Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aber MacGhann konnte nicht sehen, wo sich der Hund verbarg.
    Feuer… Wärme…
    Da war sie in ihm, die Wärme, und ließ die Kälte schwinden, und als der Schäfer seine Augen auf einen alten, knorrigen Baum richtete und sich vorstellte, wie dieser ein prachtvolles Lagerfeuer abgeben würde, fuhr ein Blitz aus ihm und schlug in den Baum ein. Knisternd und prasselnd ging dieser in Flammen auf.
    Patrik MacGhann, der Schäfer, war vom Feuerteufel besessen.
    ***
    Chann ten Yarr hatte im körperlosen Zustand ein wenig mit seinen Fähigkeiten gespielt und war erstaunt, wie leicht es ihm gefallen war, in den Schäfer zu fahren. Die vom Dämon erzeugte Seelenkälte hatte dafür gesorgt, daß das Unterbewußtsein MacGhanns förmlich wie ein Magnet den Feuerdämon angezogen hatte, um einen Temperaturausgleich zu schaffen. Die Gesetze der Magie waren zwingend.
    Der Veränderte fand sich schnell im Körper des Schäfers zurecht. Als erstes erprobte er, ob er seine Fähigkeiten auch hier ungehindert einsetzen konnte. Es gelang ihm auf Anhieb.
    Der Veränderte sendete einen Befehl in das Unterbewußtsein des besessenen Schäfers, dem jener sich nicht entziehen konnte. Dann ging der Dämon gewissermaßen auf Tauchstation. Auf diese Weise hoffte er, daß die Aura des Menschen das Dämonische abschirmen würde.
    Chann ten Yarrs Angriff auf Burg Llewellyn begann!
    ***
    William, der Butler, war nicht bis spät in die Morgenstunden wach geblieben und hatte es daher auch wesentlich leichter, früh aus den Federn zu kommen. Abgesehen davon war es nicht nur seine Aufgabe, den Lord zu bedienen, sondern sich auch um diverse andere Dinge zu kümmern. Gegen sieben Uhr morgens erschien William also auf der Bildfläche, stellte fest, daß das Mädchen wieder einmal nicht pünktlich war und daß jemand nach Cluanie mußte, um einzukaufen. Verschiedene Dinge in der Speisekammer waren zur Neige gegangen, und gerade jetzt, wo sich Gäste im Caer befanden, würden auch die anderen Vorräte schneller schrumpfen. Schön, überlegte William, wenn das Mädchen sich schon erdreistete, wieder einmal zu spät zu kommen, konnte sie auch sofort wieder hinunter ins Dorf radeln und die Besorgungen erledigen. William zückte einen gut unter der Weste verborgenen Notizblock und begann festzuhalten, was eingekauft werden mußte.
    »Der Teufel soil’s holen«, brummte er, als die Liste vollständig war. Die benötigten Mengen ließen sich per Fahrrad nicht mehr transportieren. Er würde ihr also einen der beiden Wagen zur Verfügung stellen müssen. Der Rolls kam auf keinen Fall in Frage, blieb der Range Rover. Immerhin besaß das Mädchen eine Fahrerlaubnis.
    Vielleicht war es aber noch besser, die Köchin anzurufen. Sie wohnte ebenfalls unten im Dorf und tauchte erst gegen zehn Uhr vormittags im Schloß auf, da aus alter Tradition William das Frühstück persönlich zubereitete. Die Köchin hatte den wesentlichen Vorzug, über einen kleinen Wagen und ein Telefon zu verfügen.
    William schritt in das Arbeitszimmer des Lords und griff nach dem Telefon. Die Läden waren in der Nacht nicht geschlossen worden, so daß das Licht des frühen Morgens unbehindert in das Arbeitszimmer fallen konnte. William sah mehr zufällig aus dem Fenster, von welchem aus man das Burgtor beobachten konnte.
    »Ja, lüge ich denn?« murmelte William verblüfft.
    Seelenruhig, als sei es sein Schloß, pilgerte der alte Schäfer über die stets heruntergelassene Zugbrücke durch das Tor in den Burghof!
    William blinzelte, sah in die gegenüberliegende Zimmerecke und zählte bis zehn. Dann trat er ans Fenster und sah wieder nach unten.
    Patrik MacGhann war verschwunden.
    »Ich sehe Gespenster, wo es keine gibt«, brummte, der Butler. Aber er spürte, wie sich eine eigenartige Unruhe in ihm ausbreitete.
    Er wußte, daß er sich nicht getäuscht hatte. MacGhann war im Castle! Aber was wollte er hier?
    Der Butler beschloß, MacGhann zu suchen und danach zu fragen.
    ***
    Innerhalb der Mauern von Caer Llewellyn schob sich der Dämon wieder in den Vordergrund. Die kritische Schwelle war überschritten. Chann ten Yarrs dämonische Bewußtseinsausstrahlung hatte sich hinter dem Geist des Schäfers verborgen. Demzufolge hatten die angebrachten Dämonenbanner ihn nicht fernhalten können. Gleichzeitig aber hatte ihre Existenz dem Dämon verraten, daß dieser Lord Saris nicht -gänzlich unbedarft war, was das Wissen um die Existenz der Schwarzblütigen anging.
    Chann ten Yarr spürte den ziehenden

Weitere Kostenlose Bücher