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0181 - Das Höllenfeuer

0181 - Das Höllenfeuer

Titel: 0181 - Das Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schmerz, als der Schäfer die Barriere der Dämonenbanner durchbrach, aber dieser Schmerz konnte ihn nicht fernhalten. Das trojanische Pferd hielt, was der Veränderte sich davon versprochen hatte.
    Jetzt galt es, den Lord zu finden und zu vernichten. Am sichersten wäre es gewesen, das ganze Castle niederzubrennen, aber wahrscheinlich würde selbst der größte Brand nicht nur rasch entdeckt und gelöscht werden, ehe er den Bewohnern des Castle gefährlich werden konnte, sondern auch die in der Nacht wiedergewonnenen Kräfte des Veränderten abermals völlig erschöpfen.
    Chann ten Yarr hatte sich zu einer gezielten Aktion entschlossen. Saris persönlich war es, der sterben mußte, er allein. Der Veränderte mußte ihn nur finden.
    Er verschwand in einem der Seitenflügel des Schlosses. Es war wahrscheinlich, daß zu dieser Stunde bereits Menschen im Castle wach und bei der Arbeit waren. Chann ten Yarr wollte nicht unbedingt sofort gesehen werden, auch wenn er sich in der Gestalt des Schäfers verbarg. Er mußte überraschend zuschlagen können.
    Fast geräuschlos glitt der alte Mann über die Korridore und Treppen. Der Dämon, der in ihm wohnte und ihn lenkte, lauschte nach der charakteristischen Ausstrahlung des schlafenden Lords.
    Und er kam ihm immer näher.
    ***
    William hatte den Vorteil auf seiner Seite, daß er Caer Llewellyn wie seine Westentasche kannte. Es gab zwar tausend Möglichkeiten, in der alten Burg unterzutauchen, aber William kannte diese Möglichkeiten samt und sonders. Bei der Geschwindigkeit, mit der der Schäfer vom Burghof verschwunden war, gab es praktisch nur eine Möglichkeit, die er benutzt haben konnte, um innerhalb des Gebäudetraktes zu verschwinden. Mit dünnem Lächeln ging der Butler ihm entgegen.
    William glaubte nicht an eine Gefahr. Er kannte Patrik MacGhann ein wenig. Sie hatten hin und wieder miteinander gesprochen, wenngleich sie auch noch kein Bier miteinander getrunken hatten; das ließ Williams Stellung nicht zu. Aber er schätzte den Schäfer als einen harmlosen alten Mann ein, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Hin und wieder erlaubte er sich einen Jux mit Leuten, von denen er annahm, es mit ihnen machen zu können, und möglicherweise war er darauf verfallen, diesmal dem Lord oder irgend jemandem vom Personal einen kleinen Streich zu spielen. Daß er dabei ins Schloß eindringen mußte, hielt der Butler für selbstverständlich, nur wunderte er sich, warum MacGhann am hellen Morgen kam. Er selbst hätte sich bei Nacht eingeschlichen.
    William schmunzelte noch, als er um eine Gangbiegung kam. Übergangslos stand er dem Schäfer gegenüber.
    »Pech gehabt, Mac«, sagte er. »Ich habe Sie doch gesehen. Sie müssen nächstens früher aufstehen.«
    Doch Patrik MacGhann erwiderte nichts. Er zuckte nicht einmal zusammen. Williams Schmunzeln gefror zu einer Grimasse.
    Da blitzte es in den Augen des Schäfers auf.
    Feuerrot!
    Seit wann hat der denn schockrote Augen ? schrie es in William, der sich instinktiv duckte. Warum er das tat, konnte er selbst nicht sagen, aber es war seine Rettung. Aus den feurigen Augen des Schäfers jagte ein Flammenstrahl und zuckte dicht über den Butler hinweg.
    William begriff nur, daß er es mit Magie zu tun hatte. Der Lord war des öfteren in Dinge verwickelt, die mit Magie zu tun hatten, so daß auch William nicht gänzlich unbedarft war, was derlei Geschehnisse anging.
    Aber er konnte nichts mehr verhindern.
    Der lange Schäferstock knallte ihm in den Nacken, als er in seiner Duck-Bewegung tief genug gebeugt stand. Schlagartig wurde es ihm schwarz vor den Augen. Es reichte gerade noch zu einem schlagartig abreißenden Aufschrei.
    Dann brach er zusammen.
    Der Besessene zögerte keine Sekunde mehr. Er begann zu laufen, kümmerte sich nicht mehr darum, ob William noch lebte oder ob ihm der Hieb mit dem Schäferstock das Leben genommen hatte. In weiten Sätzen, die man der alten Gestalt gar nicht zugetraut hätte, hastete der Besessene davon.
    Der Dämon in ihm trieb ihn an.
    ***
    Ein seltsames Knistern weckte den Lord. Das Geräusch gehörte nicht hierher. Im ersten Augenblick glaubte er, vor dem Kaminfeuer eingeschlafen zu sein, dann aber fühlte er das weiche Bett unter seinem Körper. Mit einem jähen Ruck fuhr er hoch.
    Das Knistern und Prasseln kam von der anderen Seite der Tür, aus dem Ankleidezimmer, das zwischen Schlafraum und Korridor lag und seitwärts eine Tür zum geräumigen Bad hatte. Im daran angrenzenden Raum wiederum

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