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0180 - Sonderauftrag Maracaibo

0180 - Sonderauftrag Maracaibo

Titel: 0180 - Sonderauftrag Maracaibo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonderauftrag Maracaibo
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ich mir selbst nehmen.«
    Er bediente sich mit sehr beachtlichen Mengen, stürzte den brühheißen Inhalt zweier Tassen in Rekordzeit hinunter und lehnte sich zufrieden in seinen Sessel zurück.
    »Jetzt geht’s mir schon viel besser«, verkündete er triumphierend. Er sah sich neugierig im Wohnzimmer um. »Also so wohnen unsere G-men! Man merkt, dass hier keine Frau im Haus ist. Da hinten rechts neben der Blumenvase ist kein Staub gewischt.«
    Pitts verdrehte die Augen. Bluewise studierte seine Waffenbücher. Clareson kicherte vergnügt.
    »Sind Sie gekommen, um den Grad unserer Reinlichkeit zu inspizieren?«, brummte Pitts.
    Sandheim schüttelte den Kopf, während er sich die dritte Tasse Kaffee zurechtmachte.
    »No. Ich wollte etwas wissen, Kollegen.«
    »Und zwar?«
    »Warum haben Sie mich angerufen und Auskunft über Fanster verlangt? Der Mann interessiert mich mächtig.«
    »Kann ich mir denken«, lachte Clareson. »Ein so gesuchter Bursche ist eine Anstrengung wert. Ganz egal, welcher Polizist ihn schließlich schnappen wird, der Name des Glücklichen wird durch alle Zeitungen gehen.«
    »Ich pfeife auf die Zeitungen, auf die Anerkennung der Vorgesetzten und auf jede Belohnung irgendwelcher Art«, knurrte Sandheim. »Ich will Fanster haben, weil er vor neun Jahren meinen besten Mann erschoss. Und ich werde Fanster eines Tages kriegen. So sicher wie zweimal zwei vier ist.«
    Die drei G-men sahen ihn erstaunt an. In Sandheims Gesicht stand eine Härte, wie man sie bei ihm nicht gewöhnt war. Nach einem langen Schweigen fragte der Detective-Lieutenant: »Also Pitts, warum wollten Sie über Fanster Auskünfte haben?«
    Der Agent aus Detroit beugte sich vor: »Sandheim, halten Sie sich fest! Fanster wird heute Nacht wahrscheinlich in der Nähe von Sunset Beach auftauchen.«
    Der Detective fuhr auf. Er lief aufgeregt hin und her.
    »Fanster«, murmelte er immer wieder. »Fanster… Woher wissen Sie es?«
    »Rosega hat seiner Frau von Havanna aus einen Luftpostbrief geschrieben. Die Frau gab mir diesen Brief zu lesen. Sie liefert ihren Mann ans Messer, seit sie weiß, dass auf sein Geheiß mehrmals illegale Einwanderer von den Schmugglern kurzerhand ertränkt wurden, als den Schmugglerbooten die Gefahr einer Entdeckung drohte.«
    »Und was stand in dem Brief?«
    »Rosega will mit Fanster heute zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh in der Nähe von Sunset Beach an Land kommen. Natürlich haben wir alle Vorkehrungen getroffen, damit er und dieser Fanster in unsere Falle tappen.«
    »Was für Vorkehrungen?«, wollte Sandheim wissen.
    Pitts erklärte ihm die Maßnahmen, die sie zu treffen gedachten. Sandheim hörte sehr aufmerksam zu. Zum Schluss nickte er.
    »Der Plan ist in Ordnung. Besser kann man es nicht machen. Wenn nicht der Teufel im Spiel ist, muss es klappen. Okay, ich nehme heute Nacht freiwillig an der Sache teil. Um elf bin ich hier. Früh genug?«
    »Ausreichend«, nickte Pitts.
    Sandheim verabschiedete sich. Er zog es vor, das Haus wieder auf dem ungewöhnlichen Weg zu verlassen, auf dem er es betreten hatte. Er wollte nicht, dass bekannt würde, der Detective-Lieutenant Sandheim hätte die Presseagentur der United aufgesucht.
    Kaum hatte er das Haus verlassen, da schrillte das Telefon. Pitts nahm den Hörer und meldete sich.
    »Es ist Mrs. Rosega«, rief er seinen neugierigen Kollegen zu. »Sie hat den Koffer aufgekriegt!«
    »Und was ist drin?«, fragte Bluewise gespannt.
    Pitts bedankte sich und ließ den Hörer sinken.
    »Alte Zeitungen«, sagte er. »Ein paar Stapel alte Zeitungen. Der Teufel soll daraus schlau werden… Was will Rosega mit alten Zeitungen?«
    ***
    »Hallo, Joddy«, sagte mein Freund Phil Decker, der jetzt auf den schönen Namen Pitt hörte, als er mit reichlich blassem Gesicht ins Zimmer kam. »Tag, Fanster! Tut mir leid, dass ich vorhin unsere Unterhaltung so abrupt unterbrechen musste.«
    »Keine Ursache«, meinte Fanster mit polternder Gemütlichkeit. »Ich habe volles Verständnis für höhere Gewalt.«
    Phil kam zu mir und griff nach der Whiskyflasche. Er nahm einen kräftigen Schluck und seufzte: »Das hätte ich vorhin haben müssen. Vielleicht hätte ich meinen Magen damit beruhigen können. Na, was ist hier los? Erst kriegen wir eins auf den Schädel und dann erweckt man uns großzügig wieder zum Leben. Eigenartige Sitten haben die Leute hier, das muss ich schon sagen.«
    Er blickte sich um und nahm auf einem Stuhl Platz, nachdem er sich eine Zigarette aus der Schachtel

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