan hat. Da Steven ihn aber nicht der Polizei gab, sondern ihn sogar verleugnete, nehme ich an, dass er ihn vernichtet hat. Alice, was würdest du sagen, wenn man dich über Stevens Einstellung zum Übernatürlichen befragte?«
    »Ich würde sagen, er ist absolut dagegen.«
    »Stimmt. Seine Vehemenz in dieser Hinsicht ist erstaunlich. Niemand mit Stevens brillantem und allem anderen gegenüber so offenem Verstand verleugnet irgendetwas mit solcher Absolutheit. Er regt sich sogar darüber auf, dass man soviel Geld in die Erforschung von psychischen Phänomenen steckt.«
    »Ich fand es auch sonderbar. Es passt so gar nicht zu Steven.«
    »Eben. Es passt nicht zu Stevens Charakter. Steven ist gütig, mitfühlend und achtet auch die Gefühle und Einstellungen anderer. Ich habe mich viel mit ihm beschäftigt und mit ihm gesprochen, seit ich Gails Tagebuch entdeckt habe. Ich glaube, Steven hatte schreckliche Angst, die Wahrheit über den Tod seiner ersten Frau zu akzeptieren. Darum hat sein Unterbewusstsein eine Art Schutzwall um sein Wissen über Gail gebaut.«
    »O Gott, wie entsetzlich! Aber willst du nicht endlich zum Tagebuch selbst kommen?«
    »Ja, es war sehr klug von Gail, es Seite für Seite zu verstecken. Ich brauchte Monate, bis ich es komplett zusammen hatte und wieder in die Samthülle – offensichtlich der ursprüngliche Umschlag – stecken konnte. Warte einen Moment! Ich hole es. Ich möchte, dass du es liest – Wort für Wort.«
    »Nein, Julian, ich will nicht in der Vergangenheit einer Toten herumspionieren. Falls Gail eine Liebesaffäre hatte, möchte ich es lieber nicht wissen.«
    »Sie hatte keine Affäre, meine Liebe. Es ist schlimmer. Viel schlimmer. Gail Nelson war eine Hexe.«
    »O Julian! Ich … ich verstehe nicht …«
    »Das wirst du aber, wenn du das Buch gelesen hast. Danach überlegen wir uns gemeinsam, was wir tun können.«
    Er

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