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0180 - Die Grabstein-Bande

0180 - Die Grabstein-Bande

Titel: 0180 - Die Grabstein-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versank.
    Okura war ein Opfer der Bestie geworden.
    Sein Freund und Kollege Kollowski stand vielleicht zehn Schritte entfernt. An den Waldrand war er zurückgewichen, die Beine versanken bis zu den Knien im hohen Gras. Er konnte sehen, was mit seinem Kollegen geschah, aber er wollte es nicht glauben.
    Beide hatten sie das Monstrum getroffen, die schweren Geschosse steckten noch in seinem Körper, aber es war nicht gefallen, es zeigte sich widerstandsfähig gegen die Kugeln und griff sogar an.
    »Oh Gott«, stöhnte Kollowski und schlug zitternd ein Kreuzzeichen.
    Genau wurde ihm bewußt, daß er Okura nicht mehr helfen konnte. Der andere hatte gewonnen, er hatte ihn besiegt, es war grauenhaft…
    Deutlich hörte er die widerlichen Geräusche. Das Schmatzen und Schlürfen, und plötzlich wurde ihm etwas klar.
    Er brauchte sich nur anzuschauen, wie die riesenhafte Gestalt am Körper seines Freundes hing, und er dachte daran, daß so etwas nur ein Vampir sein konnte.
    Ja, ein Blutsauger.
    Bisher hatte er von ihnen nur gehört. Im Märchen, in den Sagen und auch in den Filmen. Daß es so etwas in Wirklichkeit geben sollte, wollte er nicht glauben. Da gab es für ihn nur eins: Flucht!
    Helfen konnte er nicht mehr, aber er konnte seine eigene Haut in Sicherheit bringen und die anderen Menschen vor dieser gewaltigen Gefahr warnen.
    Auf dem Absatz warf er sich herum. »Bleib stehen!«
    Die Stimme klang kalt, ohne Gefühl, als hätte ein Roboter gesprochen.
    Kollowski wußte genau, daß es kein Roboter war, sondern der zweite Mann, der im Wagen gesessen hatte.
    Kollowski schielte nach links.
    Am Rand der Straße stand er. Klein, beinahe unscheinbar. Eine randlose Brille auf der Nase, aber in seiner rechten Hand hielt er eine großkalibrige Pistole, deren Mündung genau auf Kollowski gerichtet war.
    Was tun?
    Kollowski gab sich selbst fünf Sekunden, um nach einem Ausweg zu suchen. Er konnte durch den Vampir getötet werden, aber auch durch eine Kugel.
    Der riesenhafte Blutsauger ließ ihm keine Chance, würde ihm die Kugel eine lassen? Es kam darauf an, wie gut der Brillenträger schießen konnte. Kollowski versuchte es und setzte alles auf eine Karte.
    Er tat so, als würde er aufgeben. Seine Arme befanden sich bereits auf dem Weg nach oben, doch auf halber Strecke explodierte er.
    Kollowski warf sich nach vorn, kam auch gut weg und hörte gleichzeitig den krachenden Abschuß.
    Da lag er bereits in der Luft und spürte den Hieb wie mit einer feurigen Peitsche geschlagen, der über seinen Rücken fegte und dort einen brennenden Streifen hinterließ. Etwas klatschte neben ihm in Kopfhöhe in einen Baumstamm, und als Kollowski aufprallte, wußte er, daß es die Kugel gewesen war.
    Sie hatte ihn nicht tödlich getroffen, sondern nur gestreift. Kollowski war mit den einschlägigen Kampftechniken vertraut. Lange genug hatte er trainiert.
    Kaum lag er am Boden, da rollte er sich schon herum, hatte Glück, fiel in eine kleine Mulde, und als der zweite Schuß aufdonnerte, traf das Geschoß nur den Boden, wo es Dreck und ein paar faulige Blätter aufwirbelte.
    Kollowski feuerte zurück.
    Er zielte nicht genau, hielt nur irgendwo hin und hörte einen wilden Fluch.
    Danach einen Schrei. »Hol ihn dir, verdammt!«
    Für Kollowski war es das Startsignal. Er sprang auf, warf sich zwischen zwei Baumstämme, duckte sich, zog den Kopf ein, achtete nicht auf die Schmerzen in seinem Rücken und rannte. Noch nie in seinem Leben war er so gelaufen. Er rannte, was seine Füße hergaben.
    Weg wollte er, nur weg vom Ort des Schreckens.
    Noch einmal wurde geschossen, aber die Kugel pfiff irgendwo durch die Gegend, sie schreckte nur einige Vögel auf, die wild von den Zweigen hochflatterten und über den Bäumen kreisten.
    Kollowski hetzte weiter. Wie ein Büffel jagte er durch das Unterholz, die Angst peitschte ihn voran. Er mußte eine möglichst große Distanz zwischen sich und der gefährlichen Bestie bringen. Wenn ihm das nicht gelang, war er verloren.
    Irgendwann verließ er den Wald, was er kaum merkte. Er sah auch nicht den Bach, der sich wie ein helles Band durch das Grün der Wiesen schlängelte.
    Als Kollowski ins Leere trat, gelang es ihm nicht mehr, das Gleichgewicht zu halten.
    Mit seinem vollen Gewicht klatschte er in das Wasser, wühlte den Schlamm auf und blieb liegen.
    Kollowski weinte vor Erschöpfung. Er war am Ende seiner Kräfte…
    ***
    Marvin Mondo ließ den rechten Arm sinken. Sein Gesicht hatte sich verzerrt. Haß zeichnete

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