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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aurora ins Schlepptau der STELLA zu nehmen.
    Giovanni, Emilio und Nico stellten die Kiste jetzt ab. Die Katze sprang hinunter und ging vorsichtshalber etwas auf Abstand. Nico fetzte das primitive, aber wirkungsvolle Schloß mit seinen Bärenkräften auf und hob das zweite Tier heraus, das schlaff in seinen Pranken hing.
    »Total erschöpft«, sagte er.
    Er legte die Katze auf die Decksplanken und fuhr ihr streichelnd über das Fell. Das Tier reagierte nicht darauf. Nur die pumpenden Flanken verrieten, daß es lebte und nach Sauerstoff gierte.
    »Da liegt noch etwas im Kasten«, sagte Emilio überrascht und nahm die silberne Scheibe heraus. Nachdenklich betrachteten die Männer sie und begannen über die seltsamen Hieroglyphen zu diskutieren.
    »Man kann sich das Ding auch umhängen«, stellte Giovanni fest. »Die Kette ist lang genug.«
    »Ich möchte wissen, was die Scheibe für einen Zweck hat. Nur Schmuck allein halte ich für unwahrscheinlich. Wer schmeißt schon ein solches Schmuckstück zusammen mit den paar Katzen ins Wasser?«
    »Vielleicht dieser Shaker«, knurrte Emilio.
    »Vorher war die Scheibe nicht in dem Kasten«, behauptete Giovanni.
    »Das weiß ich genau!«
    Die Katze, die auf dem Maschendraht gekauert hatte, miaute leise.
    Dann gab sie eigenartige Laute von sich, die wie »Ssamurr-rra« klangen.
    »Mir schleierhaft, wie das Tier ins Freie gekommen ist«, murmelte Nico, den die Katzenlaute auf etwas anderes aufmerksam gemacht hatten.
    Seine Finger glitten über die gewaltsam geschaffene Öffnung. »Katzen reißen keinen Draht auseinander, und außerdem sieht das hier aus wie geschmolzen.«
    »Vielleicht hat eine der Katzen ein Feuerzeug benutzt«, witzelte Jo und sprang mit den starken Tauen auf die AURORA hinunter, um sie dort für die Schleppfahrt zu befestigen. Emilio folgte ihm und wies ihn auf die wenigen Stellen der Aufbauten hin, die eine solche Prozedur schadlos überstehen konnten; die AURORA gehörte längst nicht mehr zu den jüngsten und besterhaltenen Booten.
    »Legt die Scheibe einstweilen beiseite«, forderte Nico. »Wir müssen zusehen, daß wir die AURORA zurück in den Hafen bekommen. Vielleicht haben wir danach noch Zeit für einen kleinen Fischzug. Verdammt, heute klappt aber auch gar nichts…«
    Giovanni, der die handtellergroße Silberscheibe mit dem Drudenfuß im Zentrum zuletzt in der Hand hielt, legte sie einfach neben die reglose Katze auf die Planken und bemühte sich dann, mit anzufassen. Die andere Katze kam jetzt heran, legte sich neben das erschöpfte Tier und berührte wie besitzergreifend mit einer Pfote das Amulett…
    ***
    Übergangslos wurde John Shaker auf dem Fahrersitz seines alten Chevrolets wieder stofflich. Die Dimension des Grauens hatte ihn wieder ausgespien.
    Der Seelenhändler sank gegen das Lenkrad. Gerade noch konnte er sich abfangen und verhindern, daß sein Oberkörper gegen den Hupring preßte und ein schauderhaftes Konzert veranstaltete. Tief durchatmend lehnte Shaker sich zurück.
    »Asmodis«, murmelte er.
    Der Fürst der Finsternis hatte ihm seine Macht bewiesen und ihm gezeigt, wie einfach es war, den Spieß umzudrehen. Shaker wußte, daß er von jetzt an alles zu gewinnen, aber noch mehr zu verlieren hatte.
    Er mußte höllisch auf der Hut sein, wortwörtlich.
    Der Fürst der Finsternis ließ nicht mit sich spaßen.
    Und da war auch noch Samuel.
    Shaker überlegte, was er tun konnte. Der Kasten mit den beiden Katzen mußte irgendwo draußen auf dem See schwimmen. Vielleicht lebten die Tiere noch. Er mußte mit einem weiteren Boot hinausfahren und den Käfig bergen. Es war seine einzige Chance.
    Und er mußte den Aufenthaltsort von Bill Fleming, Zamorras Freund und Kampfgefährten, herausfinden.
    Shaker stieg langsam aus dem Wagen. Er mußte an ein Boot kommen -und wenn es ein einfaches Ruderboot war! Es ging jetzt um alles!
    Langsam bog er in den Hafen ein. Aber zu diesem Zeitpunkt war auch das letzte Fischerboot ausgelaufen.
    Shaker murmelte eine Verwünschung. Er trat an die Wasserkante und sah hinaus auf den Lago, der so blau im Sonnenlicht erstrahlte.
    Und sah das große Fischerboot, das ein kleineres im Schlepp hatte. Das kleinere erkannte er sofort wieder.
    Es war die unbrauchbar gemachte AURORA.
    Das Herz des Seelenhändlers begann schneller zu schlagen.
    ***
    Kurz vor Saló begann das Autotelefon zu summen. Gleichzeitig blinkte die Kontrolleuchte auf.
    Bjern Grym hob ab und meldete sich. »Oh, Sie, Arthur?« fragte er überrascht.

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