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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte freisetzen müssen, um dem vernichtenden Einfluß des Amuletts zu entgehen, war verbraucht. Und der Veränderte war nicht stark genug, sofort wieder einzugreifen. Er konnte das Flugzeug nicht mehr in der Luft zerstören. Er mußte abwarten und hoffte, daß es beim Aufprall zerstört würde. Dieser Zamorra mußte bei der Katastrophe umkommen.
    Wider Erwarten kam das Flugzeug besser herunter, als der Dämon gehofft hatte. Es zerbrach in mehrere Teile, und einer der beiden Motoren explodierte. Der Rumpf rutschte noch ein wenig weiter. Metall schrammte über Beton, und Funken sprühten.
    Wie ein Raubvogel stieß Chann ten Yarr auf die Explosion nieder. Er war so schnell wie ein Gedanke und griff nach der Chance, die sich ihm bot. Begierig sog er die Energie in sich auf, die die Explosion freisetzte.
    Und er wurde wieder stark. Nicht so stark wie zuvor, aber es ging. Die restliche Energie mußte er versuchen auf andere Weise zu regenerieren. Er schwang sich wieder empor, um weiter zu beobachten. Die Flughafenfeuerwehr griff ein und löschte lodernde Flammen. Aus Inverness jagten Rettungswagen heran, die man vorsorglich angefordert hatte.
    Chann ten Yarr konnte die Gedanken Professor Zamorras nicht mehr spüren.
    ***
    »… so etwas noch nie erlebt«, hörte Professor Zamorra, als er erwachte. Zunächst war es, als kämen die Stimmen von weit her, doch mit jeder verstreichenden Sekunde wurden sie deutlicher. »Ich dachte, das Ding zerhagelt mit seinen Fetzen die ganze Maschine, und dann - nichts. Buchstäblich nichts. So, als wenn eine Klimaanlage Tabakrauch absaugt. Ich begreife das einfach nicht. Das ist wider die Natur.«
    Zamorra öffnete die Lider. Über sich sah er Sterne am Nachthimmel. Leicht drehte er den Kopf und suchte nach dem Mond. Seiner Position nach konnte er nicht allzulange bewußtlos gewesen sein. Aber es war immer noch kalt. Er zitterte. Die Kälte des Flugwindes hatte sich förmlich in ihn hineingefressen. Seine Finger waren steif und kaum zu bewegen.
    Zuckende Blaulichter erhellten die Nacht. Irgendwo prasselten Wasserstrahlen. Menschen hasteten hin und her, Befehle erklangen. Der Professor richtete sich vorsichtig auf. Man hatte ihn auf eine Trage gelegt und vorläufig am Rand der Sicherheitszone abgestellt, weil er wahrscheinlich nicht ernsthaft verletzt war, um mit einem der Krankenwagen abtransportiert zu werden. Er hatte geradezu unwahrscheinliches Glück gehabt.
    »Hallo!« rief ihn jemand an. »Wollen Sie wohl liegenbleiben? Sie dürfen sich nicht hastig bewegen! Ihre Kopfverletzung…«
    Die hatte er gar nicht gespürt. »Meine was?« fragte er und stellte fest, daß seine Stimme kräftiger klang, als er gedacht hatte. Er blieb aufrecht sitzen und wartete vergeblich auf so etwas wie einen Schwindelanfall oder Schmerzen. »Ich spüre nichts, Doc!«
    Es War kein Arzt, sondern ein Sanitäter. »Man hat Ihnen ein schmerzstillendes Mittel injiziert. Bleiben Sie ruhig liegen…«
    Der Meister des Übersinnlichen dachte nicht daran. »Wo ist die Verletzung?« fragte er, warf die dünne Wolldecke zurück und stellte fest, daß er nach wie vor vollständig angekleidet war, diese Kleidung aber durch die Vorfälle gelitten hatte. Er schwang die Beine von der Trage.
    »Hinterkopf, Sir…«
    Er tastete danach, spürte aber keinen Schmerz. Ein wenig Blut war ausgetreten, sonst nichts. Als er ruckartig aufstand, wußte er, daß er weder eine Gehirnerschütterung noch einen Schädelbruch davongetragen hatte. Nur die Haut war angekratzt.
    »Lassen Sie die Trage für jene, die es nötiger haben«, empfahl er und schob den Sanitäter, der ihn wieder zurückdrängen wollte, mit einer kräftigen Armbewegung zur Seite. »Was ist geschehen?«
    Die Frage galt nicht mehr seinem Samariter, sondern dem Mann, dessen Stimme er beim Erwachen gehört hatte und der mit seinem Kollegen zusammen eine Zigarettenpause einlegte. Beide trugen Feuerwehruniform. Einer grinste Zamorra an. »Ach, der Mann auf der Flugzeugnase. Wollten Sie Galionsfigur spielen oder während des Fluges nach vorn aussteigen?«
    »Hat man mich da gefunden?« fragte Zamorra.
    Der Sanitäter wollte immer noch nicht lockerlassen. »Sie müsssen liegen… warten Sie, ich hole den Arzt, der wird…«
    »Holen Sie lieber einen glühenden Kaffee mit einem ordentlichen Schuß hochprozentigen Wodka darin«, verlangte Zamorra nachdrücklich. »Damit ich wieder warm werde… lieber Himmel, ich glaube, mir ist das gesamte Blut vereist… haben Sie mich auf der

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