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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra ihm bisher zugetraut hatte, er beschloß, auf der Hut zu sein.
    »Ich dachte, du könntest vielleicht erfolgreicher als ich versuchen, Lanis Gedächtnis anzuzapfen, und zwar so, daß sie es selbst nicht bemerkt und nicht erneut in Schreikrämpfe verfällt«, schlug der Lord vor.
    Fast lautlos öffnete sich die Tür. Sandy trat ein und schob einen kleinen Servierwagen vor sich her. Dabei hatte sie in der erstaunlich kurzen Zeit das Wunder fertiggebracht, frischen Kaffee zu kochen und sich umzuziehen. Das trägerlose, knöchellange Abendkleid ließ sie in verführerischem Glanz erstrahlen. Zamorra schürzte die Lippen. »Gut siehst du aus, Sandy«, stellte er fest und kassierte einen Rippenstoß Nicoles. »He, hier bin ich!« flüsterte sie ihm zu. »Vergiß nicht, daß du hier nur zu Besuch bist und zu Hause ich dir den Kaffee koche. Also erinnere dich gefälligst, mit -wem du dich gut zu stellen hast.«
    Sir Bryont schmunzelte. Zamorra lächelte ihn entsagungsvoll an. »Ich glaube, ich weiß jetzt, warum Sokrates freiwillig den Schierlingsbecher geleert hat…«
    »Ich kratze dir die Augen aus!« versprach Nicole, ohne es wirklich jemals halten zu wollen.
    Sandy McGrew verteilte die Tassen und schenkte ein. Bryont übernahm es, das geeignete Mischungsverhältnis aus Kaffee und höchstprozentigem Schwarzgebrannten herzustellen. Zamorra, der Unterkühlte, nippte an dem umwerfenden Getränk und fühlte, wie sich entlang der Speiseröhre und dann vom Magen aus in alle Richtungen ein wärmendes Feuer ausbreitete.
    Er sah auf die Uhr, nachdem er eine zweite Tasse geleert hatte. »Ich halte es für ratsam, wenn wir noch eine Mütze Schlaf nehmen und uns dann morgen näher um die Dinge kümmern«, schlug er vor. »Ich werde mir diese Tochter und auch den Butler einmal näher ansehen. Aber ich brauche ein wenig Ruhe. Die Sache mit dem Flugzeug hat mich doch geschafft.«
    »All right«, brummte der Lord. »Auch mir kann etwas Schlaf nicht schaden. Ich zeige euch euer Zimmer.«
    Er führte die beiden Gäste in eines der Gästezimmer mit Doppelbett, um die innige Beziehung zwischen ihnen wissend. Unwillkürlich sah Zamorra sich nach dem Butler mit dem Gepäck um, dann erst fiel ihm ein, daß die Koffer im Flugzeug geblieben waren. Wenn sie nicht verbrannt oder auf andere Weise zerstört waren, würde er sie frühestens am kommenden Tag am Flughafen zurückerhalten können. Nun, der Lord würde ihm sicher eine Zahnbürste und ein Handtuch leihen können…
    Saris zog sich mit guten Wünschen zurück. Kritisch musterte Zamorra das breite Bett mit dem Baldachin. »Sieht gut aus«, murmelte er. »Dabei fällt mir ein, ich könnte einmal nach den blauen Flecken sehen, die du davongetragen hast. Du könntest dich ravanchieren und mich ein wenig wärmen…«
    »Du Wüstling!« behauptete Nicole. »Als wenn du auch nur das geringste medizinische Interesse an meinen blauen Flecken hättest!«
    Der Parapsychologe lächelte nur…
    ***
    Es war wohl Zufall, daß sich Doc Lannix noch in der Klinik befand.
    Dieser Zufall war einem Kollegen zuzuschreiben, der plötzlich erkrankt war. Lannix hatte sich erboten, für ihn die Nachtschicht zu übernehmen. Zwar gab es Nachtpersonal genug, aber es konnte der Fall eintreten, daß nicht nur eine Nachtschwester, sondern auch ein Arzt benötigt wurde. So kam es, daß Lannix plötzlich Arbeit bekam, als die Verletzten des Flugzeugabsturzes eingeliefert wurden.
    »Tagelang kann nichts los sein«, nörgelte Lannix, »aber sobald ich mal mir eine Nacht zusätzlich um die Ohren schlage, geht’s rund. Wie viele sind’s denn, und was ist passiert?«
    Der Fahrer des ersten Krankenwagens zuckte mit den Schultern. »Ein paar Prellungen, sieben oder acht Knochenbrüche und zwei Brandverletzungen. Einem Flugzeug sind in der Luft die Triebwerke um die Ohren geflogen, und die Kiste ist auf der Piste auf den Bauch gefallen.«
    Lannix sah, wie die beiden Patienten aus dem Wagen getragen und in einem der Warteräume gebracht wurden. Gerade bog ein zweiter Wagen mit zuckendem Blaulicht auf den Hospitalvorplatz ein.
    »Wie können denn beide Motoren gleichzeitig explodieren?« fragte er.
    »Nun, explodiert eigentlich nicht, aber Feuer gefangen und sofort ausgefallen«, sagte der Fahrer. »Genaueres weiß ich auch nicht. Aber alles rätselt herum, was die Ursache sein könnte. Sorry, aber ich muß wieder zurück und den nächsten Schub holen.« Er schwang sich wieder in den Wagen und startete. Lannix ging langsam

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